Beiträge von tassut

    Nebenschauplatz: habe ich das richtig verstanden, dass Du, um zu Deinem Hauseingang zu kommen, durch den Garten der Nachbarin gehen musst, in dem der Staff unbeaufsichtig ist?


    Falls ja, dann würde ich ganz unabhängig von der gestrigen Situation mal das Gespräch mit ihr suchen, ob ihr das anders lösen könnt, und zwar ohne jedesmal vorher anzurufen. Du musst Besuch empfangen können (und ggf. mal einen Notarzt), ohne dass der sich mit einem Fremdhund auseinandersetzt auf dem Weg zu Deiner Tür. Du musst selbst schnell losdüsen können, wenn mit Deinem Hund mal was ist.


    Vielleicht könnt Ihr den Weg über das Nachbargrundstück abzäunen, sodass das Begehen in Zukunft ohne Hundekontakt möglich ist, oder Ihr findet eine andere Lösung.

    Hallo Nine, tut mir sehr leid, dass Ihr so eine bescheidene Diagnose bekommen habt.

    Keiner meiner Rüden bisher hatte Prostatakrebs, diesbezüglich kann ich also nicht mit eigenen Erfahrungen dienen. Aber meine Neufihündin Bo hatte Harnröhrenkrebs mit einer ähnlichen Prognose wie Dein Monty. Es gab ein paar Dinge, die klar waren:

    - sie sollte keine Schmerzen haben

    - sie war ein immer topfitter, gut gelaunter Hund, genau das wollte ich ihr bis zuletzt ermöglichen

    - die Diagnose war gesichert (Endoskopie + Biopsie)

    - es gab keine therapeutischen Maßnahmen, die ein Fortschreiten der Krankheit hätten verhindern können bei gleichzeitigem Erhalt der Lebensqualität


    Das war also mein Vorgehen in den Wochen danach (wir hatten noch ca. 2,5 Monate nach Diagnose, wenn ich mich richtig erinnere): ich kannte die "Schwachstelle", also das, was bei zu starkem Wachstum des Tumors zuerst nicht mehr funktionieren würde, das war bei Bo der problemlose Harnabsatz. Sie hat ab dem Tag der Diagnose durchgehend Schmerzmittel bekommen, und an dem Tag, an dem ich gemerkt habe, dass sie Schwierigkeiten hatte beim Pullern, habe ich beim Tierarzt angerufen und sie gehen lassen. Der Moment ist immer großer Mist, egal ob er nach einer Woche oder sechs Monaten kommt.

    Was mir auch geholfen hat in dem Augenblick, war, dass ich alles andere schon vorbereitet hatte. Der Tierarzt wusste eh bescheid, dem musste ich nichts mehr groß erklären. Mit dem Krematorium, in dem sie eingeäschert werden sollte, hatte ich im Vorfeld schon gesprochen. Schöne letzte Bilder hatte ich. So haben wir eben gemeinsam das Leben gefeiert bis zuletzt.


    Ich wünsche Euch, dass Ihr trotz aller Schwere momentan noch schöne Tage genießen könnt. Viel Kraft!

    Ich damals auch als Kind, aber nur ausschnittsweise und seitdem mache ich um Stephen King grundsätzlich einen großen Bogen. Horror ist nicht meins.

    Genau darum mag ich The Eyes of the Dragon. Ich habs in Erinnerung als sauspannendes Märchen.


    Es spielt am Königshof, König und Königin haben zwei Söhne, der ältere Thronerbe Prinz Peter, der jüngere, unbeholfenere Thomas, und es gibt den bösen Hofzauberer Flagg. Peters Mutter verstirbt jung, erzieht ihre Kinder aber liebevoll und weise und gibt ihnen wichtige Dinge fürs Leben mit.

    Als Peter buchstabieren und lesen lernt, bringt sie ihm bei, dass man dog und god vorwärts und rückwärts lesen kann, dass Menschen immer beide "Charakterzüge" in sich tragen und dass sich ein König, der Peter ja einst sein wird, immer entscheiden kann, wie er seinen Untertanen begegnet. Peter lernt, dass man zum Essen Servietten benutzt, und spielt am liebsten mit dem alten Puppenhaus seiner Mama, in dem alle winzig kleinen Dinge originalgetreu funktionieren.


