Beiträge von walkman

    Bist du als nicht betroffene Führungskraft tatsächlich der richtige Ansprechpartner?

    Ich meine nicht.

    In welche Situation bringst du dich selber, wenn du dich zum Fürsprecher (oder negativ gesehen Sprachrohr) für die Mitarbeiter einer anderen Führungskraft machst?

    Die anstehende Entlassung/Versetzung des Mitarbeiters und die Beschwerden der anderen Mitarbeiter sind dabei zwei einzeln zu behandelnde Aspekte - auch wenn sie die gleiche Ursache haben.

    Für Beides gibt es aber im Betrieb entsprechende Ansprechpartner, die für die Mitarbeiter zuständig sind.

    Ja, ich bin der richtige Ansprechpartner, Details führen hier aber zu weit.

    Hintergrund ist, dass aufgrund des Verhaltens der Person eine Entlassung / Versetzung im Raum steht.

    Mir (nicht direkt betroffene Führungskraft, an die sich Menschen gewandt haben) kam der Gedanke, dass Autismus eventuell eine Rolle spielt. Diesen Gedanken habe ich bisher mit niemandem geteilt, deshalb habe ich diesen Kreis hier gewählt, um Meinungen dazu zu bekommen und die helfen sehr, dake dafür.

    Frage zum Umgang mit Autismus:

    Wie würde ihr damit umgehen, wenn ihr bei einer Führungskraft Autismus als Grund für ein bestimmtes (für die Mitarbeiter negatives und belastendes) Verhalten vermuten würdet. Würdet ihr das aktiv ansprechen?

    (Hintergrund: Die Toleranz bestimmter Verhaltensweisen wäre wahrscheinlich mit einer solchen Erläuterung deutlich größer)

    Nein.
    Das ist meiner Meinung nach übergriffig und grenzt an Ableismus.
    Nur die betroffene Person darf entscheiden wem sie das mitteilt und wem nicht.
    Negatives und belastendes Verhalten kann auch ohne Pathologisierung angesprochen werden. Am Besten mit der Person erstmal selbst.

    Vielen Dank, den Begriff "Ableismus" kannte ich noch nicht.

    Den Versuch, das Verhalten ohne Vermutungen anzusprechen, werde ich ausprobieren, danke dafür!


    Frage zum Umgang mit Autismus:

    Wie würde ihr damit umgehen, wenn ihr bei einer Führungskraft Autismus als Grund für ein bestimmtes (für die Mitarbeiter negatives und belastendes) Verhalten vermuten würdet. Würdet ihr das aktiv ansprechen?

    (Hintergrund: Die Toleranz bestimmter Verhaltensweisen wäre wahrscheinlich mit einer solchen Erläuterung deutlich größer)

    Ansprechen gegenüber wem?

    Aber nee, fänd das irgendwie ziemlich übergriffig und unprofessionell. Muss meiner Meinung nach anders gelöst werden, als vermutete Diagnosen in den Raum zu werfen.

    Die Situation ist recht komplex und würde den Thread sprengen, danke auch euch für die Anrgeungen bzw. Gedankenanstöße!

    Frage zum Umgang mit Autismus:

    Wie würde ihr damit umgehen, wenn ihr bei einer Führungskraft Autismus als Grund für ein bestimmtes (für die Mitarbeiter negatives und belastendes) Verhalten vermuten würdet. Würdet ihr das aktiv ansprechen?

    (Hintergrund: Die Toleranz bestimmter Verhaltensweisen wäre wahrscheinlich mit einer solchen Erläuterung deutlich größer)

    Ich finde es super sinnvoll Kinder und Jugendliche aufzuklären und Infos weiterzugeben.

    Ich meine gerade in einem Kriegsszenario (oder Naturkatastrophen etc) ist es nicht soooo unwahrscheinlich dass aus irgendwelche Gründen Kinder/Jugendliche von ihren Erziehungsberechtigten getrennt sind und da ist es besser zu viel als zu wenig zu wissen.

    Sehe ich auch so, dass Kinder dazu informiert und ggf. beübt werden sollten, gerne auch in der Schule.

    In Bezug auf Krieg wäre mir das aber aktuell noch deutlich zu früh.

    Ich bin recht sicher, dass diese Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten bereits Vorsorge betreiben (ähnlich unserer Großelterngeneration, die eingekellert hat, was nur ging). Bei Geflüchteten sind die Möglichkeiten bzw. Mittel zur Vorsorge vermutlich auch deutlich eingeschränkt.

