Beiträge von Clover

    Dann stell ich nochmal eine Frage zum Direktimport, wie genau das abläuft. Sucht man sich da quasi "nach Bild" das Tier aus, oder sind die Einschätzungen schon grob passend?

    Seriöse Orgas versuchen schon, so viel wie möglich zum Charakter der Hunde zu sagen und sagen auch klar, wenn sie manches nicht einschätzen können. Das kommt auch immer darauf an, wie die Hunde vor Ort untergebracht sind. Ist das ein staatliches Tierheim, wo die Tierschützer mal kurz rein dürfen und die Hunde mal eine halbe Stunde kennenlernen, ist eine Einschätzung schwieriger, als wenn es ein eigenes Tierheim gibt oder die Hunde vielleicht sogar schon im Ausland auf einer PS sind.

    Die Krux ist eher, dass die Lebensumstände idR doch ganz anders sind, als hier in Deutschland. Z. B. Verträglichkeit mit anderen Hunden: in den überfüllten Sheltern arrangieren sich die meisten Hunde mit ihren Artgenossen, weil sie es einfach müssen. Haben sie in Deutschland die Wahl, passiert es eben auch, dass der Hund, der als vertraglich vermittelt wurde, plötzlich doch keinen Bock mehr auf andere Hunde hat. Oder ein Hund, der vor Ort mit wechselnden Tierpflegern klar kommt, findet Fremde dann vielleicht nicht mehr gut, wenn er sein zu Hause mit fester Bezugsperson hat.

    Ich finde, wenn man eine gewisse Hundeerfahrung hat und auch ein Stück weit flexibel ist, kann ein Direktimport trotzdem eine Alternative sein. Wenn man ein bisschen schaut, aus welchem Land die Hunde kommen (ich erlebe z. B. Rumänen häufig distanzierter mit gewissem Schutz- und Wachtrieb, während aus Italien oder Spanien eher die aussortierten Jagdhunde kommen, die meist nett und verträglich sind, aber oft kleine Jagdschweine), kann man oft schon einschätzen, mit welchen Problemen man wahrscheinlich konfrontiert wird.

    Eventuell wäre ja auch ein Rassehund aus dem Auslandstierschutz was, sowas wie Bodegueros z. B., die findet man recht häufig und man kann recht gut einschätzen, wie die charakterlich sind.

    Wenn man hingegen recht genaue Vorstellungen hat, dann würde ich lieber einen Hund nehmen, der bereits in Deutschland ist.

    Und allgemein zur Mietwohnung: natürlich gibt es da mehr Konfliktpotential, als in einem freistehenden Haus, aber das hat doch nichts mit der Herkunft der Hunde zu tun :ka: Ich mein, bellen kann jeder Hund, egal ob Auslandstierschutz, örtliches Tierheim oder Rückläufer vom Züchter. Und vieles ist schlicht Erziehungssache, auch ein Hund mit ausgeprägtem Wachtrieb muss nicht jeden Pups melden. Das wäre bei einem ruhigen, ländlichen Umfeld tatsächlich meine kleinste Sorge, besonders in der gesuchten Größenkategorie.

    Also ich habe bzw. hatte bisher 5 Hunde direkt aus dem Ausland (1x direkt adoptiert, 4x Pflegehunde, von denen der letzte hängen geblieben ist) von verschiedenen Organisationen und es war nie ein Problem, dass ich in einer Mietwohnung im Mehrfamilienhaus in der Stadt wohne. Es wurde nur geschaut, dass es möglich ist, mit dem Hund rauszugehen, ohne erst mal ewig an einer befahrenen Straße laufen zu müssen, aber das wäre bei deiner Mutter ja eh gegeben, wenn sie ländlich wohnt.

    Ich würde also noch nicht aufgeben, zum Glück haben definitiv nicht alle Orgas so unrealistische Anforderungen. Kennt ihr zergportal.de? Da sind Hunde von vielen verschiedenen Orgas und man kann z. B. bei der Suche nach Hundegröße filtern oder auch nach Hunden, die bereits in Deutschland sind.

    Hier war das auch immer sehr spartanisch, ich hab nen Kaffe oder ein Glas Wasser angeboten (was aber eigentlich immer abgelehnt wurde) und das war's. Da ich aber auch unfähig bin, irgendwelchen Smalltalk zu machen und es bei der Vorkontrolle ja eh nur darum geht, ob die gemachten Angaben stimmen, hat hier noch keine VK länger als eine Viertelstunde gedauert xD

    Und idR haben die Leute ja auch noch was anderes zu tun, haben weitere Termine, kommen grad von der Arbeit und wollen irgendwann auch mal nach Hause, da ist man vermutlich auch froh, wenn solche Termine kurz und knackig abgehakt werden...

    Da ich derzeit auch hin und her überlege, ob Versicherung oder nicht, mal als Beispiel ein mittelgroßer Mischling, 2 Jahre:

    Reiner OP-Kostenschutz: 17€ pro Monat, abgedeckt bis 5000€

    Tierkrankenschutz: 60€ pro Monat, OP gedeckelt bei 3000€, Heilbehandlung bei 600€

    Macht eine Differenz von 43 €, also 516 € im Jahr, ich kann also grad mal knapp 100 € mehr ausgezahlt bekommen, als ich eingezahlt habe und habe gleichzeitig eine geringere Deckungssumme bei OPs.

