Beiträge von tassut

    Übrigens wussten wir nicht welche Rassen in Lina stecken

    Da würde ich das Testergebnis auch nicht wörtlich nehmen. Bei so einem Test wird das DNA-Material abgeglichen mit einer Datenbank, in der die am häufigsten vorkommenden Hunderassen aufgenommen worden sind. Problem: es gibt unterschiedliche Datenbanken, mit denen verglichen wird, es sind längst nicht alle Rassen vertreten, und der "normale" Straßenhund hat sich schon über viele Generationen durchgemischt aus den vor Ort vorhandenen Ursprungshunden. Den Husky z.B. würde ich mal getrost vernachlässigen, ist jetzt in Bulgarien nicht der gängigste Hundetyp. ;)

    Hat von euch jemand so einen Sterbevorsorgevertrag?

    Kannst Du bitte nochmal erklären, was das ist? Ich kenne Vorsorgeverträge nur in der Form, dass man als Mensch zu Lebzeiten die Details der eigenen Bestattung festlegen kann. Eine Sterbegeldversicherung würde Bestattungskosten abdecken, meinst Du sowas? Das kenne ich nur für Menschen, beim Tier würde ich einfach das Geld sparen und zur Seite legen.

    Unsere Trainerin findet übrigens nicht, dass ich zu hohe "Ansprüche" habe und dass eher sehr realistisch ist.

    Nachdem Du schon geschrieben hast, dass sich Linas Verhalten durch die Zusammenarbeit mit der Trainerin gebessert hat, würde ich diesen Weg dann einfach weitergehen. Was Du von ihr erzählt hast, klingt erstmal vertrauenswürdig. Dass der Weg nicht immer geradeaus geht und oft sauanstrengend ist mit so einem "Typ" Hund, ist ganz normal. Dass es Dich Kraft und Nerven kostet, auch.

    Mein Vorschlag: "kotz" Dich hier ab und zu aus, wenn es mal wieder so aussieht, als würde das nächste Entwicklungsschrittchen auf sich warten lassen. Teil hier die kleinen Dinge, die schon so oft gut laufen, das holt sie mehr ins Bewusstsein und gibt Dir Energie. Du hast bisher schon geschafft, einen guten Trainer zu finden und blöde Trainingsarten loszuwerden, Ihr habt viele Anfangsängste von Lina mit Ruhe und Geduld beseitigt (das ist eine tolle Leistung!), Du handelst zuhause umsichtig und hast Kinder und Hund unter Aufsicht, Ihr sorgt für Beschäftigung, Auslastung und Ruhe. Weiter so, Schritt für Schritt :gut:

    Ich sag ja. Irgendwas mach ich falsch. Ich weiß nicht was

    Wie wäre Lina denn in Deinen Augen, wenn Du alles perfekt richtig machen würdest? Ist das ein realistisch erreichbares Ziel für diesen Hund?

    Wie jetzt, ihr geht überhaupt nicht mit dem Hund raus bisher? Worauf wartet ihr denn da? Also echt sorry, aber ein Hund kann doch nicht nur in der Wohnung sein.


    Ich habe ja auch schon einige Auslandshunde gehabt und bin immer sofort mit ihnen raus gegangen. Das gehört einfach dazu. Zumindest, wenn man keinen Garten hat.

    Sie ist zwar nicht mein erster Hund und auch nicht der erste Hund aus dem Tierschutz, aber der erste Hund aus dem Ausland. Deswegen hab ich da persönlich keinen Vergleich. Ich hab also bisher nur gelesen und da war die Spanne, wie man das mit Angsthunden aus dem Auslandstierschutz gehandelt hat, sehr groß. Vermutlich auch, weil man am Ende nur am jeweiligen Hund beurteilen kann, ob er sich in der Angst selbst hält und von alleine und mit gut Zureden nicht rauskommt oder ob man dem Hund überfordert und ein noch größeres Problem daraus macht.

    Ich vermute, dass da ein Missverständnis eingebaut ist. Wenn die Rede davon ist, dass man mit Angsthunden "nicht raus" geht bzw. erst nach einer gewissen Zeit, ist damit ein Gassigang in die Umwelt gemeint. Raus in den Garten natürlich von Anfang an. Nachdem Du keinen Garten hast, würde ich mit ihr eben vor die Tür raus, in der Wohnung lösen ist buchstäblich keine Lösung.

    Gut, dass du fragst, hier bin ich mir nämlich auch noch unsicher. Wir gehen einmal die Woche zur (kontaktlosen Welpenspielstunde), und sonst ca. einmal die Woche auf eine etwas größere Wiese mit der Schleppleine - da die Wiese neben einer Straße liegt. Hier lassen wir ihn schnüffeln und rennen mit ihm ein bisschen oder rufen ihn abwechselnd zu uns, damit er mal flitzt.
    Der nächste große Park ist ca. 20 Min zu Fuß entfernt (haben kein Auto) - und der Weg dorthin, selbst mit tragen, ist doch vermutlich zu lang für so einen jungen Hund, oder?

    Ich habe keine Ahnung, wie man einen Welpen/ Junghund ohne Freilauf bzw. mit derart wenig Freilauf großzieht. Da kann ich leider nicht weiterhelfen. Der Park ist in meinen Augen zu weit entfernt, ja, und zudem kein ideales Hundefreilaufgebiet. Ich würde vermutlich an einem car-sharing-Programm teilnehmen und den Hund mit Box täglich rausbringen aus der Stadt.


    ist ein kleines Tau oder eine Kälberblse besser?

