Beiträge von pinkelpirscher

    In gewisser Weise wirft der Thread für mich sogar die Frage auf, ob man Käufern gegenüber überhaupt immer transparent sein soll, oder ob das nur ein nice to have ist, das aber schlimmstenfalls nur verunsichert.

    Wenn ich an so einem Punkt ankommen würde, würde ich die Zucht einstellen.

    In gewisser Weise wirft der Thread für mich sogar die Frage auf, ob man Käufern gegenüber überhaupt immer transparent sein soll, oder ob das nur ein nice to have ist, das aber schlimmstenfalls nur verunsichert.

    Ernsthaft?

    Wenn ein Thema Käufer verunsichert (und in Bezug auf Epigenetik ist das durchaus berechtigt), dann wäre mein Impuls eher zu hinterfragen, ob das vielleicht berechtigt ist und nicht, ob ich in Zukunft lüge.

    Hunde über Monate Hinweg mehrfach hin- und herzuschieben (unterschiedliche Menschen, andere Hunde, andere Wohnverhältnisse) ist gerade bei sensiblen Rassen meist keine Kleinigkeit.

    Wer spricht von lügen? Dinge, die klar nachvollziehbar sind, nicht explizit noch erwähnen wenn es Menschen so verunsichert hat mit lügen nichts zu tun.


    (Es war auch nur ne Randüberlegung, die nicht wirklich weiter verfolgt wird. Mir fällt nur - gefühlt - vermehrt auf, dass mehr Transparenz manchmal zu mehr Verunsicherung oder Ablehnung führt. Besonders empfind ich das beim Thema Gesundheit so.

    Hier versteh ich nur die Verunsicherung nicht, die aus "Sie hat es nicht sofort gesagt" entsteht. Fragen nach "Was macht Zuchtmiete mit Hündinnen?" halte ich ja für völlig berechtigt)

    Wie gesagt, was genau in Eurem Fall ist, kann ich so nicht beurteilen.

    Nur, dass es nicht zwingend ungewöhnlich klingt. Ist die Rassendatenbank freiwillig (also meistens), sind die Angaben oft nicht vollständig, aktuell oder es hat überhaupt die Person selbst eingetragen (Wobei ich super finde, dass Du nachschaust. Viel zu viele Welpenkäufer kennen sowas gar nicht und nutzen des demzufolge leider auch nicht).


    Ich kann nur von meinem Umfeld sprechen, aber ich seh keinesfalls immer böse Absicht, wenn der Besitzerstatus der Hündin eben nur so nebenbei auf den Tisch kommt. Der eigenen Zuchtordnung nach ist eh klar geregelt,wie das läuft. Quasi das ist im Ablauf so klar, da denkt man vermutlich keine Sekunde dran zu sagen: "Du, ich bin nicht der eingetragene Besitzer." Das braucht man aus der Logik raus ja gar nicht, das ergibt sich eh allein aus den Umständen.

    In den eigenen Rassekreisen: womöglich auch völlig unnötig, sowas zu erwähnen, is eh jedem klar.

    In gewisser Weise wirft der Thread für mich sogar die Frage auf, ob man Käufern gegenüber überhaupt immer transparent sein soll, oder ob das nur ein nice to have ist, das aber schlimmstenfalls nur verunsichert. Verpflichtung dazu gibt es ja nicht. Und so lange rechtlich und zuchtrechtlich alles passt. (Nicht auf Dich bezogen! Aber man kriegt oft den Eindruck, Leut kaufen eh alles. Solange das Marketing stimmt. Gesund - solange nichts belegt ist, weil auch nicht untersucht. Alles toll. Sei offen, dass Hund xy zwar Sowieso nicht hat, aber eine Prädisposition für irgendwas bestehen könnte. Himmel hilf, der hat kranke Hunde. Weiß ich nicht, dass die Hündin in Zuchtmiete ist, ist der Wurf okay. Weiß ich es, ist es nicht okay.

    Also ganz abgesehen von natürlich mitunter bestehenden Problemen, dass das nicht alles nur rosig sein muss, und grad Zuchtmiete bestimmt auch unschön laufen kann, auch und gerade für die Hündin, glaub ich persönlich, dass manches mehr im eigenen Kopf das Problem auslöst. Manchmal.).


    Und ich find auch sehr gut, dass Du Dir Gedanken machst. Sollte das anders rüber kommen.

    (Ich hätte, nehme ich an, wahrscheinlich aber an so einer Zucht ander Bedenken, als die Zuchtmiete allein. Und würde zb wesentlich mehr Pedigrees lesen, was ich da kaufen würde.)

