Beiträge von pinkelpirscher

    Wenn die Mischung stimmt, dann ist das so im Hund drinnen. Je nach Podencoausgangsrasse, die durchschlägt, eventuell leicht unterschiedlich, aber so grundsätzlich: der Typus fühlt sich im Geiste noch bei Fuß, auch wenn er 100m weg ist.

    Persönlich halte ich es für komplett gegen den Hund, daraus einen "Nahradiushund" in jeder Situation machen zu wollen. So es denn klappt.

    Das sind keine Hunde mit immer 10 Meter Radius um einen herum. Von Ausnahmen abgesehen, sehr unsichere oder ältere Exemplare zb.

    Wenn er grundsätzlich hört. Toll. Aus seiner Sicht isser dann ja schon total führerbezogen und kooperativ. Er verfolgt halt seine Interessen, die im Nahbereich nicht abgedeckt werden

    Interessen vermutlich, wenn podencolastiger Mix: Nase wo reinstecken. Ins Gebüsch klettern. Schnell herum hopsen. Zick zack den Boden absuchen. Gegend scannen.

    Podencos und Co sind Hunde, sich weiter vom Menschen entfernen sollen (entgegen anders lautender Ansicht aber im Kontakt mit Menschen stehen. Die je nach Typus sogar abrufbar vom Wild sein sollen. Beim Jäger. Hierzulande kriegt das irgendwie kaum wer hin, sind ja unerziehbar. Nun, es ist einfach eine andere Art von Kooperation und Bezogenheit auf den Halter, als bei anderen Hundetypen. )

    Eventuell kann auch helfen, dass es Zeit und Orte gibt, wo Hund vorlaufen und machen darf, was er will, eben wenn er die Sorte Hund ist, die im Alleingang irgendwas sucht, auch wenn da noch gar nix ist. Das nimmt manchmal den Druck vom Hund.

    Das sind auch keine Hunde für "Dauerzusammenarbeit". Ja, Orientierung am Menschen irgendwie schon, aber 90% ihrer Zeit und in ihrem Job, treffen sie allein die Entscheidung. Dauernd "Interagieren müssen, ohne dass es sich lohnt" ist dem Typus einfach weniger gegeben. Klar können die, was Hunde können, sind ja Hunde. Aber eigentlich sollte es niemanden wundern, dass Hunde, die dazu da sind, ins Gelände geschickt zu werden und das eigenständig zu durchsuchen, die weitestgehend ohne Kommandos arbeiten und das auf große Distanz, auch ohne Job keine Hunde sind, die das Konzept "10m rund um meinen Menschen kreisen" standardmäßig intus haben oder 500 Wiederholungen freudig mitmachen. Darauf sind sie nicht gepolt. Dann brauch ich einen andern Typ Hund.

    Das sind, von der Einordnung der Rassen nach Verwendung her, sowas wie schnelle Lauf- und Schweißhunde für extra schwieriges Gelände.

    Man kann durchaus auch versuchen, Zeiten und Orte zu etablieren, wo "Hier bleiben" verlangt wird. Eventuell auch durch Rituale wie verschiedene Halsbänder anlegen o.ä geübt. Für den Hund ist das halt anstrengend. Und im Prinzip gegen sein Bedürfnis

    Der Typus Hund hängt Dir nicht mit leuchtenden Augen an den Hacken und fragt, was er für Dich tun soll. Der hält Dich für etwas doof, weil Du die manigfaltigen Möglichkeiten dieser Welt nicht raffst.

    Mutmaßlich geht ihr häufig einfach aneinander vorbei spazieren, zufällig gemeinsam. Aber so richtig gemeinsam macht ihr wohl nix? Da hat der Hund bessere Ideen und setzt die halt um - bezieht Dich aber eh mit ein, er bleibt ja ansprechbar.

    Das Vorlaufen ist bei dem Typus schon eine Vorstufe der Jagd. Allerdings ist ihnen halt fast alles eine "lockere Vorstufe der Jagd". Man schaut halt mal, ob wo was ist. Und wenn wo nix ist, schaut man so lange weiter, bis wo was ist

    Ich versuch zb bewusst, dass die Jagd in meiner Nähe stattfindet. Ich find die Mäuselöcher, das Futter zuuufällig am Boden oder schicke den Hund aktiv wo rein oder rauf, was suchen. Das intrinsische Bedürfnis wird auch von mir und bei mir gedeckt.

