Ich habe lediglich gesagt bzw. gefragt, ob es nicht sinnvoller ist, den Hund „zu bestrafen“ wenn er auch einen Fehler gemacht hat.
Wenn wir sie jetzt von ihrem Rückzugsort verbannen und an ihrem Körbchen anleinen, dann versteht sie doch gar nicht, dass es eine Konsequenz aus ihrem falschen Verhalten ist.
Dass wir das stalking usw unterbinden und in den Griff bekommen müssen, weiß ich.
Aber man liest immer wieder, dass man Hunde korrigieren soll, in dem Moment, in dem sie was falsch gemacht haben.
Deswegen wollte ich nur wissen, ob es der richtige Weg ist, ihr jetzt ihren Ort einfach wegzunehmen.
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Man muss dazu halt sagen dass man alles dem Hund erstmal für den Hund verständlich erklären muss.
Wenn man den einfach straft ( wie eigentlich ist da auch nochmal ne individuelle Frage ) ist die Wahrscheinlichkeit hoch dass er garnicht versteht wofür eigentlich? Vielleicht seid ihr dann dem Hund einfach nur vollkommen unverständlicherweise grob und es entstehen neue Konfliktsituationen. Grade weil es schon zu Bissen kam, solltet ihr da alleine echt die Finger von lassen und das nur zusammen mit nem Trainer angehen.
Anderer Punkt dazu ist dass nur abstrafen wenn der Hund was falsch macht zu einseitig ist. Viele Menschen begehen folgenden Fehler :
- Entweder strafen die den Hund ab wenn er was falsches tut, vergessen dabei aber dem Hund auch mitzuteilen wenn er was richtig tut und ihm überhaupt die Chance zu geben das zu verstehen.
- Oder der Hund hat super viele Freiheiten, wird betüddelt und bekekst aber bekommt kein Feedback für Dinge die man nicht möchte/keine Grenzen oder Regeln aufgezeigt.
Der richtige Weg ist da sich von beiden Polen zu bedienen ( also erklären was man gut findet, was man nicht möchte, auf eine für den Hund verständliche Art und Weise ) und sich auch von dem Gedanken zu verabschieden dass der Hund etwas genauso versteht wie der Mensch es im Kopf hat.
Zu dem Couch-Verbot : Das löst natürlich nicht eure ganzen Probleme, aber es nimmt euch eine Konfliktsituation. Genau deswegen wird dazu geraten. Damit ihr zumindest auf der Couch erstmal eure Ruhe haben könnt und dort sicher seid. Das Körbchen bspw könnt ihr meiden, aber die Couch ist EUER Raum.
Hier gibt's bspw bei jedem Hund auch die Regel : Auf die Couch ( oder auch bspw ins Bett ) darf nur wer sich benimmt. Reagiert da einer blöd oder könnte blöd reagieren, is die Couch tabu, ganz einfach. Die Coch gehört den Menschen, nicht dem Hund.
Was das runter schubsen betrifft- das kann auch ganz schön in die Hose gehen. Aus Hundesicht wird der von seiner Couch einfach runter geschubst, warum versteht er nicht, nur dass ihr euch ihm ggü blöd verhalten habt. Auch wieder ein Punkt den ihr nicht wollt.
Hausleine dran und kommentarlos an der Leine wegführen bspw ist deutlich konfliktärmer und sicherer für euch.
Aber am wichtigsten neben nem guten Trainer ist wirklich das Auftrainieren eines gut sitzenden Maulkorbs.
1. Damit ihr abgesichert seid dass es zu keinem Biss kommen kann.
2. Gibt das euch auch nochmal Sicherheit, die dürfte Grad jemand der Ängste entwickelt definitiv gut brauchen.
Das Problem als solches wäre bspw was, das sich wenn man da von Anfang an entsprechend ein Auge drauf hat und weiß wie man da entsprechend regelt gut managebar. Aber ihr seid da inzwischen schon so weit drin dass ihr ( bzw vor allem deine Freundin ) aus Hundesicht 1. nicht sonderlich ernst zu nehmend seid, 2. seine Ressource geworden, 3. is die Eskalationsleiter schon so weit hoch dass der Hund zu beißt.
Einem weiteren Tipp kann man aus Forensicht noch geben : Informiert euch eingehend und gründlich über Hundeverhalten. Besonders wichtig ist da alles was mit Konflikten zu tun hat ( da denke ich bspw neben Drohsignalen auch an Beschwichtigungsgesten ). Super wichtig um reagieren zu können, bevor der Hund los prescht. Und um besser erkennen zu können was alles problematisch ist.
Beispiele gab's schon in folgender Form :
- Hund ist zusammen mit Frauchen auf der Couch
- Hund ist zusammen mit Frauchen woanders in der Wohnung
- Kritisch Besonders auch dann wenn Frauchen Grad nicht aufpasst ( Hunde sind nicht doof, die wissen wo der Mensch seine Augen hat/wo die Aufmerksamkeit ist, und es gibt Hunde die reagieren darauf verstärkt )
- anscheinend auch wenn der Hund auf seinem Körbchen ist
Und weil ein Ressourcenproblem oft nicht das Einzige ist, kann es bspw sein dass bei Futter oder Spielsachen auch nochmal ne gewisse Vorsicht anzuraten ist. Es kann auch sein dass das auch mal draußen auftritt ggü Fremden Menschen, es kann sein dass das bei Besuch schwierig werden könnte, ect... Das is ein sehr junger Hund, mitten in der Pubertät, der lernt erst wer er ist und testet erst noch aus. Bspw Territorialverhalten, Wachtrieb uÄ ist erst dann voll da wenn der Hund erwachsen ist ( was je nach Größe, Rasse und Geschlecht oft erst ab circa 3 Jahren der Fall ist ).
Kann aber trotzdem auch sein dass der nur abgespeichert hat : Die Menschen kriegen nix gebacken, also muss ich regeln, und auf die aufpassen weil die es nicht selbst können. Allen voran Frauchen, wenn die nicht da ist Herrchen.