Beiträge von mimihank

    Bei uns ist es ja auch die Konstellation, dass Hank in erster Linie mein Hund ist (wobei mein Partner und er mittlerweile auch ein unzertrennliches Quatschkopfduo sind). Am Anfang war mein Partner aber auch gestresst.

    Was es leichter macht:

    - hat er Besuch bekommen, bin ich mit Hank auf einen Ausflug oder die ganze Zeit in einem anderen Raum gewesen (klingt vlt blöd, aber so konnte er seine Ruhe mit den Kumpels haben)

    - wenn ich weg war, habe ich mich um Betreuung gekümmert, als wäre mein Partner nicht da!!

    - bei Ausflügen wurde mein Auto genutzt, damit Hank nichts bei ihm dreckig oder kaputt machen kann

    - außerdem gab es auch nur Zeit als Paar

    Hat natürlich nicht alles immer so geklappt aber dadurch, dass er wirklich keine Verpflichtung mit Hank hat, macht er jetzt umso lieber ab und an auch was alleine mit ihm. Urlaub möchte er jetzt auch nicht mehr ohne Hank und vermisst ihn, wenn wir weg sind. Es gibt halt auch regelmäßig Hundefreie Zeit, wenn ich mit Hank geschäftlich unterwegs bin.

    Muss natürlich nicht immer so laufen, aber vlt. helfen ja solche « Regeln »

    Kann hier erfahrungsmäßig nicht viel beitragen. Zum Thema Dummy würde ich aber das Buch Dummyfieber empfehlen.

    Ich fand es ganz gut, da da wirklich zu fast allem was steht (leinenführigkeit, Bleib etc.) in Kombi mit dem sauberen aufbauen von Dummyarbeit. Also für mich al totalen Laien war es ganz gut :)

    Und auch noch die Warnung, dass das mit dem Treffen auf stehendem Reh nicht wirklich was zu sagen hat. Ist beim Hank auch so, wenn wild nur im Wald steht sieht er es auch meist nicht. Dann dreht der Wind oder quasi worst case ein Reh rennt vorbei und dann ist er voll da.

    Habe in einer ähnlichen Situation mal ausgeholfen: also der Hund war im Grunde alleine in der Wohnung aber ich und Bekannte sind mit ihm drei mal Täglich raus. Zusätzlich habe ich zum Beispiel mal zwei Stunde bei ihm einfach nur mit auf dem Sofa gechillt und am Laptop gearbeitet.

    Vielleicht könntest du das ja anbieten oder die Bekannte fragen ob sie für die zwei Wochen noch etwas mehr Zeit dort verbringen kann. Manch einer könnte ja Homeoffice für ein paar Stunden dort hingelegen.

    Ich fand die Lösung nicht so blöd. Klar nicht perfekt aber der Hund war in seiner gewohnten Umgebung und hatte immer wieder Besuch von Menschen die er ganz nett findet. Drei Spaziergänge wie immer und zusätzlich eben mal noch etwas Zeit zum streicheln etc und einfach dabei sein.

    In diesem konkreten Fall ist es natürlich blöd, dass der Hund nicht mehr alleine bleiben kann.

    Du könntest ein Signal fürs Fußlaufen nehmen und es dann ja auch am Geschirr festmachen oder du unterscheidest zwischen vorne oder hinten am Geschirr anleinen.

    Wenn du dich dann auch wohler fühlst ist es auch besser. Als wenn du am leinenende stehst und gleichzeitig denkst „oh der Arme Hund“

    Ich hatte es anfangs auch mit Halsband und Geschirr trennen gemacht aber gemerkt das es für uns so nicht so praktikabel ist.
    Es gibt ein Kommando für jeweils links oder rechts fuß laufen. Das gilt unabhängig von der Leine (also auch mal an der Schleppleine) und theoretisch auch im Freilauf (das ist mir nur derzeit zu riskant wg seiner Liebe zu Hasen ;)) bis ein Kommando zur Freigabe kommt. Anfangs ging das bestimmt nur 30 sek aber mittlerweile gehen wir auch mal 20-30 min so und er entspannt sich.

    Weil es bei uns mit Hundebegegnungen und ordentlich Fuß laufen nicht immer gut klappt entscheide ich nach Situation:

    Weiss ich das Hank höchstwahrscheinlich wenig Interesse an diesem Hund hat oder einen sehr guten Tag hat fordere ich die Leinenführigkeit. Weiß ich aber vom Bauchgefühl er hat einen schlechten Tag oder wir laufen zu frontal auf den anderen Hund zu, gehts kurz ins Sitz und wir warten bis der andere Hund passiert.

    Dadurch hatten wir schon lange nicht mehr so eine blödes in die Leine springen oder unsauberes Fuß. So mache ich das auch bei Katzen und anderen Reizen, entweder sauber vorbei oder Sitzen und warten.

