Was mich aber beschäftigt ist, dass sich in der heutigen Zeit doch jeder, der sich einen Hund zulegen möchte, ausgiebig informieren kann und sich trotz unzähligen Qualzuchtartikeln in den Medien dennoch so einen Hund kauft.
Wenn man sich über Frenchie und Co informieren möchte, kommt man zwar an der Qualzuchtproblematik kaum vorbei, ABER dass wirklich in aller Deutlichkeit gesagt wird, dass jeder Hund dieser Rasse massive Einschränkungen hat, ist idR nicht der Fall.
Da steht dann, dass man den Züchter sorgfältig auswählen soll, von Rückzüchtungen mit längerer Nase, von durchgeführten Fitnesstests etc.
Dazu dann die Internetauftritte der Züchter, die ALLE darauf hinweisen, dass sie sich der Probleme bewusst sind und selbstverständlich nur gesunde und freiatmende Hunde zur Zucht einsetzen. Da bekommt man schon den Eindruck, dass man eben nur sorgfältig bei der Auswahl des Züchters sein muss und alles ist gut.
Dass auf einer Infoseite klar steht: "Ein Hund mit derart verschobener Anatomie KANN nicht gesund sein. Eine Nase, die 5mm länger ist als die anderer Kurzschnauzen, sorgt noch lang nicht für eine normale Atmung. Lassen sie sich nicht von Züchtern der Rasse für dumm verkaufen, die haben kein Interesse daran, sich kritisch mit ihrer Rasse auseinander zu setzen." das findet man eher nicht.
Und wenn man dann gern so einen Hund möchte, glaubt man das vermutlich auch zu gern. Ist bei anderen Rassen ja im Grunde ähnlich, auch wenn die noch keine QZ darstellen. Aber auch da sind doch viele Menschen nur zu gern bereit, zu glauben, dass dem Hund die monströsen Fellberge, die kurzen Stummelbeinchen, die überlangen Schlappohren, das lose Bindegewebe etc. wirklich gar nichts ausmachen, so lang man darauf achtet, dass es "noch nicht so schlimm" ist (und mit diesem herrlich dehnbaren Vorsatz ist man immer auf der sicheren Seite, den irgendeinen Hund, der noch schlimmer dran ist, gibt's immer).