    Emma_Co


    Dass die Züchterin nicht als Besitzerin eingetragen ist, ist kein Indikator dafür, ob gut oder schlecht.

    Das ist sogar sehr üblich. Der Besitzer bleibt der Besitzer. Papiere und Zuchtzulassung und Zuchtbucheintrag neu beantragen und dann wieder retour wechseln wäre viel zu kompliziert.

    Wenn es kein Co-Owner Hund ist, steht der Züchter nirgendwo als Besitzer. Ist er ja auch nicht.

    Durch die Zuchtmiete darf lediglich eine andere Hündin, als die, die man selber hat, unter dem eigenen Züchternamen einen Wurf haben. Aber die Eigentumsverhältnisse ändern sich nicht.

    Wie es in Eurem Fall ist, kann ich natürlich nicht sagen. Aber ich halte es eher sogar fast für die ungewöhnlichere Variante, wenn Züchter vorab erklären, dass der Wurf ein Zuchtmietewurf ist. Ändert ja nichts an der Zuchtstätte oder dem wie auch immer gearteten Ziel, das der Züchter verfolgt. Für die Sache ansich ist sozusagen ja egal, wem der Hund gehört. Hinter dem Wurf steht trotzdem eine Idee, die der Züchter umsetzen will. In seinem Namem. (Deshalb. Oder weil der Hündinnenbesitzer es selbst nicht kann..oderoder)


    Cattledogfan ich bin mir grad nicht sicher, warum der Zusatz an mich ging.

    Populationsgenetisch begründbar vs persönliche Empfindung. Letzteres ist kein Argument, sondern ein Gefühl.

    Das Wohl der Hündin ist ein wovalides Argument, wenn auch kein populationsgenetisches.

    Darum ging es aber doch gar nicht. Sondern um den Grundsatz "Zuchtmiete - da nehm ich keinen Welpen." (Bzw mich widert Rassehundezucht wie sie heute abläuft an". Da les ich jetzt u.a die Annahme rein, Zuchtmiete sei ein Konzept das nur bei Rassehunden genutzt wird.)

    Nicht um "Ich möcht meine Hündin nicht in Zuchtmiete geben" oder um "Manche Konstellationen find ich okay, andere nicht."

    Auch das steht jedem frei, sich so zu entscheiden. Aber "Zuchtmiete - immer doof" (Und Rassehundezucht heute. Wo man keine Welpen mehr keult oder Vollgeschwister verpaart, sich -manchmal - auch kritischen Debatten stellt und so viel mehr über Vererbung etc weiß) ist halt auch eher nur so dahin gesagt, damit man was sagt.

    Und ganz allgemein: will die Menschheit Hunde, muss man sie auch fortlaufend produzieren. Egal ob Landschlag, Mix, Rasse.

    Naja, an sich „produzieren“ die sich selbst genug auf der Straße … und werden dann eben im Namen des Tierschutzes importiert. Also es sind sicherlich mehr als genug Hunde da und müssten nicht noch viele weitere gezüchtet werden, wenn es nur darum geht.

    Das täuscht. Und zwar massiv.

    Man darf die reine Menge an Hunden nicht damit verwechseln oder gleich setzen mit dem was in zukünftigen Generationen existieren wird.

    (Man darf auch die reale Nachfrage und den "Umsatz" nicht unterschätzen. Rein die mitteleuropäischen "Pet owner" haben einen jährlichen "Hundebedarf" der in die Millionen geht)


    Ein Tierschutzparadoxon ist etwa, dass Hundetypen, die scheinbar in unendlichen Mengen existieren, als genetisches Reservoir durchaus sehr gefährdet sein können.

    Bei den Windhunden zb. Zigtausende Renngreyhounds.

    Als gäbe es niemals ein Ende. Die effektive Population ist minimal. Rüden mit, IV und Kryokonservation sei Dank, 10.000 Nachkommen. Schaust Dir an, wer sich real fort pflanzt und im Genpool bleibt, können 50.000 Hunde auch nur 10, 20 Tieren entsprechen.


    (Galgo würde auch nicht wesentlich besser da stehen, wenn man die Überproduktion so angeht und gar stoppen könnte, wie es aktuell versucht wird. Wahnsinnig viele Hunde. Aber von denen bleibt nix.)

    Die Straßemmixpopulation, die es zumindest in unseren Breitengraden so gar nicht gibt. Wenn die sich nicht fortpflanzen gibt es sie letztlich auch nicht. (Oder je nach dem, wie und wo sie sich fortpflanzen, keineswegs alle gesund und nicht ingezüchtet).

    Es ist wesentlich komplexer, als: Es gibt eh so viele Hunde. Wenn die nix zur Zuchtpopulation beitragen, sind sie letztlich eine Sackgasse. Genetisch.