    Ich mag das nicht zur absoluten Trainingsweisheit machen, erlebe es aber so, dass "diese Hunde" mehr Kapazitäten für den "totalen Kooperationszirkus" haben, wenn sie zwischendurch auch Raum bekommen, einfach ihr Ding zu machen. Ihr Ding ermöglichen ist nicht immer nur Weg zurücklegen und "klassisch spazieren gehen". Manchmal ist es einfach auf geeigneter Fläche nur vor und zurück gehen und dem Hund dabei zusehen, wie er sich daran ergötzt, den toten Frosch im hohen Gras zu finden.

    Außerdem hab ich mehrere solcher Tiere. Aneinander und miteinander arbieten sie ihr Bewegungsbedürfnis auch ab. Das lenkt bis zu einem gewissen Grad von der Suche nach der Suche nach Jagdmöglichkeiten ab

    (Trotzdem ist der Grundradius meiner Hunde einer, bei dem andere nervös werden. Heißt dann halt: selber mehr aufpassen. Entweder in der Wahl des Freilaufgebietes und wieviel und wie weit ich selbst seh und im Zweifel im heran rufen und auch mal ein paar Meter angeleint weiter gehen.)

    Ich würd mich ja freuen, wenn ein podencoartiges Tier abrufbar ist und im Grunde eh immer "bei mir".

    Wenn das jetzt Jahre so lief und eben in Anbetracht dessen, dass ein größerer Radius bei den mediterranen Jagdhunden ab Werk eingebaut ist, vermute ich, dass das komplett ändern zu wollen, vorallem in Frust für alle endet und außer langwierig nur mühsam wird.

    Ich würd im Zweifelsfall einfach öfter eine Weile anleinen, wenn ich nicht weit genug sehe oder die Umgebung sonst nicht zum explorativen Vorwärtsdrang meiner Hunde passt. Und mehr interessante Dinge im Nahbereich bieten. Und wenn ich dafür mit dem Hund ins Unterholz klettere oder ihn an der Flußböschung kletternd was suchen lasse. Wessen Bedürfnis gestillt ist, der muss mitunter auch nicht so weit weg, es sich selber stillen.

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    Es ist immer der selbe Hund. An dem ändert sich nur, was ich über ihn weiß.

    Natürlich. Aber es gibt einen Grund, warum man für den Hund in einer Variante 500 € (oder was auch immer ein TS-Hund kostet) und in der andren Variante 1.000-2.000 € (oder noch mehr) zahlt.

    Du meinst nicht, was ich meine. Macht aber nix.

    A) Hund. Ohne sonstige Information.

    B) Hund. Wir weisen Sie darauf hin, dass beim Onkel HD D bekannt wurde und einem Halbbruder eine Autoimmunerkrankung auftrat.

    Käufer: Ich nehme A. B hat ja ein Problem.

    Den selben Hund aber nicht kaufen würden, wenn manche Dinge ganz offen erwähnt werden. Hast bei Tierschutzhunden auch oft. Und das ist ein spannender Mechanismus menschlichen Denkens.

    Naja, es ist schon ein Unterschied, ob ich bewusst "die Katze im Sack" kaufe oder ob ich einen Hund mit den bestmöglichen Vorraussetzungen kaufe. Schlägt sich ja durchaus auch im Kaufpreis nieder.

    Es ist immer der selbe Hund. An dem ändert sich nur, was ich über ihn weiß.


    Letztlich war mein Eindruck hier in den letzten Beiträgen einfach, dass es neben den Fragen zur Zuchtmiete, auch um ein Gefühl des Belogens werdens geht. Also dass die TE sich mit der Sache nicht wohl fühlt (Was sie ja auch darf.)

    Und dass dieses Gefühl aus dem "Sie hat es mir nicht sofort gesagt" kommt. Aber offensichtlich wurde der Status der Hündin nicht verschleiert. Oder gelogen. Und trotzdem fühlt es sich für die TE so an. Seit es bekannt ist, hat sich die Wahrnehmung gedreht (So kommt es bei mir rüber).

    Insgesamt denk ich: wenn's so kompliziert oder mit gröberen Zweifeln anfängt, passt es wahrscheinlich generell nicht.

    In gewisser Weise wirft der Thread für mich sogar die Frage auf, ob man Käufern gegenüber überhaupt immer transparent sein soll,

    Nicht dein Ernst, oder?

    Ein bisschen tatsächlich: ja.

    Allerdings nicht so, wie es grad aufgefasst wird. (Sondern rein auf meine subjektive Beobachtung bezogen, dass erstaunlich viele Menschen erstaunlich viele Hunde kaufen, wenn sie keine Details kennen. Den selben Hund aber nicht kaufen würden, wenn manche Dinge ganz offen erwähnt werden. Hast bei Tierschutzhunden auch oft. Und das ist ein spannender Mechanismus menschlichen Denkens. )


    Führt aber hier jetzt zu weit und am Anliegen der TE vorbei. Darum Ende.

