Beiträge von walkman

    Diesen Thread kannte ich noch gar nicht.

    Für Leute, die sich für Sicherheitspolititk interessieren, wird "Sicherheitshalber" nicht neu sein.

    Menschen, die das Thema nicht interessiert, die aber ihren Horizont erweitern möchten, lege ich ihn ebenfalls dringend ans Herz:

    https://augengeradeaus.net/category/podcast/

    Die Themen sorgen in der Regel nicht für gute Laune, helfen aber sehr dabei, den Blick für eventuelle Entwicklungen etwas breiter zu machen.

    881 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr

    110 Mitarbeitende der Berufsfeuerwehr in den unterstützenden Bereichen und der Leitstelle.

    Was ja trotzdem ca 500 Leute bzw doppelt so viele als "normal an Silvester" sind.

    Bei der Polizei wirds nicht anders aussehen nehm ich an. Plus Zuschläge weil ja Feiertage - das bezahlt alles die öffentliche Hand.

    Und dieses große Aufgebot einfach nur, weil man die Leute knallen lassen möchte. Bzw weil man aufpassend daneben stehen muss heutzutage, während erwachsene Menschen sich gegenseitig mit Feuerwerk abschießen müssen. Sorry, ich begreifs nicht.

    Ja, aber noch einmal: Mir geht es hier darum, dass bei einem Böllerverbot nicht nennenswert Kosten eingespart werden. Bei der Polizei wären die Kräfte auch notwendig, um das Verbot durchzusetzen, bei den anderen BOS/HiOrgs ist der Bedarf durch den Anlass selbst schon immens hoch, selbst bei einem funktionierenden Böllerverbot wäre ein Mehrbedarf vorhanden.

    Hier ging es mir jetzt um die Mehrkosten durch Böller. Silvester als Großveranstaltung (und zentrales Feuerwekr) bliebe ja auch bei einem Verbot von privaten Feuerwerken, Ausschreitungen, Alkoholmissbrauch etc. ja auch

    Natürlich gäbe es auch einen mE deutlichen finanziellen Benefit - wenn mmtl betrunkene, aufgehetzte Mitmenschen nicht gleichzeitig noch mit Sprengstoff hantieren

    Klar gäbe es den.

    Aber aus meiner Sicht sollten bei den Bemühungen um ein Böllerverbot andere Gründe als "Kosten durch Personalbedarf bei den BOS" in den Vordergrund gestellt werden, nämlich Klima- und Tierschutz sowie Minimierung des Risikos von Personen- und Sachschäden.

    Damit meine Intention dabei klar wird: Ich bin sehr dafür, Böller in privater Hand ganz zu verbieten. Das muss dann aber mit tragfähigen Begründungen passieren und am besten verbunden mit entsprechender Aufklärung.

    Hinzu kommt, dass man als Tierhalter sehr schnell aus den Augen verliert, dass die allermeisten Menschen gar nicht so richtig nachvollziehen bzw. nachfühlen können, wie schlecht es Tieren zu Silvester geht! Das hat in Teilen mit Ignoranz zu tun, vor Allem ist es aber ein Unterschied, ob man selbst ein Tier, das einem etwas bedeutet, unmittelbar leiden sieht.

    Da kann ich echt kein ausreichend großes Gefällt-Mir-Herzchen" für geben. Ja, meiner hat einen recht hohen HSH-Anteil. Das freut mich wirklich riesig (und das ist wirklich keine Übertreibung), dass insbesondere du als ausgewiesener Experte meinen Gedanken dahinter bestätigst. Vielen, vielen Dank dafür!!!

    Ich befinde mich mit dem Tier halt immer in dem Spannungsfeld "welcher Aspekt hat gerade den größten Einfluss auf sein jeweiliges Verhalten", also wieviel davon ist Sozialisation, wieviel Genetik, wieviel Tierheimerfahrung, wieviel die Fehler, die ich selber gemacht habe. Das macht die Auswahl der Methoden halt echt schwer.

    Deshalb freuen mich solche kleinen Bestätigungen - gerade von dir - wirklich gigantisch, danke dafür!

    Die Kosten für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste sind größtenteils "Eh-Da-Kosten".

    Ich will das jetzt nicht auswalzen, aber die Aussage stimmt so nicht. Nicht umsonst wird ja schon lange darüber diskutiert, ob zB Bundesligavereine was für das Polizeiaufgebot dazuzahlen sollten.

    Von der persönlichen Belastung für die Einsatzkräfte mal ganz abgesehen. Körperliche Bedrohung, die psychische Belastung, die Überstunden, die Urlaubssperre. Es reicht ja schon OHNE Silvester vorne und hinten alles nicht.

    Die gesamtgesellschaftlichen Kosten sind sowieso enorm.