    Das war sonst immer unentspannt, Leinenführigkeit erwarten und dann eine schwierige Situation zu meistern. Und mir fällt es leichter in Ruhe ein Sitz zu verlangen als dann wild die Leinenführigkeit zu korrigieren.

    Hank ist aber auch mein erster Hund und das hat sich jetzt auch nur für uns als passende Lösung kristallisiert.

    Für mich ist es absolut ausreichend manchmal einfach zu warten, wenn der Weg schmal ist, die Hündin attraktiv etc,..

    In der Hundeschule habe ich tatsächlich alles immer mit 5m Schleppleine geübt. Und dann mit der Stimme korrigiert also die Leine wirklich nur als Absicherung. Und dann oft abgeborchen, wenn er es nicht mehr vom Kopf geschafft hat.

    Kommt da natürlich drauf an was ihr in der HuSchu macht, das geht sicherlich nicht bei allem so.

    PS: Ich merke allerdings auch, dass andere Kompetenzen unter dem "Stadtleben-sozialisieren!" gelitten haben. Er kann in 99% der Fälle dabei sein, daher ist er nicht sonderlich gut im alleine bleiben. Ich bin Verfechterin des ÖPNV, so dass er problemlos mitfährt und inzwischen die wichtigsten Haltestellen an den Ansagen erkennt (nicht immer hilfreich 🧐), aber er kennt nur kurze Autofahrten.

    😅 wie kann man sich das Haltestelle kennen vorstellen 🙈 Wirst du dann ans aussteigen erinnert (also nur, wenn es zum spielen oder Fressnapf geht)? Stelle mir das gerade lustig vor.

    „Freilauf“: sie vermittelt nur an Halter, die nicht permanent anleinen bzw. Freilauf der Standard ist! Die RR sind sehr halterorientiert. In Wäldern oder neues Gebiet natürlich anleinen, aber vom Alltag permanent an der Leine hat das nix zu tun.

    Freilauf als Standard, ist natürlich ein Traum. Aber das muss man sich bei einer Jagdlich motivierten Rasse doch erarbeiten ?!? Die Beziehung zum Halter hält doch nicht vom jagen ab. Und Jagen kann man nicht nur im Wald.

    Ich habe als Ersthundehalterin einen RR Rüden. Ich liebe den Hank und wir sind alle sehr glücklich mit ihm (und er glaube ich auch ;)).

    Teile aber gerne mal was ich so falsch gemacht habe bzw. was mit ihm eine Herausforderung ist :)

    In der Welpenzeit hat er schon oft seine wilden Minuten, die dann einfach auch eskaliert sind. Ich habe lange gebraucht um genau zu erkennen, wann eine Situation für ihn zu viel ist. Dazu kommt, dass er dann nicht gebellt hat sondern um sich geschnappt hat. Und so klein ist ein RR Welpe auch nicht, das war dann doppelt anstrengend.

    Viele Tipps die ich in der damaligen HuSchu bekommen habe, habe bei uns nicht funktioniert. Wenn ich mich auf die Leine gestellt habe, hat er mich einfach weggezogen.

    Da hatte ich vorab eine naive Einstellung. Ich konnte ihn immer halten aber mehr mit Köpfchen als mit Muskelkraft. und natürlich mit ganz viel Anstrengung. Das muss einem halt wirklich bewusst sein, dass durch die Größe ein kleine Trainingsbaustelle doch deutlich anstrengender wird.

    Und in der Pubertät wird bei 46 kg Körpergewicht dann doch das ein oder andere vergessen, was dann echt Nerven aus Stahl gekostet hat.

    Jagdtrieb hat Hank auch ordentlich. Ich finde es mega spannend und das Training sehr interessant. Es braucht aber viel Geduld. Mittlerweile haben wir Fortschritte gemacht. Größtenteils ist er aber an der Schleppleine und ich miete regelmäßig ein eingezäuntes Trainingsgelände. Hank ist (bis jetzt) eher ein Sichtjäger. Solange das Tier nicht rennt bekommt man ihn auch super zurückgerufen. Bei den Züchtern hatte er auch Katzen im Haushalt, diesen will er jetzt aber immer hinterherjagen.

    Fremden gegenüber ist er sehr freundlich. Wenn er aber jemanden aus für uns manchmal unerkennbaren Gründen gruselig findet, können wir ihn nur schwer vom Gegenteil überzeugen. Da hilft dann nur Abstand halten.

    Er kann bspw. die Nachbarn meiner Eltern gar nicht leiden, wenn diese uns nähern wird gebellt und dann erst mal der Rückwärtsgang eingelegt. Nähern sich diese aber weiter, geht er nach vorn.

    Bellen tut er gar nicht in der Wohnung. Nur, wenn sich jemand ohne Klingeln an der Tür zu schaffen macht (Die Reiningungskräfte die einmal im Monat kommen und an den Türen wischen). Im Hotel bellt er gar nicht.