    In gewisser Weise wirft der Thread für mich sogar die Frage auf, ob man Käufern gegenüber überhaupt immer transparent sein soll, oder ob das nur ein nice to have ist, das aber schlimmstenfalls nur verunsichert.

    Wenn ich an so einem Punkt ankommen würde, würde ich die Zucht einstellen.

    In gewisser Weise wirft der Thread für mich sogar die Frage auf, ob man Käufern gegenüber überhaupt immer transparent sein soll, oder ob das nur ein nice to have ist, das aber schlimmstenfalls nur verunsichert.

    Ernsthaft?

    Wenn ein Thema Käufer verunsichert (und in Bezug auf Epigenetik ist das durchaus berechtigt), dann wäre mein Impuls eher zu hinterfragen, ob das vielleicht berechtigt ist und nicht, ob ich in Zukunft lüge.

    Hunde über Monate Hinweg mehrfach hin- und herzuschieben (unterschiedliche Menschen, andere Hunde, andere Wohnverhältnisse) ist gerade bei sensiblen Rassen meist keine Kleinigkeit.

    Wer spricht von lügen? Dinge, die klar nachvollziehbar sind, nicht explizit noch erwähnen wenn es Menschen so verunsichert hat mit lügen nichts zu tun.


    (Es war auch nur ne Randüberlegung, die nicht wirklich weiter verfolgt wird. Mir fällt nur - gefühlt - vermehrt auf, dass mehr Transparenz manchmal zu mehr Verunsicherung oder Ablehnung führt. Besonders empfind ich das beim Thema Gesundheit so.

    Hier versteh ich nur die Verunsicherung nicht, die aus "Sie hat es nicht sofort gesagt" entsteht. Fragen nach "Was macht Zuchtmiete mit Hündinnen?" halte ich ja für völlig berechtigt)

    Wie gesagt, was genau in Eurem Fall ist, kann ich so nicht beurteilen.

    Nur, dass es nicht zwingend ungewöhnlich klingt. Ist die Rassendatenbank freiwillig (also meistens), sind die Angaben oft nicht vollständig, aktuell oder es hat überhaupt die Person selbst eingetragen (Wobei ich super finde, dass Du nachschaust. Viel zu viele Welpenkäufer kennen sowas gar nicht und nutzen des demzufolge leider auch nicht).


    Ich kann nur von meinem Umfeld sprechen, aber ich seh keinesfalls immer böse Absicht, wenn der Besitzerstatus der Hündin eben nur so nebenbei auf den Tisch kommt. Der eigenen Zuchtordnung nach ist eh klar geregelt,wie das läuft. Quasi das ist im Ablauf so klar, da denkt man vermutlich keine Sekunde dran zu sagen: "Du, ich bin nicht der eingetragene Besitzer." Das braucht man aus der Logik raus ja gar nicht, das ergibt sich eh allein aus den Umständen.

    In den eigenen Rassekreisen: womöglich auch völlig unnötig, sowas zu erwähnen, is eh jedem klar.

    In gewisser Weise wirft der Thread für mich sogar die Frage auf, ob man Käufern gegenüber überhaupt immer transparent sein soll, oder ob das nur ein nice to have ist, das aber schlimmstenfalls nur verunsichert. Verpflichtung dazu gibt es ja nicht. Und so lange rechtlich und zuchtrechtlich alles passt. (Nicht auf Dich bezogen! Aber man kriegt oft den Eindruck, Leut kaufen eh alles. Solange das Marketing stimmt. Gesund - solange nichts belegt ist, weil auch nicht untersucht. Alles toll. Sei offen, dass Hund xy zwar Sowieso nicht hat, aber eine Prädisposition für irgendwas bestehen könnte. Himmel hilf, der hat kranke Hunde. Weiß ich nicht, dass die Hündin in Zuchtmiete ist, ist der Wurf okay. Weiß ich es, ist es nicht okay.

    Also ganz abgesehen von natürlich mitunter bestehenden Problemen, dass das nicht alles nur rosig sein muss, und grad Zuchtmiete bestimmt auch unschön laufen kann, auch und gerade für die Hündin, glaub ich persönlich, dass manches mehr im eigenen Kopf das Problem auslöst. Manchmal.).


    Und ich find auch sehr gut, dass Du Dir Gedanken machst. Sollte das anders rüber kommen.

    (Ich hätte, nehme ich an, wahrscheinlich aber an so einer Zucht ander Bedenken, als die Zuchtmiete allein. Und würde zb wesentlich mehr Pedigrees lesen, was ich da kaufen würde.)

    Emma_Co


    Dass die Züchterin nicht als Besitzerin eingetragen ist, ist kein Indikator dafür, ob gut oder schlecht.

