Beiträge von Frau+Hund

    Das wird sicher nicht allgemein so sein. Aber da, wo es so ist, da ist es ein Problem. Mehr wollte ich auch nicht sagen

    Das ist bei Rassen wie Doggen, Leonberger, usw. Schon so. Zumindest haben mir das Besitzer so gesagt, dass ihre Hunde ab 4 schon alt werden. Und es ist auch wissenschaftlich belegt, dass die Zellen früher altern. Und wenn die Zellen altern, treten eben Altersbeschwerden auf.

    CundC und Selkie

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    😀gut aufgepasst! Und jetzt die Spezialistenfrage: welche Information habe ich nicht gegeben, damit meine Aussage doch stimmt? Weil ich sie bei Altersverteilungen von mehreren tausend Hunden, die in den Studien hinter den Mittelwerten stecken, vorausgesetzt habe?

    Ich habe das Thema über 20 Jahre sowohl im wissenschaftlichen Veröffentlichung als auch im Hundebüchern verfolgt. Danach bewegt sich die durchschnittliche Lebenserwartung der allermeisten Rassen, ich schätze einfach mal 95 %, so zwischen zehn und 12,5 Jahren. Dabei liegen die kleinen, langlebigen Rassen wie Zwerpudel/ Jack-Russel usw. bei zwölf /12,5 Jahren, große Rassen wie Labrador oder Schäferhund so um die elf. Auch für Wölfe in Gefangenschaft habe ich in durchschnittliche Lebenserwartung von etwa elf bis 12 Jahren gefunden. Mischlinge, in den Studien oft als eine große Gruppe zusammen gefasst, liegen bei 11/11,5 Jahren. Daher finde ich, Rassenzüchter und Vereine sollten versuchen, sich in diesem Bereich zu bewegen. Sinkt die Lebenserwartung ihrer Rasse unter zehn Jahre, sollten sie alles tun, um dagegen zu steuern. In einer Debatte über Ethik in der Haustierhaltung habe ich einmal die Meinung gehört, Haustiere sollten mindestens so lange leben, wie die Wildtiere, von denen sie abstammen. Dem schließe ich mich an. Aber auch hier wieder Werte, selbstverständlich kann man auch anders denken

    Zitat

    Eigentlich bedeutet doch Qualzucht, dass ein Hund den größten Teil seines Lebens nicht( oder nur eingeschränkt)das Leben führen kann wofür ein "normaler " Hund geeignet wäre.

    ich denke, es gibt keine allgemein gültige Definition von Qualzucht. Wenn du das so für dich, definierst, dann ist das so.

    Wenn man sich durch diesen Faden liest, wird deutlich, wie unterschiedlich die Ansichten dazu sind. Für die einen ist es Qualzucht, wenn der Standard einer Rasse oder zumindest die Ziele, nach der man zur Zeit züchtet den Hunden Leid bereitet. Dabei gehen die Meinungen auch weit auseinander, wie viele und wie schwer die Hunde einer Rasse betroffen sein müssen, damit man von einer Qualzuchtrasse spricht.

    Für andere, mich eingeschlossen, gehört es auch zu Qualzucht, wenn Hunde einer Rasse häufig an Krankheiten leiden und früh sterben, wozu die Zuchtmethoden von Inzucht und Selektion geführt haben. Auch dann, wenn die Züchter und ihr Verein das nicht wollten. Auch hier wieder gehen die Meinungen auseinander, wie häufig oder schwer die Erkrankung sein muss, bis man von bei der ganzen Rasse von Qualzucht spricht.

    Persönlich bin ich der Meinung, dass Hunde auch ein Recht auf eine normale durchschnittliche Lebenserwartung haben. Eine Zucht, die zu einer deutlich kürzeren durchschnittlichen Lebenserwartung führt, ist für mich auch Qualzucht. Dazu gehört für mich auch der Dobermann und viele von den Riesenrassen. Ich finde, eine solche Zucht ist ethisch nicht vertretbar, weil sie den Hunden quasi die Lebensjahre klaut, die Ihnen zustehen. Immer im Durchschnitt der Rasse gedacht, für den Einzehund schwankt das immer.

    Hier im Forum hab ich aber gelernt, dass das manche Menschen einfach anders sehen. Sie finden es nicht schlimm, wenn Hunde nur ein kurzes Leben haben, solange sie innerhalb ihrer Lebensjahre mich leiden. Hier haben ganz deutlich verschiedene Menschen verschiedene Werte.

    Und nur noch mal zur Sicherheit: für mich ist Qualzucht ein Merkmal einer Rasse, nicht nur eines einzelnen Tieres. Die Rasse Mops ist für mich eine Qualzucht, auch wenn es einzelne Tiere gibt, denen es gut geht und die alt werden. Für mich persönlich ziehe ich die Konsequenz, kein Tier aus einer solchen Rasse zu kaufen. Auch dann nicht, wenn vielleicht diese Verpaarung oder Linie die Chance hat, etwas gesünder zu sein.

    Zitat

    Über 70 cm Qualzucht? Oder nur wenn beides gegeben ist ?

    Weil dann wäre zb Fianna von corrier doch auch eine Qualzucht und da würde ich echt gerne wissen,wo du das daran festmachen willst.

    Wölfe haben übrigens auch gerne mal über 70 cm :denker:

    ich wurde nach meiner Definition von Qualzucht bei Riesenrassen gefragt.

    Und ‚und“ heißt auch und, sonst hätte ich „ oder“ geschrieben.

    Das Alter meine ich dabei im Durchschnitt der Rasse. Das bedeutet, bis zu diesem Alter ist die Hälfte der Hunde der Rasse schon tot, die andere Hälfte wird älter. So weit ich weiß, haben Schäferhunde, Pointer und auch Wölfe in Zoos eine höhere Lebenserwartung.

    Und gern dürft ihr andere Definitionen verwenden.

    Noch zu den Riesenrassen: vor einigen Seiten wurde hier argumentiert, dass die kurze Lebenserwartung dieser Rassen keine Qualzucht ist und die Hunde halt nur schneller altern, aber deswegen trotzdem gesund sind. Ich meine, die genannten Beispiele zeigen, dass das nicht stimmt. Das Riesenwachstum und die Körperproportionen (+Inzucht) führen zu viele schmerzhaften Erkrankungen für viele der Hunde. Daher ist mich alle Riesenrassen Qualzucht.

    Weil ich grad Wachtel les. Is ja ganz interessant, die Überlegung, ob man nicht nur Rassen, sondern eigentlich auch die althergebrachtesten, gängigen Zuchtmethoden als Qualzucht bezeichnen kann, weil die ursächlich sind für Defekte, die in Populationen dann irgendwann auftreten. Und Übertypisierung massiv begünstigen.

    Soweit würde ich nicht gehen, aber es sollte klar sein, dass es sich bei der typischen Rassenhundezucht (geschlossene Population, Selektion auf Einheitlichkeit) um eine unnatürliche und gefährliche Methode handelt.

    Immerhin gibt es Rassen, die genetisch vielfältig, gesund und langlebig sind. Vielleicht sollte man viel mehr schauen, was die eigentlich richtig machen. Und es wurde in den letzten Jahren endlich verstanden, wie negativ sich genetische Verarmung auswirkt. Auch hier wird mehr getestet, vielleicht hilft das ja mit. Allerdings ist es schon einfach verrückt, welch ein tiermedizinischer Aufwand betrieben wird, um die negativen Folgen der Zuchtmethoden zu bekämpfen, anstatt die Methode selber zu ändern.