Das Problem ist halt, je uniformer eine Rasse sein soll (und nichts anderes strebt man mit Zucht im Allgemeinen ja an), umso weniger genetische Varianz gibt es, mit dem ganzen Rattenschwanz an Problemen, der daran hängt.
Will man eine höhere genetische Vielfalt, dann muss man eben auch zwingend damit leben, dass die Streuung größer wird und man weniger genau vorhersagen kann, welche Eigenschaften der Nachwuchs mitbringen wird. Die Frage ist halt, wäre das jetzt wirklich so schlimm, dass man stattdessen lieber in Kauf nimmt, immer mehr Rassen kaputtzuzüchten?
Man muss ja gar nicht soweit gehen, alles wild untereinander zu verpaaren. Aber wieso braucht es zig verschiedene Schäferhunde, Vorsteher, Stöberhunde, Herdenschutzhunde, Retriever usw usf, die alle für ähnliche Verwendungszwecke gezüchtet wurden und sich nur marginal unterscheiden? Wer kam auf die hirnrissige Idee, sogar Hunde, die sich nur durch Felllänge, Farbe oder Ohrenhaltung unterscheiden, zu verschiedenen Rassen zu erklären?
Warum darf ein Hund, der alle gewünschten Eigenschaften mitbringt, nicht in die Zucht, nur weil er keine Papiere hat, die ihn als "reinrassig" ausweisen? Warum muss Optik eine derartig große Rolle spielen?
Klar, eine Garantie auf ein gesundes Lebewesen gibt es niemals und die Vorstellung, wenn man nur alles richtig macht, züchtet man nur noch gesunde Hunde, ist utopisch. Aber es wäre schon so unglaublich viel gewonnen, wenn man aufhören würde, auf diesen unzähligen Rassen zu beharren, auf die Zugehörigkeit zu irgendwelchen Verbänden und Vereinen, sich nicht an längst veraltetem Wissen festkrallt...