Beiträge von fliegevogel

    wenn mir der eigene Hund etwas bieten kann, was mir ein zutraulicher Hund in der Stadt nicht bieten kann

    Aber was wäre denn das Deiner Meinung nach? Ich glaube, ich verstehe Deine Begeisterung da nicht so gut.


    Was wünschst Du Dir denn konkret von einem Hund? Bisher habe ich den Eindruck, Du wünschst Dir einen prinzipiell zurückhaltenden Hund, der sich aber auch fremdbetreuen lässt, relativ leicht ableinbar ist (dann sind Streifzüge durch die Natur halt einfach entspannter) und Du hast keine konkreten Pläne oder Wûnsche nach Hundesport, der Hund sollte also "nur" mit Alltag zufrieden sein? Ist das korrekt?

    Ich glaube ich würde mir sehr austauschbar vorkommen, wenn mich der Hund schon mit wenig Aufwand meinerseits anerkennen würde

    Ehrlich gesagt weiß ich mit dem Wort "anerkennen" in der Mensch-Hund-Beziehung nicht so viel anzufangen. Meinst Du Vertrauen?


    Mein Hund bspw. ist rassebedingt freundlich, aufgeschlossen und beileibe kein Ein-Mann-Hund. Er geht ziemlich widerstandslos mit jedem Menschen Gassi, der freundlich ist und dem ich die Leine in die Hand drücke. Aber Vertrauen i.S.v. sich bei Nervosität rückversichern, sich beruhigen lassen und sich wirklich entspannen tut auch er niemandem "mit wenig Aufwand". Ich habe das Gefühl, Du stellst Dir die Hundehaltung im allgemeinen etwas zu einfach vor, wenn Du denkst, Beziehungsarbeit wäre nur bei misstrauischen extremen Ein-Mann-Hunden schwierig.


    Bzgl Fells beim Eurasier: mein Hund hat denke ich ähnliches Fell, der kommt mit extremer Sommer-Hitze ähnlich klar wie Stockhaar-Rassen (wie bspw Wolfhunde). Glaube, das macht da teils weniger aus als man denkt. Mit 35° plus kommen nur Wärmespezialisten aus entsprechenden Ländern deutlich besser zurecht.

    Ich hab Cochlea Implantate und höre ohne diese nicht

    Ahhh verstehe.


    Ich würde jetzt aber denken, wenn er arg gestresst gewesen wäre, hättest Du ihm das angemerkt, bzw. vielleicht Spuren (Pipi) gefunden. So wirkt er ja auch bei der Begrüßung ziemlich ruhig.


    Wie ist eigentlich der Stand bei den Interessenten? :smile:

    Ich weiß nicht wirklich, wie ich auf diese Frage antworten soll

    Damit meine ich: wo lebst Du, alleine auf einem Bauernhof, oder in der Stadt im Mehrfamilienhaus? Wo geht ihr spazieren? Im Englischen Garten oder fernab der Zivilisation? Wie möchtest Du den Hund beschäftigen, "nur" durch Spaziergänge oder möchtest Du Mantrailing oder sonstwas machen? Usw. usf. Man könnte es auch als "was kannst Du einem Hund bieten" formulieren.


    Wenn man sich das Gegenseitige Vertrauen so erarbeiten muss, und dann aber auch reich belohnt wird

    Ehrlich gesagt würde ich das von jedem Hund sagen. Ich habe nun einen Hund, der den Wolfhunden diametral entgegengesetzt ist charakterlich (aber auch FCI 5 xD ) und natürlich musste ich mir sein Vertrauen auch erarbeiten. Beziehungarbeit eben. Das hat man mit jedem Hund. Nichtsdestotrotz ist man nie auf Augenhöhe, dafür ist ein Hund in unserer Welt zu sehr vom Menschen abhängig. Auch - oder gerade (siehe Beitrag von Die Swiffer - ein Wolfhund.


    kann man damit auch zum Beispiel über entsprechende Literatur, klarkommen

    Es geht weniger darum, ob man damit klarkommt, sondern ob man dem Hund ein passendes und erfüllendes Leben bieten kann, in meinen Augen. Hat man ein großes, sicher eingezäuntes Grundstück zur Verfügung, auf dem man den ansonsten unableinbaren Hund auch mal laufen lassen kann? Wohnt man eher einsam, so dass der Wachhund auch Wochen darf? Kann ich weit weg von Menschen und anderen Hunden spazieren gehen, so dass auch mein artgenissenaggressiver Hund sich entspannen kann? Hat man einen Job, der es einem erlaubt, den Hund in den nächsten 12 Jahren nie alleine lassen zu müssen? Etc.


    Wenn die Umstände stimmen, ist auch eine "nicht für Anfänger"-Rasse nicht schwierig. Weil sie dann glücklich ist und man nicht permanent gegen ihre Veranlagung arbeiten muss.


    DAS, nämlich sich zu fragen, was man denn dem Hund bieten kann (und nicht nur, was man will und ob man das irgendwie hinkriegt) hat für mich übrigens viel mit dem Respekt und der Betrachtung auf Augenhöhe zu tun, von der Du auch schriebst.

    Des Weiteren finde ich die Idee eines Ein-Mann Hundes relativ ansprechend

    Oben schreibst Du ja aber, dass Du Betreuung, "wahrscheinlich durch Familienmitglieder" brauchst. Ich weiß nicht, ob das so gut passt mit einem Ein-Mann-Hund.


    Die Sachen, die Dich an Wolfhunden ansprechen, klingen so recht wild-romantisch für mich (Wolfoptik, soll was besonderes sein), aber wenig konkret. Wie stellst Du Dir Dein Leben mit Hund vor, den Alltag? Wie würdet ihr leben, was willst Du mit einem Hund machen?


    Die (2) Wolfhunde die ich kennengelernt habe, haben gehaart wie Hölle und hatten genau den schwer kontrollierbaren Jagdtrieb, den Du nicht willst.


    Ich möchte keinen Hund, der sich wie ein Kuscheltier verhält, und sich nach der Kuschelsession wieder in seine Ecke verkriecht und dort leblos liegen bleibt

    Woher nimmst Du diese Vorstellung? