Eigentlich würde ich im Laufe meines Bachelors gern ein Auslandssemester machen, ich habe Erfahrungsberichte von Leuten gelesen, die das mit Hund gemacht haben, aber ich bin mir unsicher, wie gut das funktioniert
Ist gerade im Ausland mit ihrem Hund- aber ich glaube von der Arbeit aus. Vielleicht mag sie berichten?
Ja, ich bin gerade mit Hund in Schweden. Für mich war klar, Hund kommt mit, sonst geh ich nicht. Wollte nicht ohne ihn sein. Aber es ist ein enormer Organisationsaufwand. Das darf man nicht unterschätzen. Angefangen bei der Wohnungs-/Zimmersuche, die mit Hund auch im Ausland (je nachdem wo) viel schwerer ist als ohne. Du kannst außerdem nicht automatisch davon ausgehen, dass dein Hund am fremden Ort alleine bleibt. Meinen lasse ich gerade aus verschiedenen Gründen (u.a. war das eine Bedingung dafür, dass ich die Wohnung bekommen habe) nicht alleine. Das ist sehr teuer! Ich brauche einen Dogsitter, für den ich monatlich sehr viel zahle und muss mich enorm gut strukturieren. Was auch dazu führt, dass mein Leben hier und Erleben einer neuen, aufregenden Stadt fundamental anders abläuft als ohne Hund. Meine Freizeit besteht neben der Arbeit nur aus hundkompatiblen Aktivitäten. Für alle Museums-, Party-, etc. Besuche bräuchte ich wieder einen Hundesitter.
Ich würde es jederzeit wieder so machen, aber ich bin in einer etwas anderen Lebensphase. Mir fehlt nichts. Ich bin hier temporär und ich bin hier gerne mit Hund. Aber ich weiß auch, dass ich eingeschränkt bin, in den Dingen, die ich erlebe. Ich habe nämlich auch den Vergleich zu Auslandsaufenthalten im Studium ohne Hund. Ich lerne z.B. auch deutlich schwerer Menschen kennen, weil es mir durch den Hund an Flexibilität mangelt. Mal eben spontan nach der Arbeit ein Bier trinken gehen ist nicht drin, da meine Hundesitterin darauf wartet, dass ich meinen Hund abhole. Während des Auslandssemesters im Studium hätte ich das nicht gewollt bzw. wären so auch viele Kontakte und wichtige Erlebnisse gar nicht zustande gekommen.
Wenn ein Auslandssemester ein wirklich großer Wunsch von dir ist, würde ich eher dazu raten, den Hund erst danach anzuschaffen. Das wird die Planung und Organisation deutlich vereinfachen.
Aus den Gründen würde ich diesen Einwurf hier hunderprozentig unterschreiben. Studium an sich finde ich grundsätzlich einen ganz guten Zeitpunkt für einen Hund. Aber wenn das Auslandssemester dein großer Wunsch ist, dann würde ich das versuchen schnell einzuschieben und dich so lange noch zu gedulden.
Noch ein Einschub zum Thema großer Hund: bedenk die Betreuungssituation. Ich habe mich für die Variante mittelgroß und süß entschieden. Gerade, wenn man auf Fremdbetreuung angewiesen ist, würde ich wirklich einen Hund wählen, den sich viele potentielle Hundesitter zutrauen, körperlich und mental zu führen.
Viel Spaß dir bei der Hundesuche! Das ist eine aufregende Zeit und wenn man wirklich mit Hund sein will, dann wird man auch die richtigen Weichen stellen. So war es bei mir. Und dann fühlt es sich auch nicht nach Entbehrung an. Alles zu seiner Zeit!