Vielleicht noch mal zum Thema Unverträglichkeit mit fremden Hunden oder Menschen: mit so einem Hund kann das Leben in der Stadt zum ständigen Spießrutenlauf werden.
Da geht's jetzt weniger darum, dass der Hund dann vielleicht mal nicht mit zu Freunden mit eigenem Hund kann, sondern dass man auf jedem Spaziergang damit zu tun hat, fremde Hunde zu verscheuchen, die dem eigenen "Hallo" sagen wollen, während man ausrastende 30kg an der Leine hat, die den anderen gern ins Jenseits befördern wollen.
Oder damit, anderen Menschen weiträumig auszuweichen, die lieber fast über deinen Hund klettern, als auch nur einen Zentimeter auszuweichen oder den unbedingt streicheln wollen.
Dabei darf man niemals eine Minute mit den Gedanken woanders sein, weil man sonst vielleicht einen Beißvorfall verursacht. Dazu noch Mehrfamilienhaus mit engem Hausflur, in dem man anderen Menschen und Hunden nicht ausweichen kann, das kann auch sehr unschön werden.
Die HH, die mit solchen Hunden in belebteren Gegenden wohnen, gehen oft nur frühmorgens bzw. nachts spazieren oder fahren mit dem Auto weit raus. Ansonsten kurze Leine und Maulkorb, denn selbst wenn der eigene Hund top erzogen ist, seine Umwelt kann man leider nicht erziehen. Ob man sich dann noch darüber freut, dass der Hund zumindest keine Schlappohren hat?
Ich würde in deiner Lebenssituation nur eine Rasse nehmen, die idR verträglich ist mit Mensch und Hund, das macht so vieles einfacher und die Chance ist deutlich größer, dass man die Hundehaltung dann tatsächlich auch genießen kann.
Zum Sportpensum ist meine Meinung: joggen und wandern in Menschentempo schafft absolut jeder gesunde Hund völlig problemlos (ob er Lust darauf hat, ist wieder eine andere Frage, das kann man vorher nie wissen). Für Bergtouren ist ein leichter, wendiger Hund deutlich besser geeignet als ein großer Hund und kann auch einfacher mal irgendwo hochgehoben werden. Schwimmen kommt darauf an, was man darunter versteht. Kaum ein Hund schwimmt jetzt wirklich ne halbe Stunde mit seinem Menschen Bahnen, schwimmen mit Hund läuft also eher auf etwas planschen oder Hund wartet am Ufer heraus. Dabei muss man auch bedenken, dass an vielen Badestellen Hunde nicht erlaubt sind. Beim Fahrradfahren ist es ähnlich, gemütlich mit dem Hund durch den Wald radeln schafft jeder Hund, ein Tempo, dass auch für den Menschen anspruchsvoll ist, ist über längere Strecken zu schnell. Auch muss man schauen, wo man fährt. Straße, allgemein Asphalt, stark frequentierte Strecken, mit Hund alles suboptimal. Je nach Hundegröße könnte man sich da allerdings mit Hundeanhänger oder Fahrradkorb behelfen.