Ich habe ein super Verhältnis zu meiner Schwester und hatte auch ein super Verhältnis zu meinem Dad. Trotzdem war Weihnachten immer eine unangenehme, krampfige Angelegenheit...
Vorletztes Weihnachten hatte ich Corona und damit eine valide Ausrede, nicht hinzufahen. Zum ersten Mal in meinem Leben. Meine Schwester und ich haben uns per Whatsapp ausgetauscht, wie es so läuft und sie meinte tatsächlich, es wäre mal wieder alles furchtbar und ich hätte diesmal ja wohl das beste Weihnachten aller Zeiten. Stimmte auch – ich hatte praktisch keine Symptome und war gemütlich mit Freund und Hunden zu Hause.
Es war das letzte Weihnachten für meinen Dad. Und trotzdem bin ich nicht traurig, dass ich an diesem Datum nicht da war. Die ganzen Erwartungshaltungen an Weihnachten und bla und "früher" und "als Mama noch lebte" haben jedes Jahr an Weihnachten dazu geführt, dass jede*r von uns irgendwie scheiße drauf war.
Ich hatte sehr viele andere Tage, an denen ich meinen Dad besucht habe und wo wir einfach nur nett mit den Hunden abgehangen haben und nix special oder festlich sein musste. Das war schon okay so.