Aus eigener Erfahrung: Am Jagdtrieb tuste nix.
Der Hund wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie ohne Leine laufen dürfen. Könnt ihr dem Hund ein sicher eingezäuntes Grundstück liefern, auf dem er sich mal frei bewegen kann?
Ich finde einen eigenen Garten normalerweise nicht zwingende Voraussetzung für die Hundehaltung, aber falls man Akitas halten möchte, liefert der Garten dem Hund so so so viel mehr Lebensqualität und trägt auch zur Ausgeglichenheit des Hundes viel bei.
Die wahrscheinliche Artgenossenunverträglichkeit finde ich persönlich weniger schlimm, solange ihr beide euch sicher seid, dass ihr einen 30-40kg Hund, der mit voller Kraft in die Leine springt, körperlich halten könnt. Habt ihr das beide schon mal testen können? (Wird das euer Ersthund eigentlich?) Man muss sich auch dagegen wappnen, wie unangenehm bis peinlich es einem vorkommen kann, einen bei Hundesichtungen komplett eskalierenden Hund an der Leine zu haben.
Das Trainingsziel, an Fremdhunden irgendwann stumm vorbeizukommen, halte ich für realistisch. Ihr solltet trotzdem euren Frieden mit der Idee machen, dass es vielleicht doch nicht klappt und ihr halt ~10 Jahre mit einem explodierenden Hund spazierengeht.
Es wurde schon geschrieben, das Drohverhalten der Rasse ist Mist, weil quasi nicht vorhanden. Man sieht sehr spät erst, dass der Hund gleich in die Luft geht (wenn man es überhaupt sieht, ich könnte mir fremde Akita glaube ich nicht lesen, keine Ahnung). Das macht es schwierig zu managen. Für viele Leute wirkt es auch so, als käme das Aggressionsverhalten "aus dem Nichts" und "ohne Vorwarnung".
Wobei ich aggressives Verhalten gegen fremde Menschen absolut nicht für rassetypisch bei den japanischen Akita halte. Höfliche Ignoranz ist eigentlich das, was die Hunde da zeigen sollten. Plus Großmut gegenüber unhöflichen Menschen, die im Vorbeigehen mal Drüberwuscheln oder sowas.
Einen Akita, der aufgrund seiner suboptimalen Vorgeschichte ein Problem mit Menschen entwickelt hat, fände ich persönlich richtig gruselig. Da würde ich im Tierheim sehr hartnäckig fragen.