    Vor einigen Monaten wäre Hank wahrscheinlich noch zu jedem Hund hingerannt um zu spielen. Mittlerweile ist das Interesse aber etwas gesunken. Wir treffen uns auch leider nicht mehr mit seinen alten Kumpels, weil ich den Eindruck habe, dass er mehr gestresst durch das gegenseitige Kontrollieren/Jagen/Macker machen etc. ist als das er wirklich Spaß hat.

    Zur Beschäftigung machen wir Suchspiele ( Dummy, Teebeutelsuche und Futter). Dazu ein paar Balancesachen und Tricks. Ein bis zwei mal die Woche begleitet er mich beim Laufen, da sind wir aber auch manchmal schneller unterwegs (unter 4:00/km). Mit dem Programm ist er dann aber auch super entspannt in der Wohnung und auch eine Woche nichts machen wg Krankheit ist kein Problem.

    Hank ist jetzt 1 1/2 Jahre alt und im Vergleich zu anderen Rassen die ich kennengelernt habe noch deutlich weniger erwachsen im Kopf.

    Ich hätte mir nie vorstellen können,

    ...dass mir Tränen beim Gassi gehen in den Augen stehen weil einfach überhaupt nichts funktioniert und ich mir blöde Kommentare anhören musste.

    ..dass ich mich so dolle über einen gelungenen Rückruf freuen kann.

    ...Ich klar die Bedürfnisse meines Hundes kommuniziere und dann eine Seite von mir zeige die man sonst nie sieht. (Zitat meines Freundes: ich dachte kurz du gibst der Frau gleich eine Backpfeife :see_no_evil_monkey:)

    ..dass ich so viel Spaß beim Wildtiere beobachten haben kann

    ..dass man sooo viel Geduld haben muss.

    ..dass gemeinsames lernen so zusammenschweißt

    ..dass, ich sooo vieles lesen und lernen muss bzw. will damit der Hund zufrieden ist

    ..dass Leinenführigkeit so mühsam ist

    Ich wusste ja schon, dass unser Familienhunde aus purem Glück so unkompliziert waren. Und wir bzw. meine Eltern sich nicht so viele Gedanken über alles gemacht haben. Und ich mir dann ja auch keine einfache Rasse ausgesucht habe. Ich dachte ja anfangs wirklich, mit dem bisschen Hundeschule wird das schon :grinning_face_with_smiling_eyes:. Hätte nicht gedacht, dass ich mich in so viele Themen dann so reinfuchse, aus Interesse und dem Hank zu liebe.

    Hank kommt daheim super zur Ruhe und egal wir aufregend der Ausflug ist. Er Schläft danach gut (meist bereits im Auto) ein ohne mein Zutun.


    Zu viele Hund- und Wildbegegnung in geringen Abständen sorgen bei ihm für Stress. Außerdem zu viele Kinder. Wobei es immer die Summe ist und nicht ein einzelnes Ereignis. Also zum Beispiel, Kinder rennen uns hinterher, biegen ab und dann kommen uns sofort mehrere Hund entgegen und dann lässt jemand den Rolladen runterfallen und er erschrickt sich. Das wäre ihm dann einfach zu viel. Wenn wir dazwischen ein paar Minuten haben, ist das kein Problem aber direkt hintereinander ist zu viel. Wobei er da immer mehr verträgt.

    Woran erkennt ihr es?

    Er kann seine vier Pfoten nicht mehr ruhig halten. Er springt rum und läuft schneller. Springt mich an und beißt in die Leine.

    Was tut ihr dagegen?

    Ich versuche in solche Ereignisse möglichst viel Ruhe reinzubringen auch wenn das Einzelne ihn noch nicht stresst. Also bei Hundebegegnungen gehe ich nicht schnell weiter. Sondern lasse ihn nochmal in Ruhe hinterherschauen oder schnüffeln. Oder nach längerem Absitzen ein paar Futterbrocken suchen.

    Wenn wir zwei solcher Momente direkt hintereinander kommen, versuche ich so zu gehen, dass am besten nicht gleich das nächste um die Ecke kommt.

    Am schwierigsten sind unangeleinte Hunde die auf uns zu brettern. Wobei ich da auch immer etwas nervös werde.

    Leider hatten wir zwei blöde Erlebnisse mit einmal mindestens 8 Pomeranians und einmal mit drei Kleinen Hunden die an einander gebunden waren. Seitdem ist der Stress bei uns beiden bei Gruppen von kleinen unangeleinten Hunden immer hoch.

    Wie viel Stress ist okay und wann ist es zu viel? Braucht ein Hund nicht auch etwas (positiven) Stress?

    wichtig wäre mir, dass er immer zuhause bzw. im Auto zu Ruhe kommt. wenn nicht, weiß ich das er total drüber ist.

    Ich traue ihm immer mehr Stress zu, aber achte halt mittlerweile mehr darauf ob es sinnvoll ist. Und ob er diese Erfahrung wirklich braucht. Im Nachhinein habe ich ihn als Anfängerin immer mal in Situationen gebracht die eigentlich zu viel waren aber andere meinten, er muss das lernen.