Ich danke euch für eure Anteilnahme und möchte auch den anderen hier Betroffenen mein herzliches Beileid aussprechen.
Ich denke, der Umgang mit dem Tod bzw. Verlust eines geliebten Wesens ist für viele nicht einfach. Wir selber hatten am Sonntag auch unserem Sohn unsere Tränen gezeigt gehabt und erklärt, was bei uns los ist. Deshalb war es mir auch wichtig, gemeinsam mit ihm von Shadow Abschied zu nehmen. Ich frage mich nur, ob es ein Kind auch verstören könnte, wenn ich zu sehr der Trauer nachgebe. Am Montagabend fragte er mich verunsichert, ob ich Angst hätte als ich weinte. Man sah ihm seine Verunsicherung deutlich an. Und heute sprach er von Shadow plötzlich und meinte, mein Mann könne ihn doch ausbuddeln, sauber und heile machen. Ich sprach erneut mit ihm über Krankheit, Sterben und Tod. Und auch darüber, dass sein Papa unseren Kater nicht wieder heile machen kann. Auch da sah ich seine Bestürzung, weil er dabei war zu verstehen, dass sein Vater eben nicht alles heile machen bzw. reparieren kann. Klar, auch das ist ein wichtiger Entwicklungsschritt. Nur hätte ich mir für ihn gewünscht, ihn nicht so früh beginnen zu müssen. Zudem will ich ihn mit meinen Gefühlen nicht überfordern. Wobei ich noch keine Ahnung habe, wie es dann wirklich sein wird, wenn mein Papa verstirbt.
Ich denke auch, dass es wichtig ist, Kinder mit Trauer zu konfrontieren. Als ich 15 Jahre alt war, starb meine Oma. Meine Eltern verbaten es mir, auf ihrere Beerdigung zu gehen. Sie meinten, so jung habe man noch nichts auf einer Beerdigung zu suchen. Als dann der Vater meines besten Freundes starb, mit dem meine Familie auch gut befreundet war, war ich die Einzige aus meiner Familie, die zu seiner Beerdigung ging. Meine Eltern haben auch große Probleme beim Umgang mit dem Tod und haben das deshalb ebenfalls zum Tabuthema gemacht gehabt. Ich möchte nicht, dass es auch für mein Kind ein Tabuthema wird.