Beiträge von Kesuki

    Super, lieben Dank für den ausführlichen Beitrag! Ich geh mal ein bisschen auf die einzelnen Punkte ein.

    Erstmal würde ich versuchen, da nicht alllZU verkopft ranzugehen. Ich habe den Eindruck, dass Hunde die Anspannung von Zweibeinern da sehr schnell spüren und es dann erst recht zu Schwierigkeiten kommen kann, weil die dann auf diese unterschwellige Anspannung auch reagieren.

    Ja, stimmt, ich gehe die meisten Herausforderungen sehr verkopft an und tatsächlich weiß ich auch, dass das mit meiner Hündin ziemlich ungünstig ist, weil sie sehr sensibel ist und meine Stimmungen viel Einfluss auf sie haben. Ich denke, dass es sehr gut für uns ist, dass wir das ja letztlich in einer Viererkonstellation gemeinsam lösen und Abbys Mensch mit ihrer Persönlichkeit auch viel Entspannung mit rein bringt, letztendlich finden wir zusammen also bestimmt einen guten Mittelweg.

    Die beiden bescriebenen Konfliktsituationen schätze ich tatsächlich erstmal als halb so wild ein. Beim ersten Beispiel finde ich gut, dass du eingegriffrn hast, allerdings würde ich da eben generell ein Auge drauf haben, dass keine Ressourcen frei rumliegen.

    Das beruhigt mich erstmal etwas aber ja, das war natürlich voll der dumme Fehler von mir, ich habe den ollen Stock gar nicht so richtig wahrgenommen, das passiert mir auf jeden Fall nicht nochmal.

    Beim zweiten Beispiel hätte ich sofort eingegriffen, allerdings war wohl Abby da sehr fix mit ihrer Ansage, diese dürfte fair und für Suki verständlich gewesen sein. Natürlich sollte man dieses Rammeln, da es öfter auftritt, generell auf mögliche Uraschen hin erforschen - ich tippe stark auf Stressabbau/Übersprung. Würde Kontakte zu fremden Hunden ds auch nur wohldosiert zulassen, eingreifen, sobald Suki überfordert wirkt, sie aus der Situation holen. Alltag eventuell anpassen, wenn ja doch noch einiges sehr fordernd für sie ist mental - weniger ist oft mehr.

    Stimmt, Abby hat sehr schnell reagiert, hätte die Situation länger angehalten, hätte ich eigegriffen. Du hast Recht, ich führe aktuell schon ein "Rammel-Tagebuch", um langfristig herausfinden zu können, warum sie das macht und bin auch schon mit einer Trainerin darüber in Kontakt. Ich tippe auch auf Übersprung und Stress, kann aber leider noch nicht eindeutig sagen, in welchen Zusammenhängen das auftritt. Dass ich mir manchmal schwer damit tue, eine Balance für unseren Alltag zu finden und Suki nicht zu doll zu fordern weiß ich aber auch, da fehlt mir manchmal noch so ein bisschen das Gespür dafür und ich muss sie da auf jeden Fall noch genauer beobachten lernen.

    Allerliebste Foris,

    ich schreib euch mal wieder einen kleinen Roman, bei uns ist schon wieder was los! :)

    Es steht nämlich nochmal eine große Veränderung ins Haus, meine kleine Wahnsinnige und ich ziehen, erstmal probehalber mit Aussicht auf dauerhaft, raus aus der Metropole in ein etwas ruhigeres Umfeld. Die letzten Monate waren für uns beide sehr anstrengend, bei Suki sind nach der zweiten Läufigkeit viele Themen aufgeploppt, an denen wir arbeiten müssen und ich merke, dass das Großstadtleben uns bei Allem nicht gerade dienlich ist. Da der Traum, etwas weiter raus zu ziehen bei mir schon vor Suki da war, ists vielleicht der richtige Zeitpunkt und wir haben ein tolles Angebot bekommen, weshalb es uns jetzt doch viel schneller als gedacht in ein riesiges Haus mit riesigem Garten in eine schöne, vielbewaldete Gegend und dennoch nicht zu weit weg zieht, so dass ich meine Arbeit behalten kann, ich freue mich total!