    Das klappt halt längst nicht mit jeder Hündin. Ganz im Gegenteil .


    Populationsgenetisch begründbar vs persönliche Empfindung. Letzteres ist kein Argument, sondern ein Gefühl.

    Da mich inzwischen die Rassehundezucht wie sie in grosse Teilen heutzutage abläuft nur noch anwidert würde ich auch keinen Welpen aus Zuchtmiete kaufen.

    Warum?

    Das ist kein Phänomen der Rassehundezucht allein. Gerade fortschrittliche Projekte sind mitunter dringenst auf solche Zuchtoptionen angewiesen.

    Und ganz allgemein: will die Menschheit Hunde, muss man sie auch fortlaufend produzieren. Egal ob Landschlag, Mix, Rasse.

    Auch der Anspruch auf eine möglichst gesunde Hundepopulation kann nur mit einer ausreichend großen Zuchtbasis funktionieren.

    Bei den meisten Rassen sind viel zu wenig Hunde in der Zucht. Die effektive Population ist selbst bei beliebten Rassen teils bedrohlich klein.

    So paradox es ist: es wird mit viel zu wenigen Hunden gezüchtet (auch wieder egal, ob Rasse oder Gebrauchskreuzung o.ä.).

    Also so gezüchtet, dass das irgendwie nützlichen Einfluss auf die Gesamtpopulation hat, außer an der schieren Menge.


    Erstaunlich viele Hunderassen/Typen stehen genetisch an der Kippe zum Aussterben. Selbst wenn es sie wie Sand am Meer gibt.

    Selbst bei Mixen: kommt nicht genug nach, steigen Inzuchtgrad und Probleme ins Unendliche.

    Auch wenn in der Rassehundezucht definitiv Fehler passieren, ist es ein Trugschluss, das nur allein "der Zucht" anzulasten.


    Da Hunde nicht auf Bäumen wachsen, muss man sie in irgendeiner Form züchten. Und dazu braucht es ausreichend Zuchttiere. Soll das Ganze sinnvoll geschehen, sogar in relativ großer Anzahl

    In einer Anzahl, die Einzelne in unseren Breitengraden entweder als Hundemessie abstempeln oder legal gar nicht möglich wären.

    Zuchtmiete ist vielleicht nicht dem Zeitgeist vom "Der Hund, mein Kind, dem ich jeden Wunsch erfüllen muss und der ohne mich nicht sein kann und ich nicht ohne ihn" entsprechend, aber eine durchaus sinnvolle Methode, eines der drängenden Probleme anzugehen: es braucht genug Zuchtbasis.

    Ich würde, abhängig davon, was Zuchtziel ist, nicht aus jeder Zucht Hunde kaufen. Aber es nur nicht zu tun, weil das Muttertier in Zuchtmiete steht, ist maximal trotzig. Oder nimmt Rassen ansich Möglichkeiten.

    Mir wäre das wahrscheinlich zu zuchtorientiert und wäre nicht die Art Züchter*in, der*die mich ansprechen würde.

    Warum sollen Züchter nicht zuchtorientiert sein? Was denn dann?

    Jeder will zwar n Hund, aber Zuchtgedanke soll bitte keiner dahinter stehen?

    Aber Rasse xy soll es sein. Und gesund sowieso (Hat man den Hund dann, ist immer die Züchter an allem Schuld. Niemals der Käufer. Der den Hund zu 99% seiner Lebenszeit hat, aber nie irgendwas rückmeldet. Basics wie "Nach dem Zahnwechsel ist Hund weiter vollzahnig. Oder mit 5 hat er Epilepsie gekriegt. Das müssen Züchter hellsehen können und in weiteren Generationen mitbedenken, auch wenn ihnen das nie wer gesagt hat.)

    Aber gut, die Konsumhaltung von Hundekäufer und deren Rolle bei Fragen wie eben "Wie soll man denn halbwegs sicher halbwegs gesunde Hunde züchten, wann man nach der 10ten Lebenswoche nix mehr über den weiteren Verlauf erfährt und Hundezüchter sich die Zunge blutig reden, teils sogar Geld dafür anbieten, dass Nachzuchten bittebitte geröntgt werden" ist ein eigenes Thema.)

    Aber natürlich ist grundsätzlich nur die "Eine, maximal zwei Hündinnen" Zucht gut. Und total effektiv.

    Zum Thema Zuchtmiete. Ich glaube mittlerweile, das wird genauso überemotionalisiert wie viel in der heutigen Hundehaltung.

    Lustigerweise hatte zb beim Sittinghund noch nie wer ein Thema damit, wenn der mal wieder 8, 9 Wochen bei uns wohnt. Besitzer im Krankenhaus. Das ist dann ein genehmer Grund.