    Hier ging es mir jetzt um die Mehrkosten durch Böller. Silvester als Großveranstaltung (und zentrales Feuerwekr) bliebe ja auch bei einem Verbot von privaten Feuerwerken, Ausschreitungen, Alkoholmissbrauch etc. ja auch. Wieviel vom Fußball Idealismus / Sport und wieviel davon Kommerz ist, will ich als Fußballhasser nicht beurteilen, zumindest machen da weniger Leute mit und man kann ihm etwas leichter aus dem Weg gehen.

    Auch Berlin werden solche Spitzen zu nennenswerten Anteilen durch Ehrenamtler abgedeckt, im Detail:

    "Personalstärke

    Die Berliner Feuerwehr bereitete sich auch auf diesen Jahreswechsel wieder gut vor. Im Vergleich zum Regelbetrieb wurde die Personalstärke wieder nahezu verdreifacht. Für gewöhnlich sind in der Nacht etwa 500 Kräfte der Berufsfeuerwehr im Dienst.

    In der Silvesternacht waren im Einsatz:

    • 881 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr
      • 110 Mitarbeitende der Berufsfeuerwehr in den unterstützenden Bereichen und der Leitstelle.
    • 552 ehrenamtliche Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren

    Außerdem wurden unterstützend tätig:

    • 120 Kräfte der Hilfsorganisationen und der Bundeswehr (Rettungsdienst)
    • und 54 Kräfte der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk

    Insgesamt waren damit 1607 Einsatzkräfte im Dienst."

    (Quelle: https://www.berliner-feuerwehr.de/aktuelles/nach…ht-bilanz-4753/)

    Bei den hauptamtlichen Feuerwehrleuten die ich so kenne, überwiegen diejenigen, die - auch heute noch - Silvester aufgrund der erhöhten Brandgefahr gerne Dienst haben. Damit unterstelle ich niemandem "Brandgeilheit", aber normalerweise sind es solche Einsätze, für die man den Job gewählt hat.

    Das Ganze Thema "Gewaltzunahme, Gewalt gegen Rettungskräfte, Ausschreitungen usw..." ist davon unabhängig, wie gesagt, mir geht es hier nur um die Frage, was ein Böllerverbot in Bezug auf die Kosten bringen würde.

    Zu der Frage "Ist das sehr schlimm, dass ich die Stifte nicht mehr habe?"

    Mach´ dir mal klar, was da gerade passiert ist: Du hast eine Brandausbreitung und damit wahrscheinlich gewaltige Folgeschäden verhindert, indem du frühzeitig genau die richtigen Löschmaßnahmen ergriffen hast.

    Schildere dem den Träger des Hauses kurz den Ablauf und informiere ihn darüber, dass er gerade aufgrund des Einsatzes nicht mehr die ausreichende Anzahl an einsatzbereiten Feuerlöschern in seiner Einrichtung hat und er schnellstens für Abhilfe sorgen soll.

    Vielleicht benötigt der dann noch Detail-Informationen zum Ablauf für die Versicherung, aber darüber hinaus sollte in deiner Richtung nur Dank erfolgen.

    Mal das Thema Tiere und Folgen für sie außen vor gelassen:

    Die Kosten für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste sind größtenteils "Eh-Da-Kosten". Sicher werden bei der Polizei Schichten verstärkt und Überstunden aufgebaut, bei Feuerwehr und Rettungsdienst geht das eher über Ehrenamt. Aber das hätte man auch ohne Böller durch den Charakter von Großveranstaltungen.

    Echte Folgekosten entstehen m. E. ganz besonders für die Umwel und darüber hinaus für Krankenkassen (Verletzungen) und Versicherungen (Brände, Sachschäden). Und das geht direkt zulasten der Allgemeinheit.

    Frohes Neues!

    ich schreibe das hier in erster Linie deshalb nochmal hin, damit ich den Beitrag Mitte/Ende diesen Jahres wiederfinde und früher damit anfange :D . Das soll auch absolut kein übertragbares Beispiel für irgendwen sein!

    Zunächst noch einmal das Positive: Tierschutztier hat weit entfernte Böller gut ignoriert. Die wochenlange Desensibilisierung mit der Bluetoothbox scheint wirklich Einiges gebracht zu haben.

    Jeder sehr nahe Böller wurde allerdings weiterhin mit Bellen kommentiert, das eher wütend wirkte oder mit der Intention das zu regeln, als dass das Tier ängstlich schien. Nach meinem Gefühl kam da eher das Verhalten durch, jeden Einfluss von außen als sein Problem sehen, wenn man es ihm nicht abnimmt.

    Ich habe mich zwischenzeitlich bei dem total egoistischen Gedanken erwischt, dass ich lieber einen still zitternden Angsthund hätte, als mein zum Amok neigendes Tierschutzmixtier. Videos von Bekannten mit ihren zitternden Hunden haben mich dann aber schnell von dem Gedanken abgebracht.

