Ihr scheint ja eher urban zu wohnen. Nach 5 Spaniern rate ich da dringend: kein unsicherer Hund.
Da stimme ich zu. Wir haben hier ja auch eine recht unsichere (im Kontakt mit fremden Menschen) Galga und wohnen in einem recht belebten großen Dorf mit viel Infrastruktur und Tourismus. Es ist nicht immer einfach. Bewusst würde ich einen derart unsicheren Hund nicht mehr nehmen.
Nur kurz: retten will ich natürlich die misshandelten und nicht die 'jagdmaschinen'.
Das ehrt dich zwar, aber das eine bedeutet beim Podenco in aller Regel auch das andere. Podencos wie auch Galgos werden in Spanien zur Jagd verwendet. Zwar unterschiedliche Einsatzgebiete, aber letztlich beide für die freie Hetzjagd. Es werden aber jährlich auch immer wieder zigtausende dieser Hunde entsorgt - auf welchem Weg auch immer. Und der Jagdtrieb ist letztlich ja auch einfach da, der ist genetisch bedingt. Sprich selbst wenn du einen Hund bekommst der von klein auf beispielsweise immer nur bei den Tierschützern gelebt hat - ein Jagdschwein wird trotzdem draus, das ist einfach drin. Mag sein dass es nicht extrem wird, aber eine Garantie gibts keine.
By the way, mein Podenco-Mix (gemischt mutmaßlich mit Greyhound und evtl. Galgo) war nie beim Jäger. Der kam als Welpe mit seinem Bruder ins Tierheim, dann auf eine spanische Pflegestelle, dann wurden sie zu groß und mussten zurück ins Tierheim und sind als junge ausgewachsene Hunde dann ausgereist. Beide haben natürlich trotzdem Jagdtrieb.
Ansonsten: Podencos sind wunderbare Hunde. Wirklich ganz faszinierend. Aber man muss das schon wollen. Im Haus tatsächlich sehr ruhig und katzenartig, haben sie draußen doch eher schon Feuer im Hintern. Die Podencos die ich kannte, waren allesamt recht temperamentvoll draußen. Viel mehr und ausdauernder als ich das von meinen Galgos gewohnt bin. Mein Podenco-Mix ist jetzt 13 und nun deutlich ruhiger, aber der hat mich auch Nerven gekostet in jungen Jahren. Der ist hochintelligent und hatte schnell raus, wie man Türen öffnet. Zum Glück war er nie ein Zaunkletterer oder Springer, das gibts nämlich auch. Die Galgos empfinde ich als angenehmer im Handling, auch ruhiger, die jagen auch nicht unbedingt mit allen Sinnen, was Podencos aber definitiv tun. Dafür sind Podencos super vielseitig und sehr lernwillig. Also meiner hat von Mantrailing über Rennbahn bis hin zu Coursing, ZOS und Agility sowie Futterbeuteltraining alles mögliche gern gemacht. Das ist ja auch wieder was schönes, wenn man es mag. Meine Galgos sind allesamt nicht ganz so lernfreudig, um es mal nett auszudrücken. 
Zu Zeiten als ich noch selbstständig war mit einer Hundebetreuung, hatte mal ein Pärchen für ihre drei Podenco Canario angefragt, ob die für 2 Wochen kommen dürften. Ich hab immer darauf bestanden dass man sich vorher kennenlernt, mal spazieren geht, guckt ob die Hunde zu meinen passen. Wir trafen uns an einem Parkplatz und es war von der ersten Sekunde an der völlige Trubel. Ihre drei Hunde johlten und bellten, sprangen vor Aufregung übereinander (!) hinweg, rannten hierhin und dorthin, und waren völlig überdrüber. Auch während des Spaziergangs wurde es dann nicht weniger. Und bei mir daheim war dann auch Randale. Das waren die einzigen Gäste die ich ablehnen musste, das wär mir zu viel geworden und meinen Hunden auch. Selbst mein damals noch junger Podenco(-Mix) hat sparsam geguckt, der war ja regelrecht ruhig gegen die drei. Wobei Podencos natürlich nicht unerziehbar sind. Aber es sind schon spezielle Hunde. Grad die kleineren Podenco-Arten (alles unterhalb von Ibicenco) empfinde ich als sehr lebhaft, kenne aber auch nicht allzu viele.
Ableinen mal eben auf dem Felde, eher nicht. Im Wald auch nicht. Klar, kann klappen mit viel Training - aber es bleibt ein Glücksspiel, weil wenn Beute da, dann wirds interessant. Bei den Galgos ist das aber ähnlich. Mein erster Galgo konnte gut frei laufen, zusammen mit dem Podenco-Mix, aber eben nur in sehr wildarmen Gebieten. Da war auch nie was. Meine jetzige Galga kann ich auch in wildarmem Gebiet nicht ableinen, die ist viel zu eigenständig, ich trau dem Braten nicht. Mein jüngster Galgo kann eventuell irgendwann mal abgeleint werden, aber da arbeiten wir noch lange dran und ob ich mich trauen werde, keine Ahnung. Die Realität sieht so aus: Wir fahren regelmäßig eingezäunte Wiesen an zwecks Freilauf, und erfreuen uns ansonsten an Leinenspaziergängen die aber bei uns auch sehr geregelt und weitgehend entspannt ablaufen - selbst bei Wildsichtung. Die Hunde sind im Haus sehr ausgeglichen, tolle Hunde, für unsere Lebensumstände eigentlich die perfekten Hunde. Aber speziell.
Mir macht das so nix, ich kenns auch nicht anders nach insgesamt 6 Hunden die alle Jagdtrieb hatten und haben - aber für Leute die sich romantische Spaziergänge im Feld mit abgeleintem Hund vorstellen, der ihnen die Wünsche von den Augen abliest, wären meine Hunde vermutlich auch der Horror.
Aber wenn du wirklich willst und dich darauf einlässt, es sind durchaus tolle Hunde. Ich mag sie sehr, auch wenn ich keinen Pödel wollen würde, sondern eher zu den Windhunden tendiere. Ich würde dir dann aber raten, nimm Kontakt zu Orgas auf, die solche Hunde vermitteln - da gibts durchaus tolle und seriöse Vereine. Lass dich beraten, besuche mal ein paar Pflegestellen die Hunde da haben, die vielleicht auch eigene Podencos haben, geht spazieren, lernt euch kennen. Und entscheide dann. Und mach dir das Leben nicht schwerer als es sein muss - nimm keinen ängstlichen Hund.