Ich bin in einer sehr ähnlichen Situation. Für mich ist die Erkenntnis, dass sich Prioritäten im Laufe eines Lebens verschieben und bei mir ist jetzt der Hund dran. Dadurch, dass viele meiner Freunde Kinder haben - ich nicht - bin ich es mehr oder weniger gewohnt, dass sie schon lange völlig andere Prioritäten haben als ich. Jetzt gibt es halt einen weiteren Grund, warum man sich seltener trifft oder etwas unternimmt. Die langjährigen Freundschaften werden diese Phase vermutlich trotzdem überstehen. Durch den Hund lerne ich gerade extrem viele neue Leute mit ähnlichen Interessen kennen, deshalb fehlt mir auch nichts.
Bei der Verwandtschaft haben sich zum Glück Wege gefunden, wie wir das hinkriegen, entweder werden Besuche entsprechend kurz, oder der Termin findet auf der Terrasse statt. Wenn ich mal mit Hund mit jemandem spazierengehe heißt das "mein Kumpel kommt mit zum Gassigehen" und nicht "wir machen gemeinsam einen Spaziergang". Früher habe ich Freunde auch auf dem Campingplatz besucht, das mache ich inzwischen nicht mehr, einerseits, weil die Dauercamperwelt nicht meine ist, aber auch deshalb, weil ich mit dem Hund keinem auf die Nerven fallen will (entspannt mit 10 Leuten im Vorzelt sitzen ist nunmal aktuell keine Option).
Vielleicht gibt es aber auch einen unterschiedlichen Umgang unter männlichen und weiblichen Freundschaften (Versuch einer wertfreien These)?