    Als es weiter in Richtung Mitternacht ging, habe ich zuerst die Musik lauter gemacht, das hat die Reaktionsschwelle etwas höher gelegt, später habe ich dann stattdessen Braunes Rauschen verwendet (wegen der amoklaufenden Ehefrau, die die Musik nicht mochte), mit dem gleichen Effekt, dass auch lautere, nähere Böller ok waren.

    Ab Mitternacht war dann braunes Rauschen auf hoher Lautstärke, wir haben uns in einen Raum ohne Außenwände gelegt (ich mit Gehörschutz), der Hund war weiterhin genervt, aber nicht ängstlich, und kam irgendwann ganz gut runter bis zum Einpennen. Ich lag daneben und hab mit Gehörschutz gelesen.

    Als um 2 Uhr der größte Teil der Böllerei nachgelassen hat, bin ich dann ins Bett, ohne Musik, ohne Braunes Rauschen. Hier war es dann wieder so, dass auch wieder jeder einzelne Böller kommentiert wurde.

    Was nun kommt, soll absolut keine Empfehlung sein, entspricht nicht meiner Natur (ja, ich bin überzeugter positiver Verstärker, allerdings auch mit deutlichem Grenzen Setzen), war aber eine sehr bewusste Entscheidung aufgrund von Erfahrungen mit dem Tier in ganz bestimmten anderen Situationen mit ähnlichem Verhalten!

    Ich habe mir die Kette "Böller --> Aufstehen --> Zum Fenster Rennen --> Kläffen --> Wieder hinlegen" 2, 3, mal angehört und habe dann begonnen, das gezielt abzubrechen. Also nahezu zeitgleich, wenn der Böller kam, den Hund vorgewarnt und in dem Fall, dass er ausgelöst hat, ihn angeschnauzt. Nach einigen Durchgängen hat das Vorwarnen gereicht. Ab etwa 3 Uhr ist der Hund komplett liegengeblieben, obwohl mindestens bis 7 Uhr noch weiter geknallt wurde (Ar...geigen). Ich habe den Eindruck, dass das Tier dann verstanden hatte, dass das Geböller mein Problem ist und nicht seins.

    Als wir dann am späteren Vormittag zum Gassi sind, war der Hund total entspannt und fröhlich. Böllerei gab es da auch noch gar keine.

    Die fängt jetzt gerade wieder an, allerdings in der Ferne. Reaktion ist maximal ein Brummen. Mit Ansprechen lässt er auch das sein.

    Als Fazit für mich selber überwiegt der Drang, dass ich nächstes Jahr am liebsten zu Silvester wieder wegfahre. :D

    Andererseits war der Verlauf des Abends schon recht interessant. Ich habe den Eindruck, dass das mit meinem Tier an Silvester mit gezieltem, langfristigem Training (in erster Linie durch Gewöhnung) irgendwann ganz gut werden könnte. Ich bin nur noch nicht sicher, ob der Aufwand den Nutzen rechtfertigt.

    Allerdings bin ich auch davon überzeugt, dass die zuletzt verwendete Vorgehensweise vor Mitternacht nicht sinnvoll gewesen wäre, weil spätestens um 12 der äußere Reiz so groß und intensiv gewesen wäre, dass ich da nicht hätte gegenhalten können.

    Am besten wäre (ACHTUNG SCHERZ!), wenn ich mir einen Haufen Böller besorgen würde und in den nächsten Monaten regelmäßig mit steigender Intensität hier im Drof trainieren würde. Leider würde ich dann spätestens nächsten Sonntag nach dem dörflichen Sonntagsgottesdienst berechtigterweise hingerichtet werden werden.

    Ernsthaft: Legal lässt sich das wohl nirgendwo sinnvoll trainieren. Selbst auf Truppenübungsplätzen sind die erlaubten Lärmemissionen stark reglementiert, auch da kann man nicht einfach so zum Üben Böller zünden, das Gleiche gilt erst recht für Schießbahnen. Falls hier jemand einen Idee für einen Trainingsort hat, freue ich mich über Anregungen.

    Tierschutztier ist jetzt leider auch genervt. Nachdem die Dorfasis wohl um 19 Uhr Abendessen waren, hat man sie jetzt wieder rausgelassen und jetzt wird geböllert.

    Tierschutztier kommentiertnun jeden Böller mit Gebell und will töten.

    Ich denke darüber nach, ob ich das Gebell mal deutlich abbreche.

    Kollege meinte, ich sollte stattdessen einfach die Haustür öffnen und das Tier draußen seine Arbeit machen lassen.

    Ich schwanke...

    So, waren eben 15 km wandern, lief super, Böller nur in weiter Entfernung, waren dem Hund vollkommen egal.

    Hab jetzt meine Musik (Elektronische) angemacht: Hund findet das gut und reagiert nicht auf Böller, Desensibilisierung scheint wirklich viel gebracht zu haben.

    Leider ist aber ein erwartbares Problem eingetreten: Frau läuft nun wegen der Musik Amok. (Desensibilisierung ist da bisher erfolglos)