    Weder noch - aus dem Tau können sich Fäden lösen, die Kälberblase würde ich nur unter Beaufsichtigung geben. Ich denke z.B. an eine Kauwurzel.


    allerdings ist es schwierig das nicht innerhalb derselben Wachphase zu machen, weil er ja jedes mal nach dem Schlafen raus muss..?

    mögliche Kombis wären z.B. aufwachen, raus, essen, schlafen. aufwachen raus, spielen, schlafen. Das bisschen Training mit einem Hund in dem Alter bringe ich immer mal wieder in seinen Wachphasen unter, wo es sich gerade von selbst ergibt. Das sind Augenblicke, keine 5 Minuten am Stück, auch keine 3. Einfach ein Bestätigen von Dingen, die gerade gut sind.


    Er hat am Staubsauger rumkauen wollen, ich habe ihn weggeschoben und ein verbietenden Laut (nicht Abbruchsignal) gemacht (nicht Nein aber m m ..wenn du weißt was ich damit meine :D) - den kennt er, und er hat auch verstanden dass er da nicht ran soll

    nur nebenbei: wenn ein Laut etwas verbietet und der Hund das versteht, ist der Laut ein Abbruchsignal für den Hund. Ob der Laut jetzt nach nein klingt, m-m oder Himbeertorte heißt, ist dem Hund egal.


    Mir gehts darum, was er vor dem Staubsauger getan hat. War er da gechillt und ist aus heiterem Himmel auf den Staubsauger los? Oder war er eh schon drüber und hat in der Wohnung geschaut nach dem nächsten Objekt seiner Begierde? Das wäre mein Ansatzpunkt, weniger der Moment, in dem die "Diskussion" (in dem Fall Sauger ja oder nein) eh schon losgebrochen ist.


    Entspannung machen wir ein bisschen Decke und Platz

    das ist für mich Training, keine Entspannung. Mit Entspannung meine ich zum Beispiel: ich tapere mit meinem Hund im Freilauf durch die Natur. Hund schnuppert hier und da, hat mich so nebenher auf dem Schirm und folgt mir. Ich bleibe mal stehen - bleibt der Hund jetzt auch bei mir stehen, lobe ich. Bleibt er womöglich irgendwann da, und weil es langweilig wird, setzt er sich, lobe ich.

    Stehen wir irgendwo (auch mit Leine) rum, und Hund zieht nicht von links nach rechts nach vorne, nach rechts, nach hinten, usw., sondern bleibt entspannt stehen, lobe ich. Kuckt Hund beim Stehen gechillt in der Gegend rum, ohne dort gleich hinzuwollen, lobe ich. Immer da, wo sich der Hund selbst zurücknimmt aus seiner action-Schleife, lobe ich. So lernt er, dass er von sich aus entspannen kann.


    Aus fände ich oft sehr praktisch wenn er mal wieder was von der Straße aufhebt, was er vielleicht verschlucken könnte

    Dafür fände ich Leinenführigkeit praktisch, die beinhaltet für mich auch, dass Hund auch an spannenden Dingen einfach vorbeigehen kann. Das allerdings übe ich mit einem Hund in dem Alter so in vielleicht 5-10 Sekunden Einheiten, und dafür brauche ich wieder einen Alltag, der sich nicht hauptsächlich auf städtischen Straßen abspielt.

    Ich fang mal mit ein paar Eindrücken an, kommt sicher noch mehr.


    - fürs nächste Mal, das:

    aber ohne (merkliche) Traumata

    ist kein ausreichendes Argument für eine Zucht Vermehrung. Auch nicht, dass die Eltern beide total lieb sind.


    - ich vermisse in den Erzählungen den Freilauf draußen in einer Umgebung, die der Hund einfach erkunden kann. Kommt sowas vor?

    - Ihr gebt ihm ein Kauspielzeug, heißt, er hat es nicht ständig zur Verfügung? Das würde ich einem Hund kurz vor/ im Zahnwechsel einfach dauerhaft überlassen, damit er kauen kann, wenn nötig

    - ich lese eine Reihenfolge, die sich mehrfach am Tag zu wiederholen scheint: raus, spielen/üben, essen, raus, schlafen. Richtig? "raus" und "üben" sind Dinge, die Zeit zum Verarbeiten brauchen. Ich würde sie nicht hintereinanderbauen, schon gar nicht mehrfach, ohne Schlaf dazwischen.

    - wenn der Hund meckert oder protestiert, habt Ihr ihm entweder davor nicht verständlich machen können, was Ihr von ihm wollt, oder Ihr habt zuviel von ihm gefordert. Beobachtet mal für Euch, was vor dem Meckern/Protestieren gelaufen ist.

    - alleinsein-Training gehört unbedingt dazu. Wenn nur einer den Raum verlässt, hat das mit Alleinbleiben nichts zu tun. Und wenn beide gehen, bitte nicht 1-2 Stunden. Wenn der Hund eh müde ist, mal kurz (!) die Tür hinter mir zu, usw. Wenn Ihr dazu Aufbautipps braucht, sagt bescheid.

    - Stubenreinheit: nachts fährt der Organismus runter, da muss Hund seltener, genauso wie wir Menschen. Tagsüber: sicherheitshalber Blasenentzündung beim TA ausschließen lassen. Ansonsten ist Pullern direkt gekoppelt an Aufregung - wenn Ihr seht, dass er gerade wach und aktiv ist, könnt Ihr damit rechnen, dass er demnächst mal muss. Da seid Ihr einfach gefragt, schneller zu sein als der Hund. Es liegt nicht an supertollen Leckerlis draußen, er ist vermutlich schlichtweg noch nicht in der Lage, einzuhalten, wenns gerade spontan pressiert.

    - "aus" kann man einfach spielerisch einstreuen, immer dann, wenn der Hund von sich aus gerade was loslässt. Seinen Kauknochen zum Beispiel. Wesentlich wichtiger finde ich das Training von Abruf und Entspannung.