    Soo, jetzt ist meine Erinnerung etwas dunkel, aber sinngemäß: es gibt einen Geheimgang im Königsschloss, der in dem ausgehöhlten Drachenkopf endet, der in den Privatgemächern des Königs hängt. Dort kann man durch die Augen des Drachens kucken und heimlich beobachten, was der König tut.

    Meiner Erinnerung nach zeigt Flagg diesen Geheimgang Thomas, dem jüngeren Bruder von Peter, um Unruhe zu stiften und Zwietracht zu säen. Dort kann Thomas, der sich eh benachteiligt fühlt, weil er immer im Schatten von Peter steht, beobachten, wie auch sein Vater Peter vermeintlich bevorzugt, wenn der ihm allabendlich sein geliebtes Glas Wein bringt.


    Inzwischen sind Jahre vergangen, die von allen geliebte Königin ist längst gestorben, der alte König wird kränker, Peter ist ein junger Erwachsener und jetzt schon überall unglaublich beliebt, weil er alle Menschen gut behandelt, sich zu benehmen weiß und einen großen Sinn für Gerechtigkeit hat.

    Flagg, der nach dem Tod der Königin leichtes Spiel hatte, den nicht besonders charakterstarken König zu beeinflussen, will verhindern, dass Peter einmal den Thron bekommt, denn der ist auf den intriganten Flagg eh nicht gut zu sprechen. Thomas dagegen, der ewig benachteiligte, etwas neidische, nicht ganz so schlaue Bruder, der wäre in Flaggs Augen ein passender Thronfolger.


    Flagg setzt nun einen hinterhältigen Plan in die Tat um: er vergiftet heimlich das Glas Wein, das Peter seinem Vater jeden Abend bringt, und versteckt einen Krümel dieses Gifts auch in Peters Gemächern. Dieses Gift wirkt schnell und spektakulär und tödlich, es frisst und brennt sich durch jedes Material.

    Thomas, der mal wieder im Drachenkopf spioniert und eigentlich voller Sehnsucht nach seinem Vater ist, sieht, wie sein Bruder dem Vater den Wein bringt, wie dieser trinkt und anschließend brennend, rauchend, qualvoll verstirbt.

    Kurz darauf wird in Peters Zimmer dasselbe Gift gefunden, das sich ebenfalls schon leicht entzündet hat und sich durch das Holz frisst.


    Peter wird daraufhin des Mordes angeklagt, aufgrund der Beweise für schuldig befunden und soll lebenslang im obersten Raum des Gefangenenturmes eingesperrt bleiben. Ihm ist klar, wer eigentlich hinter dem Mord steckt, er kann es nur seinerseits noch nicht beweisen und wird also in dem Turm gefangen gehalten. Nach einer angemessenen Trauerzeit soll Thomas dann zum König gekrönt werden.


    Peter ergibt sich vermeintlich in sein Schicksal, er erbittet sich nur zwei Dinge: jeden Tag möchte er zum Essen eine Stoffserviette, wie es ihm vor vielen Jahren seine Mutter beigebracht hat, und wünscht sich das alte Puppenhaus seiner Mama. Und dann stellt er fest, dass auch nach all den Jahren die ganzen kleinen Dinge in dem Puppenhaus noch so funktionieren, wie in seiner Kindheit. Auch das Spinnrad. Und er überlegt, wie viele Fäden er wohl aus jeder Stoffserviette herauslösen kann, ohne dass es auffällt. Und wie viele Fäden er zusammenspinnen muss, damit sie ihn tragen. Und wie hoch über der Erde sein Fenster da oben im Turm ist.


    Und dann rückt die Krönung von Thomas immer näher, und Peters Seil aus Stoffserviettenfäden wird immer länger,und dann kommt Flagg dem ganzen langsam auf die Spur...