    Mich sorgt aber, was es mit Familien macht, die fern von dem Thema sind, wenn "die böse Regierung" über die Schule "die armen Kinder mit Kriegsrhetorik indoktriniert".

    Ich habe viele Familien kennengelernt, die nicht von hier kommen und wo die Kinder wichtige Funktionen dabei haben, Informationen von, ich sag mal, den Autoritäten, nach Hause zu tragen.

    Das fängt bei kulturellen Unterschieden an ("Mama, das kann man hier nicht so machen!"), geht über Hygienekenntnisse und eben solche Infos aus der Schule weiter und endet nicht bei Übersetzungsarbeit und Unterstützung im Kontakt mit öffentlichem Leben.

    Gerade Menschen, die nicht die Hauptsprache fließend sprechen, sind ggf auf ihre Kinder angewiesen, wenn es um Informationen zur Kriegsfallthematik und Vorsorge geht.

    Bei fast allen Themen würde ich den Weg über Kinder für sinnvoll halten, aber nicht beim Thema Krise/Krieg:

    Die Familien der Kinder in Deutschland, deren Eltern heute mit ernsthaften Sprachproblemen zu kämpfen haben, kommen im Wesentlichen aus Krisen- oder Kriegsgebieten und haben bereits praktische Erfahrungen mit diesem Thema.

    Ein - sehr wahrscheinlich und hoffentlich sehr kleiner - Teil teilt dagegen eher die Ansichten, die ein potentieller Kriegsgegner vertritt.

    In so einer Situation möchte ich persönlich nicht, dass Kinder in ein Spannungsfeld zwischen Staat und Eltern hineingezogen werden.

    Ich hab im Rettungsdienst einige Male erlebt, wie grossartig Kinder selbst Reanimationsmaßnahmen durchführen können, wenn sie das in extra auf Kinder zugeschnittenen EH-Kursen gelernt haben - grundsätzlich bin ich absolut dafür, auch Kindern das richtige Verhalten in allen möglichen Not-Situationen beizubringen, natürlich altersentsprechend. Es gibt so viele Länder, in denen Kindern von kleinstauf beigebracht werden muss, wie sie sich bei Erdbeben oder Tornadowarnungen verhalten sollen, so etwas kindgerecht und altersentsprechend im geschützten Umfeld zu üben, ist doch das Beste, was man machen kann.

    Ich finde es auch sehr sinnvoll, Kinder für akute Gefahrensituationen vernünftig auszubilden. Ich habe genau die gleichen Erfahrungen (in der jugendarbeit) gemacht, Kinder und Jugendliche können so unfassbar viel mehr, als viele ihnen zutrauen.

    Dobrindt´s Idee:

    "Mein Vorschlag ist, dass in einem Schuljahr in einer Doppelstunde mit älteren Schülern darüber diskutiert wird, welche Bedrohungsszenarien es geben kann und wie man sich darauf vorbereitet. Kinder sind wichtige Wissensträger in die Familien hinein"

    Kinder legen keine Vorräte an und kaufen auch nicht für den Haushalt Taschenlampen oder Kurbelradios. Kinder in die Situation zu bringen, über solche Notwendigkeiten mit ihren Eltern zu diskutieren, halte ich für völlig falsch. Kinder müssen nicht ihre Eltern zu sowas überzeugen, je nach politischer Einstellung kann das sogar sehr nach hinten losgehen. Der Staat hat hier direkt auf die Eltern einzuwirken und ihnen die Notwendigkeit zu vermitteln.

    Dass man in irgendwelchen späteren Phasen auch Kindern konkretes Verhalten beibringen müsste, sofern sich die Situation weiter verschärft, ist davon aus meiner Sicht unabhängig. Was das zu welchem Zeitpunkt zu vermitteln wäre, muss heute schon klar sein. Momentan sind das vielleicht Sirenensignale, Allgemeine Erste Hilfe und Verhalten im Brandfall. Alles darüber hinaus würde heute nur unnötig Panik bei Kindern verbreiten.

    Den Gegenwind gab es vor Allem, weil Dobrindt das über die Schulen bzw. Schüler machen will, also Kinder quasi als Mittler in die Haushalte schicken will, damit das Thema dort in den Vordergrund gerückt wird.

    Ich halte diesen Weg auch für ziemlich bescheuert.

    Das Thema in die Allgemeine Aufmerksamkeit zu bringen, finde ich dagegen sehr sinnvoll.