    In der neuen WG lebt jedoch auch bereits eine Hündin (worüber ich mich grundsätzlich total freue) und mir klingelt durchs Viellesen hier in den Ohren, dass es bei zwei Hündinnen schnell kippen kann, deshalb möchte ich natürlich alles richtig machen bei der Zusammenführung der beiden, zwei Begegnungen gab es schon, aber vielleicht kurz erstmal ein bisschen dazu, was für Charaktere aufeinandertreffen werden:

    Die bereits vorhandene Hündin, Abby, ist ein ca. 7-jähriger Aussie, also nicht mehr die Jüngste und eine wahnsinnig ruhige, entspannte, liebe und sehr menschenbezogene Hündin, für Spiel mit Menschen und Hunden, die sie mag, lässt sie sich noch sehr begeistern. Sie wurde vor 4 Jahren aus sehr üblen Verhältnissen geholt, war bei ihrer Vorbesitzerin teilweise bis zu 15 Stunden alleine und hatte entsprechend anfangs riesige Verlustängste, die anscheinend aber größtenteils überwunden sind. Sie kennt andere Hunde in ihrem Zuhause, was wohl zu keinem Zeitpunkt problematisch war. In den bisherigen Begegnungen mit Suki war sie sehr freundlich und unaufdringlich aber stellenweise vielleicht etwas unsicher, die beiden haben nach einiger Zeit miteinander gespielt und es wirkte sowohl auf mich als auch auf Abbys Mensch wie echtes Spiel und sehr harmonisch.

    Suki ist jetzt etwas mehr als 1 Jahr alt und ist ein Direktimport aus Ungarn. Sie kam in sehr schlechtem Gesundheitszustand vor 8 Monaten bei mir an, war unter Anderem extrem abgemagert, es könnte sehr gut sein, dass sie ein Ressourcenthema mitbringt. Sie ist sehr wild und teilweise fordernd, hat gleichzeitig noch immer mit einigen Unsicherheiten zu tun und entwickelt gerade einen recht ausgeprägten Jagdtrieb, gleichzeitig ist auch sie sehr freundlich, offen-interessiert und menschenbezogen, sie neigt aber leider dazu, mich als Ressource gegen andere Hunde zu verteidigen (was wir natürlich üben und was schon viel besser geworden ist). Sie kennt bisher coronabedingt noch kaum Hundekontakte drinnen, bis auf mit einer anderen Hündin, wobei die beiden sich draußen sehr gut verstehen, wir in der Wohnung aber viel trennen und regulieren müssen, was aber eher an der älteren Hündin liegt, die schon vorher da war. Im Kontakt mit Abby war Suki sehr schnell vergleichsweise sicher (sie ist in Hundebegnungen schnell eingeschüchtert), zeitweise habe ich den Eindruck, sie ein bisschen bremsen zu müssen, damit sie Abby nicht auf die Nerven geht.

    Es gab bislang zwei Begegnungen mit den beiden Hündinnen. Zum ersten Treffen haben wir uns draußen verabredet und eine längere Runde gedreht, zuerst an der Leine, dann mit beiden im Freilauf, das hat extrem gut geklappt. Wir sind dann zusammen mit den Hunden problemlos ins Haus. Dort haben wir direkt die Regel etabliert, dass drin nicht getobt wird, Suki hat das leider noch nicht verstanden und spielt Abby immer wieder an, da muss ich also wahrscheinlich noch eine Weile sehr dahinter sein.

    Beim zweiten Treffen sind wir direkt ins Haus, das schien ebenfalls kein Problem zu sein, Abby hat Suki sehr entspannt begrüßt, Suki war leider etwas drüber, aber es war halbwegs okay. Beim zweiten Mal waren wir den ganzen Nachmittag und über Nacht da, leider gab es zwei Konfliktsituationen.

    1. Suki hat auf der Terrasse einen Stock gekaut und dann da liegen lassen. Sehr viel später ist Abby dort hin gelaufen und hat daran geschnüffelt, daraufhin hat Suki sie deutlich angeknurrt und weggedrängelt.

    2. Beim gemeinsamen Schnüffeln im Garten hat Suki plötzlich versucht an Abby zu rammeln (das ist eines unserer großen Themen grade, das macht sie ganz viel und ich habe noch nicht so genau rausgefunden, warum sie das genau macht, weil die Situationen sehr unterschiedlich sind), daraufhin hat sie eine ziemliche Ansage von Abby bekommen.

    In der ersten Situation habe ich eingegriffen , bin allerdings sehr ruhig geblieben und habe Suki einfach auf ihre Decke geschickt und den Stock weggeräumt (und mich mega über mich geärgert, dass ich das nicht gecheckt habe, als er da noch einfach nur lag). Abby war danach allerdings eine Weile erstmal deutlich verunsichert. In der zweiten Situation bin ich nicht dazwischen, ich hatte auch den Eindruck, dass Suki das sofort verstanden hat und danach waren beide wieder entspannt.

    Meine Fragen an euch jetzt: Wie würdet ihr, nach dieser Beschreibung, weiter vorgehen? Was glaub ihr, was wichtig für uns alle ist, dass die beiden gut miteinander auskommen? Welche Hausregeln würdet ihr etablieren? Als wie dramatisch schätzt ihr die beiden bereits stattgefundenen Konflikte ein?

