Beiträge von Terri-Lis-07

    Ich fand den Podcast auch erstaunlich gut und Tina kam für mich sehr sympathisch rüber. Habe mich aber gewundert, dass Rütter nicht in die Runde geworfen hat, ob man Hunde überhaupt auf soviel Trieb züchten soll. Hatte manchmal bei seinen Sendungen den Eindruck, dass er schon das Züchten solcher Hunde an sich nicht gut findet und fand ihn für seine Verhältnisse erstaunlich zurückhaltend.

    Ich hab den Eindruck dass das nicht so ein einfaches "solche Hunde darf man nicht züchten" ist, sondern eher eine Mischung aus "solche Hunde gehören nicht in die Hände des durchschnittlichen Hundehalters/müssen in kompetente Hände" und "man muss aufpassen was für Hunde man da züchtet".

    Beispiel :

    Er hat ja nicht so die Berührungspunkte zu Gebrauchshunden. Sein Typ Hund sind eher die gängigen Familienhunde und er selber mag ja offenkundig Retriever sehr gerne. Da hat eben jeder so seine Richtungen.

    Also hat er entsprechend auch mehr Berührungspunkte zu Gebrauchshunden wenn diese des Trainings wegen zu ihm kommen, als dass er wirklich Kontakt mit seriösen Züchtern dieser Hunde hat.

    Da kann sich natürlich der Eindruck auf tun : Rasse xy haben alle ne Macke/die Züchter verbocken es ( weil, entspricht nicht seinem Bild von Hund und er kennt es nicht anders).

    Nun hat Tina ja im Podcast auch uA aufgeklärt : Hey, seriöse Züchter solcher Hunde geben die nicht einfach an jeden ab. Die achten schon drauf dass sie ein vernünftiges Wesen haben und in kompetente und passende Hände kommen - zu Menschen eben, die wissen was das bedeutet.

    Auf mich kam es so rüber als ob das jetzt auch erstmal für ihn neu war.

    Und so kam es eben eher zu "nicht jeder darf solche Hunde halten", als zu "man darf solche Hunde nicht züchten".

    Aber das is jetzt auch nur mein Eindruck.

    Hmm also wenn ich jetzt Lilo als Beispiel nehme :

    Die ist echt schmerzunempfindlich, hat mit den Umwelteindrücken in der Stadt absolut kein Problem ( und wenn doch kann sie das recht schnell wieder verarbeiten und als ungefährlich einstufen), kann vieles ausblenden, und hat als Schnauzer ja doch durchaus auch eine gewisse Eigenständigkeit. Sie hat also durchaus Tendenzen hier und da mal zu diskutieren ob das jetzt wirklich muss. Aber, sie hat nicht wirklich Interesse dran das wirklich auszureizen. Die macht ihre Ansicht klar, und man merkt wenn ihr was nicht passt, aber setzt trotzdem das von mir Gewollte um und macht nicht dicht oder so.

    Nun ist es so, dass ich jetzt keinen Vergleichswert hab wie es bspw mit einem Collie ( oder x-beliebige Rasse einfügen die allgemein anders tickt als das was ich gewohnt bin) wäre. Kann also durchaus sein dass jemand anderes die Sache dann schon wieder anders einschätzen würde und Lilo dann bspw eher als führermittel oder - hart bezeichnen würde.

    Ich hab den Podcast auch heute Mittag gehört, und fand ihn auch super angenehm.

    Das war ruhig, sachlich, beide Parteien haben sowohl ihren Standpunkt vertreten als auch einiges erklärt und sind aufeinander eingegangen.

    Es diente der Aufklärung, nicht dazu irgendjemandem eine andere Meinung aufzuzwingen und wenn man das bspw mit dem Beitrag bzgl des Videos um das es hier anfänglich ging vergleicht, viel "Erwachsener".

    Es hat Hundehaltern die in dem Thema 0 drin stecken und evtl Vorurteilsbehaftet sind die Möglichkeit gegeben einen seriösen und ehrlichen Blick auf den Sport und Gebrauchshunde zu bekommen, und der Schutzhundfraktion im öffentlicheren Rahmen die Möglichkeit gegeben Gehör zu bekommen.

    Ich fand das gut und wichtig.

    Es muss ja niemand deswegen anfangen den Sport gut zu finden, aber vielleicht hats den ein oder anderen ja wach gerüttelt.

    Denn ein Kern dessen war ja ( ich denke das ist sehr deutlich rüber gekommen) : Denkt gründlich drüber nach bevor ihr euch einen Gebrauchshund kauft, denn vieles ist nicht der Sport sondern Veranlagung.

    Es gibt ja ganz ganz viele HH die erstmal glauben dass das andersrum ist.


    Natürlich gibt's trotzdem noch Deppen, und natürlich bleibt der Rütter immernoch Rütter. Auf mich wirkte das jedenfalls wesentlich sympathischer und verständlicher als das was er bisher zu diesem Thema beigetragen hatte.

    Sehr spannend dieser Thread, danke für´s Eröffnen.

    Tatsächlich war mir der Ausdruck "führerhart" noch nie begegnet.

    Aber beim Lesen Eurer Posts würde ich mal sagen - ich habe einen führerharten Hund. Ida ist durch nichts schnell beeindruckt. Was unabdingbar ist das ist eine sehr entschlossene Person am anderen Ende der Leine. Ohne Kraft ginge da übrigens gar nix, wer was anderes behauptet darf gerne mal vorbei kommen und mir das vorführen. Wenn der Junghund in die Leine springt weil er ein Blatt jagen möchte muss man selbst einen guten Stand haben bei 42 kg Dynamit.

    Ich empfinde SRT als tendenziell eher führerweicher bis Mittel.

    Wie genau das schlussendlich ist wird man erst sehen wenn der Hund erwachsen ist, aber tendenziell sind es Hunde die ggü den eigenen Menschen recht kooperativ sind.


    Bzgl meinen Hunden :

    Lilo ist definitiv eher führerweich. Die ist mir ggü sehr sensibel und reagiert auf Kleinigkeiten. Wenn ich Kopfschmerzen hab, müde bin, schlechte Laune hab oä reagiert sie drauf. Wenn ich warum auch immer richtig genervt bin, bemüht sie sich bloß nicht negativ aufzufallen. Die will mit mir echt kein Stress haben und manchmal reichen echt kleine Zeichen oder Blicke zur Verständigung aus. Sie ist sehr auf mich fixiert, und trotzdem gibt's Hunde die diesbezüglich noch sensibler sind. Also führerweich, aber nicht extrem. Ich finde das in Ordnung so und weicher bzw sensibler darf es für mich finde ich auch eher nicht sein.

    Susi war komplett anders, für mich eher führerhart.

    Wenn sie was nicht wollte, konnte man sie nur sehr schwer bis garnicht vom Gegenteil überzeugen. Vieles war ihr bis zu einem bestimmten Punkt egal, und führte ab einem bestimmten Punkt eher zu Gegenwehr. Im Zweifel kam sie gut alleine klar und ganz viel von dem Miteinander das ich bspw mit Lilo habe, gab's mit ihr garnicht. Da ist ganz viel einfacher abgeprallt.

    Aber auch hier deshalb ein "eher" weil es durchaus noch selbstständiger und schlimmer geht. Für mich hat es recht lange gedauert zu ihr durch zu kommen und eine Basis zu finden und ganz viele Dinge mussten erstmal ne Zeit lang ausdiskutiert werden. Viele Dinge haben auch garnicht funktioniert, und fast alles nur deshalb weil sie es auch wollte.

    Also sie und Lilo sind was das betrifft wirklich gegensätzlich.


    Und der Zwerg... Naja viel kann ich dazu nicht sagen weil er grad mal 9 Monate alt ist ( oder so xD), aber bisher liegt er für mich in der Mitte. Er ist in vieler Hinsicht "stumpfer" als Lilo, aber im Vergleich zu Susi doch erheblich angenehmer im Miteinander.

    Für mich ist er damit von allen Dreien definitiv der leichteste Hund bisher.

    Man muss nicht auf so penibel viele Kleinigkeiten achten wie bei Lilo, hat aber auch nicht so viele Reibungspunkte wie mit Susi damals.