Beiträge von Clover

    Ich habe was studiert, was sich nicht wirklich mit Hundehaltung verträgt, weil ich dachte, damit würde ich meinen Traumjob finden. Schweren Herzens habe ich deshalb lange mit der Hundehaltung pausiert, weil es für mich wenig Sinn macht, einen Hund zu haben, der dann 10 Stunden am Tag fremdbetreut wird.

    Viele enttäuschende Jahre später habe ich festgestellt, dass es den Traumjob für mich nicht gibt. Was mir Spaß macht und was ich sinnvoll und erfüllend finde, bezahlt mir keiner. Was in der Branche übrig bleibt (so man überhaupt irgendeinen Job findet) ist maximal OK, oft genug aber auch schwer mit dem eigenen Gewissen zu vereinbaren und dafür dann noch auf die Hundehaltung zu verzichten, das möchte ich nicht dauerhaft.

    Also hab ich mir einen Job gesucht, bei dem die Hundehaltung kein Problem ist, weil ich im Homeoffice arbeiten kann, auch wenn die Arbeit doof und das Gehalt mager ist.

    Ich werde im Herbst beruflich noch mal in eine ganz andere Richtung starten, und auch da war einer der wichtigsten Punkte bei der Frage, in welche Richtung es gehen soll (neben guten Berufsaussichten und Verdienstmöglichkeiten), dass sich der Job später gut mit den Hunden vereinbaren lässt. Hier wird Arbeit immer nur Mittel zum Zweck sein, um mein Leben zu finanzieren und da die Hunde ein sehr wichtiger Teil davon sind, mache ich lieber Abstriche im Job als bei der Hundehaltung.

    Ich weiß nicht, ob ich es überlesen habe, aber muss es unbedingt ein Welpe sein oder käme auch ein älterer Hund in Frage?

    Weil ausrangierte Jagdhunde gibt es im Auslandstierschutz ja wirklich zu Hauf und wenn man das Wesen an sich auch mag und es nicht nur die Optik ist, dann finde ich das immer eine sehr gute Möglichkeit. So einem Hund geht's hier auch mit "nur" Spazierengehen und ein bissel was für den Kopf machen immer noch 100x besser, als wenn der den Rest seines Lebens im Shelter verschimmelt. Und gleichzeitig ist es aber nicht so, dass quasi extra für einen ein Hund produziert wird, dessen Anlagen man dann eigentlich gar nicht gebrauchen kann.

    Und grad bei Hunden, die schon eine Weile auf Pflegestelle sind, kann man auch schon ein bisschen einschätzen, ob der Hund eine totale Jagdsau ist oder doch ein etwas gemäßigterer Vertreter ist.

    Wie geht ihr damit um, wenn einem Familienmitglied eine potentielle Rasse nicht gefällt? Ich versuche einen vom Charakter passenden Hund für unsere Familie zu finden, dabei sollte er nicht zu groß sein. Die optischen Favoriten scheiden einfach aus, da überhaupt nicht zu unserem Leben passend. Ich kann mich mittlerweile mit den Begleithunderassen anfreunden, aber mein Mann findet die alle gruselig hässlich. Und es soll ja ein Familienhund werden mit dem alle einverstanden sind.

    Ich finde, das kommt darauf an, ob sich später alle erwachsenen Familienmitglieder gleichberechtigt um den Hund kümmern werden oder ob eher einer die ganze Arbeit allein hat.

    Ganz oft ist es ja doch so, der Mann will einen großen, beeindruckenden Hund und keine Fußhupe, während sich im Alltag dann doch zu 99% die Frau um den Hund kümmern muss und all die Probleme aufgrund einer ungünstigen Rassewahl ausbaden muss.

    Außerdem würde ich es davon abhängig machen, ob es bei "hässlich" wirklich nur um die Optik geht oder auch noch um andere Sachen (ich mag z. B. keine Hunde mit Bart, nicht nur weil es optisch nicht so meins ist, sondern v. a. weil ich diese ständig vor kaltem Sabber triefenden Schnauzen wirklich extrem eklig finde. Da würde ich mich sehr schwer tun, wenn ich mit so einem Hund dauerhaft zusammenleben müsste).

    Ansonsten würde ich auch noch mal den Tierschutz in den Raum werfen, vielleicht findet man da einen passenden Hund, der dem Mann besser gefällt als die kleinen Wuschel aus Gruppe 9.

    Was würdet ihr angeben, wenn in der Selbstauskunft (TS) die Frage hättet: "würden Sie ihr Tier, sofern nicht von der Orga geschehen, kastrieren lassen"?