    Das ist sogar sehr üblich. Der Besitzer bleibt der Besitzer. Papiere und Zuchtzulassung und Zuchtbucheintrag neu beantragen und dann wieder retour wechseln wäre viel zu kompliziert.

    Wenn es kein Co-Owner Hund ist, steht der Züchter nirgendwo als Besitzer. Ist er ja auch nicht.

    Durch die Zuchtmiete darf lediglich eine andere Hündin, als die, die man selber hat, unter dem eigenen Züchternamen einen Wurf haben. Aber die Eigentumsverhältnisse ändern sich nicht.

    Wie es in Eurem Fall ist, kann ich natürlich nicht sagen. Aber ich halte es eher sogar fast für die ungewöhnlichere Variante, wenn Züchter vorab erklären, dass der Wurf ein Zuchtmietewurf ist. Ändert ja nichts an der Zuchtstätte oder dem wie auch immer gearteten Ziel, das der Züchter verfolgt. Für die Sache ansich ist sozusagen ja egal, wem der Hund gehört. Hinter dem Wurf steht trotzdem eine Idee, die der Züchter umsetzen will. In seinem Namem. (Deshalb. Oder weil der Hündinnenbesitzer es selbst nicht kann..oderoder)


    Cattledogfan ich bin mir grad nicht sicher, warum der Zusatz an mich ging.

    Populationsgenetisch begründbar vs persönliche Empfindung. Letzteres ist kein Argument, sondern ein Gefühl.

    Das Wohl der Hündin ist ein wovalides Argument, wenn auch kein populationsgenetisches.

    Darum ging es aber doch gar nicht. Sondern um den Grundsatz "Zuchtmiete - da nehm ich keinen Welpen." (Bzw mich widert Rassehundezucht wie sie heute abläuft an". Da les ich jetzt u.a die Annahme rein, Zuchtmiete sei ein Konzept das nur bei Rassehunden genutzt wird.)

    Nicht um "Ich möcht meine Hündin nicht in Zuchtmiete geben" oder um "Manche Konstellationen find ich okay, andere nicht."

    Auch das steht jedem frei, sich so zu entscheiden. Aber "Zuchtmiete - immer doof" (Und Rassehundezucht heute. Wo man keine Welpen mehr keult oder Vollgeschwister verpaart, sich -manchmal - auch kritischen Debatten stellt und so viel mehr über Vererbung etc weiß) ist halt auch eher nur so dahin gesagt, damit man was sagt.

    Und ganz allgemein: will die Menschheit Hunde, muss man sie auch fortlaufend produzieren. Egal ob Landschlag, Mix, Rasse.

    Naja, an sich „produzieren“ die sich selbst genug auf der Straße … und werden dann eben im Namen des Tierschutzes importiert. Also es sind sicherlich mehr als genug Hunde da und müssten nicht noch viele weitere gezüchtet werden, wenn es nur darum geht.

    Das täuscht. Und zwar massiv.

    Man darf die reine Menge an Hunden nicht damit verwechseln oder gleich setzen mit dem was in zukünftigen Generationen existieren wird.

    (Man darf auch die reale Nachfrage und den "Umsatz" nicht unterschätzen. Rein die mitteleuropäischen "Pet owner" haben einen jährlichen "Hundebedarf" der in die Millionen geht)


    Ein Tierschutzparadoxon ist etwa, dass Hundetypen, die scheinbar in unendlichen Mengen existieren, als genetisches Reservoir durchaus sehr gefährdet sein können.

    Bei den Windhunden zb. Zigtausende Renngreyhounds.

    Als gäbe es niemals ein Ende. Die effektive Population ist minimal. Rüden mit, IV und Kryokonservation sei Dank, 10.000 Nachkommen. Schaust Dir an, wer sich real fort pflanzt und im Genpool bleibt, können 50.000 Hunde auch nur 10, 20 Tieren entsprechen.


    (Galgo würde auch nicht wesentlich besser da stehen, wenn man die Überproduktion so angeht und gar stoppen könnte, wie es aktuell versucht wird. Wahnsinnig viele Hunde. Aber von denen bleibt nix.)

    Die Straßemmixpopulation, die es zumindest in unseren Breitengraden so gar nicht gibt. Wenn die sich nicht fortpflanzen gibt es sie letztlich auch nicht. (Oder je nach dem, wie und wo sie sich fortpflanzen, keineswegs alle gesund und nicht ingezüchtet).

    Es ist wesentlich komplexer, als: Es gibt eh so viele Hunde. Wenn die nix zur Zuchtpopulation beitragen, sind sie letztlich eine Sackgasse. Genetisch.