    Für jedes Jahr ohne eingereichte Rechnung wird die Deckungssumme zwar um 250 € erhöht, aber bis man da auf einen Wert kommt, bei dem ich mich einigermaßen sicher fühlen würde, vergehen Jahre. Und in der Zeit darf der Hund nicht das kleinste Zipperlein haben (oder man bezahlt es trotz Versicherung selber).

    Für mich lohnt sich das daher absolut nicht - und zwar nicht im dem Sinne, dass ich auf alle Fälle mehr raus haben will, als ich einzahle (logisch, dass das nicht für jeden funktioniert), sondern dass die Beitragshöhe in keinem Verhältnis zu dem lächerlichen Betrag steht, der am Ende versichert ist.

    Hmmm, also allein wenn man im Forum herum liest, gibt es da eine unglaublich große Zahl von langhaarigen Hunden, die Fellpflege absolut Scheiße finden, obwohl die Hunde vom Züchter kommen und man versucht hat, die von klein auf daran zu gewöhnen. Und ehrlich, wenn man dann liest, wie ewig an dieses Hunden herum gebürstet und gemacht werden muss, kann man es ihnen kaum verdenken.

    Da jetzt so zu tun, als wäre die aufwendige Fellpflege für viele Hunde nicht stressig und belastend ist, ist doch wirklich albern. Und mir kann auch niemand erzählen, dass so ein Hund in den immer heißer werdenden Sommern nicht unter seinem Pelz leidet (ja ich weiß, wird immer fleißig negiert...).

    Warum um alles in der Welt muss man denn so etwas züchten? Wieso geht bei so ziemlich allen langhaarigen Rassen der Trend zu immer mehr und mehr Fell?

    Klar steht das nicht auf einer Stufe mit permanenter Atmennot, aber mir geht's da genauso wie einigen Vorschreibern: warum MUSS man denn immer erst warten, bis etwas unzweifelhaft eine QZ ist, bevor man auch nur darüber nachdenkt, etwas zu ändern? Wieso kann nicht gegengesteuert werden, solange es noch genug moderate Hunde gibt? Das geht tatsächlich einfach nicht in meinen Kopf. Egal ob es jetzt um Fellberge, Stummelbeine, immer größer/kleiner oder was auch immer geht.

    Ich versuche mal, das nicht als Angriff zu nehmen

    Wieso fühlst du dich angegriffen, du hast dir den komischen Test doch nicht ausgedacht! Es geht mir auch nicht darum, ob es jetzt schlimm ist, wenn der Hund sowas lernt (meine Hunde können auch alle möglichen unsinnigen Kommandos und Tricks, weil es uns Spaß macht, sowas zu üben).

    Mir geht es nur darum, dass der Sinn des Hundeführerscheins ja eigentlich der ist, nachzuweisen, dass mein Hund keine Gefahr für die Umwelt darstellt. Mehr nicht. Und wenn das dann zu einer reinen Gehorsamkeitsprüfung wird, oder gar so grenzwertige Dinge wie Futter wegnehmen verlangt werden, finde ich das einfach völlig daneben.

    Ich wohne übrigens mitten in der Stadt, wir begegnen tagtäglich unzähligen anderen Hunden, Joggern, Radfahrern, schreienden Kindern und sonstigen Spaziergängern. Trotzdem gibt es sowas wie Sitz, Platz, Bleib in unserem Alltag nicht, brauche ich nicht.

    Daher bin ich einfach froh, dass ich das Glück habe, nicht in einem Bundesland zu leben, wo sowas Pflicht ist. Und ich mir bei meinen Tierschutzhunden nie Gedanken machen musste, ob die jetzt nach einem Jahr Platz und Bleib im Baumarkt können, weil da weiß Gott wichtigere Dinge auf dem Stundenplan standen.

    Was bin ich froh, dass es so einen Schnulli hier nicht gibt... Keiner meiner Hunde hätte sowas in der geforderten Zeit gekonnt. Und mit Alltag hat das doch wirklich nicht das geringste zu tun. Ich finde es auch völlig kontraproduktiv, wenn man dann den Druck hat, mit dem Hund schnellstmöglich irgendeinen unwichtigen SitzPlatzFuß-Unsinn zu üben, statt die Kapazitäten des Hundes für wirklich wichtige Sachen zu nutzen...

    Ich bin mir nicht sicher ob das Frau Hund mittlerweile Alterssturheit oder Petersilie in den Ohren ist.

    "Der hört ja auch nur noch, wenn er will."

    "Nö, der hört auch dann nicht mehr, wenn er eigentlich will" xD

    Also ich mach das einfach daran fest, ob der Hund mich nur ignoriert, wenn er grad lieber was anderes machen will, oder ob er auch Sachen nicht mehr mitbekommt, die er ganz sicher nicht verpassen will. Also Tütenrascheln, schmatzende Menschen/Hunde, der Erzfeind, der am Zaun entlang trampelt, Frauchen kommt heim etc. Oder eben auch die Kühlschranktür...