    Ich hab auf die Frage immer ehrlich geantwortet, wenn aus medizinischer Sicht nötig dann ja, aber nicht "einfach so". Man kann das ja auch noch näher erläutern, wenn es dazu Fragen gibt.

    Wenn man deswegen als Interessent aussortiert werden würde, fände ich das schon sehr seltsam.

    Hab schon an Bitterpaste gedacht, aber das hat überall schlechte Bewertungen, das hält die meisten wohl nicht ab zu lecken.

    Mein Freund schwört ja bei absolut allen Verletzungen auf Schwarzsalbe. Ich bin davon bei offenen Wunden zwar nicht überzeugt, aber bei einer bereits geschlossenen Wunde sollte eigentlich nichts dagegen sprechen, die zu benutzen.

    Das Zeug stinkt so, dass da vermutlich kein Hund freiwillig ran gehen würde und entzündungshemmend ist es auch, vielleicht wäre das einen Versuch wert :denker:

    Bei Hotspots hat es hier zumindest gut funktioniert, Hund wollte zwar dringend daran herum schlecken, fand die Salbe aber einfach zu widerlich, um an den Hotspot zu gehen.

    Warum ist eigentlich mitnehmen und im Auto alleine sein so etwas anderes als zuhause alleine sein?

    Man kann dann halt Hundeaktivitäten mit Besorgungen verbinden. Also z. B. zum Gassi fahren und auf dem Rückweg kurz z. B. am Supermarkt halten. Da ist der Hund 10 min allein im Auto und man erledigt seine Einkäufe so nebenbei mit. Im Sommer muss man erst den Hund nach Hause bringen und dann nochmal los, das kostet deutlich mehr Zeit.

    Mein Pointerli zergelt z. B. überhaupt nicht, weder mit Menschen noch mit anderen Hunden. Sie rennt Spielzeug hinterher, wenn man es wirft oder mit der Hand die wegrennende Beute mimt, aber darum "kämpfen" mag sie nicht.

    Also es gibt auch einfach Hunde, denen das keinen Spaß macht.

    Meine Kleine zergelt gern, hat aber eine ganze Weile gebraucht, bis sie sich sicher genug dazu gefühlt hat. Und der Terriermix, den ich davor als Pflegehund hatte, der hat freudestrahlend einfach überall seine Zähne hinein gerammt und hing wild knurrend und schüttelnd am Spielzeug xD

    Aber jetzt mal ganz allgemein gesprochen (nicht nur in Bezug auf Merle), empfinde ich es schon so, dass genetische Verarmung immer nur dann ein Problem ist, wenn die Zucht in eine gemäßigte Richtung gehen soll oder weg von als rassetypisch angesehenen äußeren Merkmalen, die mit gesundheitlichen Problemen verbunden sind.

    Ich meine, es ist ja scheinbar kein Problem ist, Hunde innerhalb relativ weniger Generationen in Extreme zu züchten (egal ob jetzt riesig, winzig, keine Beine mehr, Fellberge,...). Es ist auch kein Problem, Hunde von der Zucht auszuschließen, weil sie einen weißen Fleck an der falschen Stelle haben, 2 cm zu groß sind, die Ohren an der falschen Stelle knicken usw. usf. Da interessiert sich auf gut deutsch kein Schwein dafür, wie extrem der Genpool eingeschränkt wird, solang der Hund optisch auch ganz genau den Vorstellung entspricht. Es ist scheinbar auch völlig legitim, gezielt auf eine Optik zu selektieren, die Probleme mit sich bringt, wenn die halt "rassetypisch" ist (Dalmatiner, Rhodesian Ridgeback z. B.).

    Wenn man hingegen anmerkt, man sollte doch schauen, die Hunde wieder in eine moderate Richtung zu züchten, kommt komischerweise sofort das Argument, dass man aufgrund der genetischen Varianz ja jetzt nicht anfangen kann, so viele Hunde aus der Zucht auszuschließen. Das ist halt schon eine ziemliche Doppelmoral und zeigt mMn doch recht eindeutig, dass oftmals eher nach Gründen gesucht wird, nichts ändern zu müssen

    Ich verstehe tatsächlich nicht, warum das so ist. Jetzt mal das Beispiel Haarlosigkeit, weil es grad erwähnt wurde: wenn man JETZT weiß, dass man damit immer auch ein unvollständiges Gebiss in Kauf nimmt, könnte man doch anfangen, eben gezielt in Richtung behaarte Hunde zu züchten. Nicht in dem Sinne, dass jetzt sofort die Zucht mit nackten Hunden verboten wird, sondern dass man eben bevorzugt mit diesen Hunden züchtet.