    Eine gute Bekannte teilt sich 5 Hunde im quasi Rotationsprinzip mit der Züchterin, sie ist Co-Owner und hat zb, wenn eine ihrer "Haupthündinnen" einen Wurf hat, eine andere bei sich. Ist dann für die jeweilige Mutterhündin manchmal entspannter, wenn da keine weibliche Konkurrenz ist.

    Ich kenn alle Hündinnen. Völlig normale Hunde. Bis hin zu: ungewöhnlich entspannt dafür, wie ich Vertreter der Rasse sonst wahrnehme.

    Meine Hunde sind manchmal ein paar Tage wo anders. Pflege und Sittinghunde gehen ein und aus. Mal für ne Woche. Mal für n paar Monate.

    Ich würde meine Hündinnen bei ein bis zwei Züchtern fast jederzeit in Zuchtmiete geben, sogar welchen, die diese Hunde nicht gezüchtet haben, weil mir deren Umgang mit ihren Hunden gefällt. Und ich das meinen Hunden zutrauen würd.

    Ich seh das relativ entspannt. Will man Hunde haben, muss man sie in irgendeiner Form züchten.

    Da die Haltung von 10, 20, 30 Hunden auch nicht gut ankommt oder in unseren Breitengraden oft auch nicht mehr möglich wäre. Nunja. Was sollen Züchter sonst machen?

    Eisern weiter mit einer Hündin anderen ihre Haustiere produzieren, mit null Einfluss auf die Rasse, den Genpool usw, einfach weil eh keiner in die Zucht geht, kein Konzept dahinter steht? Züchtergedoodle quasi.

    Es gibt definitiv Konstellationen, bei denen ich das nicht gut fände, weil mir die Zucht etwa persönlich nicht behagt. Oder weil man auch sehr abhängig vom Hundehalter ist, ob der wirklich mitspielt

    Aber eigentlich: es müssten wesentlich mehr Hunde in Zuchtmiete undoder Mitbesitz gehen, wenn solide Konzepte dahinter stehen. Mit zuwenig verschiedenen Hunden in der Zucht (und das betrifft nun nicht nur Rassehunde), fährt man letztlich alles an den Baum.

    Es muss genug Zuchthunde geben, damit die favorisierten Hunderassen langfristig bestehen können. (Und es müssten deutlich mehr Käufer mal ihre eigene Rolle reflektieren. Dass sowohl wo sie kaufen, als auch was sie rückmelden undoder mit ihren eigenen Hunde machen, sehr wohl Einfluss auf die jeweilige Rasse hat).

    Wenn wir von der Intelligenz im Sinne von Lernfreude oder dem Mangel daran sprechen, dann muß man gerade auch bei Greyhounds von der Rennbahn, das Vorleben und die frühen Erfehnrungen mit in Betracht ziehen.

    ich habe den einen oder anderen wirklich "dummen" Pudel kennengelernt, darunter einen, der sich sogar beim schlichten Sitz! lernen mit Leckerchen vor dem Maul selten dämlich anstellte. An sich sind Pudel ja zurecht für ihre rasche Auffassungsgabe bekannt. Aber ein Pudel, der aus Hoardinghaltung stammt, ist zwar zahm, durfte aber nie erfahren, daß es sich für ihn lohnen könnte, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten.

    Ein Rennbahn-Grey oder Zwinger-Galgo dürfte in dieser Hinsicht auch eher weniger gefördert worden sein.

    Der Hundetypus arbeitet halt auch nicht mit dem Menschen zusammen, sondern alleine. Und trifft bei der Jagd allein die Entscheidungen.

    Zusätzlich sind andere Gehirnarreale ausgeprägter, als bei den auf "Nah am Menschen" arbeitenden Rassen, welches ja tendentiell die geschichtlich jüngeren, vorallem europäischen Hundetypen sind. Die extra kooperativen Rassen sind im Grunde doch eine recht moderne Erscheinung.

    Die visuelle Wahrnehmung ist etwas anders, als bei Hunden mit anderer Kopfform/Augenstellung.

    Es gibt Hinweise darauf, dass sie menschliche Gesten wie Fingerzeig etwas weniger wahrnehmen/verstehen. Wozu auch? Der Hund holt sich die Beute, entscheidet, wo und wie er bei 60km/h seine Beine sortiert. In die Ferne schauen müssen sie können, stark ausgeprägtes Bewegungssehen auch nach hinten. Aber Mensch da jetzt rumhampelt und was will ist halt für den Einsatz des Hundes wenig relevant. Das ist/war nicht Selektionsziel.