Ich habe ja nun definitiv einen Hund ohne wtp, steht zumindest in jeder Beschreibung über die Rasse. Die Wahrheit ist, es ist nicht so einfach, nicht so schwarz/weiß. Nein, er hat nicht kein Interesse dran mir zu gefallen. Ganz im Gegenteil, mein Hund mag es in Harmonie mit mir zu leben und tut so einiges dafür (was vllt Halter mit eindeutigen Kooperationshunden gar nicht bemerken würden). Er hat sogar wtw, falls einige maßgebliche Faktoren stimmen, und er kann sehr konzentriert und sehr gut in dem sein, was er tut. Aber es muss halt nicht. Er fühlt sich niemals gezwungen und ich habe es niemals 100% in meiner Hand ihn zu kontrollieren, zumindest nicht ohne Leine. Das liebe ich an solchen Rassen. Lässt man sie auch mal machen (in unbedenklichem Rahmen) können sie erstaunliche Leistungen zeigen. Warum will man so einen Hund? Weil ich Freude daran habe zu sehen wie er sich entwickelt, weil ich weniger der Kontrollfreak bin, keine Perfektionistin bin, ich selbst gern Freiheiten habe individuell zu sein. Viele verstehen solche Hunde falsch, werden ungeduldig und wollen eingreifen, weil …. Eben ….
Das baut Druck auf und das mag dieser Hundetyp weniger. Man kann ihn überlisten, etwas als gut für ihn verkaufen, was er eigentlich nicht mag; ihn überreden und auch mal bestechen, notfalls eben auch einfach mal machen (da muss er jetzt durch). Fakt ist, er wird immer selbst mitdenken und versuchen zu eigenen Gunsten zu entscheiden. Tut er das, sollte man sich als Halten gut anschauen, was diese Gunst ist und schwupps hat man den Fuß in der Tür, indem man das für sich nutzen kann. Alles geht natürlich nicht. Aber, oh. Wunder, sogar mein Hund ist sehr gut über schnöden Gehorsam zu führen. Doch dazu muss die Bindung sehr gut sein, der Hund muss dir vertrauen.
Und das ist halt beim Welpen/Junghund noch nicht so ganz gegeben.
Wir haben zwei Jahre !!! Gebraucht, bis mein Hund mir in allen Belangen (vor allem Manipulation an sich selbst) vertraut und mich machen lässt.
PS: wie läuft es denn so?