Alles anzeigenAlles anzeigenWas ich allerdings auch nicht verstehe.
Warum das mit dem Kindersatz immer so vehement abgelehnt wird. Ja, was isses denn sonst?
Ob jetzt real Kinderwunsch ja oder nein ist dabei ja egal.
Ob Hund Kindersatz oder Kind Hundersatz, die emotionale Bindung und Bedeutung die dem beigemessen wird, halt ich für sehr vergleichbar.
Wir leben mit unseren Hunden heutzutage in sehr engen Beziehungen, übernehmen Verantwortung für einen "abhängigeren" Part, planen sein Leben und unseres drumrum.
Ich bin absolut davon überzeugt, dass Haustiere, insbesondere Hunde, in der modernen Art des Zusammenlebens unweigerlich eine Art Kinderrolle einnehmen.
Wir sind halt eine Spezies, die sich teils bewusst aus den Reproduktionszyklen rausnehmen kann, aber unsere gesamte soziale Interaktion unser emotionales Empfinden ist trotzdem darauf ausgelegt. Wir sind keine Einzelgänger die sich zellteilend genug sind. Wir gehen Partnerschaften ein, bilden Freundschaften, entwicklen Bindungen zu Lebwesen, jeder hat da so seine Rolle.
Die Bindung Mensch-Hund hat in meinen Augen sehr oft sehr wohl was davon, dass der Hund im Gefüge irgendwo da steht, wo anderswo halt die eigenen Nachkommen stehen. Ob das beim Hund umgekehrt ähnlich ist? Vielleicht?
Das bedeutet nicht, dass man den Unterschied Mensch Hund nicht sieht.
Ich grübele gerade wie gut es gesellschaftlich akzeptiert würde, wenn ich Kinder wie meine Hunde behandeln würde im Zusammenleben.
Das habe ich allerdings so auch nicht gesagt.
Dass die Hormonausschüttung, ua. von Oxitocyn, das eine maßgebliche Rolle dabei spielt, warum man Zuneigung empfindet oder die eigene Brut nicht bei erstbester Gelegenheit aussetzt, auch im engen Umgang mit Haustieren passiert, ist aber recht unstrittig.
Unsere emotionale Reaktion auf Haustiere, das was an Schaltungen im Gehirn passiert und uns als Hormone umwabert, spielt sich in sehr ähnlichen Regionen und Ausprägungen ab, wie Partnerbindung und eben Eltern-Kind Bindung.
Wir sind so gebaut, dass wir so empfinden können und das auch für andere Spezies.
Also ja, wir neigen sehr wahrscheinlich dazu, für unsere Hunde irgendwie ähnlich zu empfinden, wie für unsere Kinder.
Ohne dass die vergleichbar wären.
Ganz unromantisch: unser Hirn sortiert halt einfach beides in ähnliche Regionen und kriegt Gefühle, die machen, dass man die einen oder die anderen nicht sofort wieder verkauft.
In Hundeangelegenheiten ist häufiger die Bindung Hund an Mensch im Fokus. Aber auch der Mensch bindet sich an den Hund. Und das funktioniert halt in Wahrheit weniger über "Weil ich das so will", sondern über biologische Schablonen sozusagen.
Das ist ja nicht schlecht. Sondern die Voraussetzung, dass man so nah zusammen und miteinander lebt. Sonst täte man es nämlich nicht.
(Persönlich glaube ich, dass es sehr wohl auch bissl übersteigerte Formen annehmen kann, wie man fürs Haustier empfindet. Aber so ganz grundsätzlich: ja sicher lösen Haustiere in Menschen was aus. Und ja sicher ist das mit anderen sehr engen Bindungsformen des Menschen vergleichbar. Mich wundert eher, dass es wen wundert.
Das Wort "Ersatz" scheint vorallem zu sein, was vielen so sauer aufstößt oder irgendwas auslöst, was gar nicht gemeint ist. Darum geht es genau gar nicht. Wer will, wer will nicht. Völlig egal. Interssiert mich persönlich auch nicht.
Ich kann mir allerdings lebhaft vorstellen, dass der Aufwand, die Hingabe, die Energie die in Haustiere gesteckt wird, insofern auf Außenstehende (es gibt erstaunlicherweise echt Menschen ohne Tiere oder die nicht so eng mit ihnen zusammen leben) befremdlich wirkt und so nach "Aber das macht man für ein Kind, nicht für den Hund", weil die das selbst nicht haben und kennen. Da kommt das, vermutlich, sehr wohl als "ersetzen" an.
Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass diese enge Bindung ans Tier insgesamt in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat.
Wer jetzt welche Lebensplanung hat ist dabei aber eigentlich echt wurscht. Nur die Tatsache, dass solche engen Bindungen möglich sind, werden halt von ähnlichen körpereigenen Mechanismen bedient.
Is halt so. Sagt die Wissenschaft. Und sag ich jetzt, weil ich es für völlig plausibel und normal halte.
Meine Hunde sind nicht meine Kinder, nur dass sie überhaupt meine Hunde sind, mir mehr bedeuten als Deine Hunde, ihre Hunde, seine Hunde und ich sie bisweilen verzückt lächelnd betrachte und mir ein Oxytoxi Shot durchs Gebein fährt, auf der neuronale Autobahn kannst mit dem Bobby Car auch fahren.