    Ich freue mich wie immer über alle kleinen Tipps, Hinweise und Erfahrungsberichte von euch! :)

    Schwanewede ist für uns derzeit leider noch unerreichbar. Mit Tabletten gegen die Übelkeit schafft meine Hündin aktuell maximal 30km mit dem Auto, dann braucht sie eine ausgiebige Pause, ist alles noch sehr anstrengendend für uns beide! Aber ich wünsche euch auch ganz viel Spaß und noch eine tolle Reise! ☺️

    Das heißt im Klartext, dass der Hund es schwerer hat zu lernen. Und möglicherweise einige Sachen gar nicht lernen wird. Je nach Schwere. Lilly hat einen nur schwach ausgeprägten Deprivationsschaden und funktioniert hier im idyllischen Umfeld an sich recht „normal“. So lange der Alltag wie gewohnt läuft. Und trotzdem gibts Sachen, auf die wor immer wieder angesprochen werden. Bei Bedarf kann ich da gerne mehr zu schreiben.

    Mich würde das tatsächlich sehr interessieren, liebe Phonhaus, sofern du Lust hast, ein bisschen zu berichten. Falls es okay ist, dass ich mich hier in so einer kleinen Nachfrage anschicke, den Thread zu kapern, aber vielleicht ist das für die TE ja auch spannend?

    Es gibt da ein TutorialVideo wie man den Hund reinhebt. Ich hatte nämlich auch erst Probleme.

    Gerade weil Betti auf keinen Fall durch das Fenster springen lernen soll.

    Hab das Reinheben schöngefüttert und das Drinsitzen bis zum Rausheben

    Hinterbeine zuerst und mit den Händen koordinieren damit die nicht so Rumstrampeln. Ansonsten auf deren Webseite ist ein Blog plus Video zu dem Thema...

    Vielen Dank, da hätte ich auch drauf kommen können. :roll: Tatsächlich hab ich das ungefähr schon so gemacht wie in den Videos, manchmal bin ich halt echt einfach ein bisschen zu schnell und sollte mir dringend mehr Geduld und gezielteres Vorgehen aneignen. Mein armes Hündchen ist bestimmt auch öfter verwirrt von meinem Rumgehuddel. Wir tasten uns ran, das Fenster bleibt erstmal zu, beim Heben ist sie mäßig kooperativ, sind also erstmal mit Babyschrittchen unterwegs. Zumindest findet sie ihn irgendwie spannend, das ist gut. Wir kriegen das bestimmt hin!

    Kann man als Frau nicht erziehen, weil Männerhund

    Phu, das hab ich auch schon gehört.

    - Bist eine Frau. Da hast du's nochmals eine Runde schwerer.


    Wie bitte?

    Sau ätzend sowas! :fluchen: Andersherum funktioniert das leider übrigens auch:

    Als Frau mit eher kleinem Hund werde ich vor Allem als "hysterisch", ängstlich und überbemutternd bezeichnet, der Hund ist bestimmt mein Kinderersatz, weil wenn man mit 30 noch keine hat wird man halt verrückte Hundefrau. Ich nehme natürlich den Hund überhaupt nicht ernst und irgendwann lässt er mich bestimmt zähnefletschend nicht mehr aufs Sofa und dann ist die Hölle los. Ähm. Ja.

    Huhu, ich habe mal eine richtig blöde Frage an alle mit Tarigs-Rucksack (unserer ist heute angekommen): Wie kriegt ihr denn bitte eure Hunde da rein? :???:

    Ich hatte irgendwie gedacht, man könne den bestimmt irgendwo öffnen, dass der Hund entspannt "einsteigen" kann, aber es gibt nur dieses Fenster und das ist ja voll weit oben und auch echt klein, da kommt meine leider nicht durch (sie hats wirklich mit allen Mittel versucht, denn drinnen gab es richtig tollen Käse!), vor allem, weil der Rucksack ja auch nicht stehen bleibt sondern immer in sich zusammen fällt. Muss ich sie dann von oben reinheben? Das findet sie dezent gruselig, weil ich sie ja dann mit den Hinterbeinen voran in ein schwarzes Loch "abseilen" muss, entsprechend flüchtet sie dann auf schnellstem Wege wieder (raus geht nämlich sehr gut durchs Fenster). Check ich das einfach nicht? Stellen wir beide und mega an? Hilfeee!

    Voll gut, vielen Dank für den Thread! Ich hatte vor ein paar Wochen auch schon mal daran gedacht, dass mir das helfen würde, weil ich es immernoch super schwer finde, einzuschätzen, ob ich zu viel oder zu wenig mache. Klar ist jeder Hund auch anders, aber als Orientierung ists bestimmt trotzdem ganz gut und ich bin mega gespannt auf hoffentlich viele Antworten! :)

    (Unseren Tagesablauf trage ich bei Gelegenheit auch sehr gern noch bei, aber jetzt bin ich leider schon viel zu müde und muss schnell ins Bett!)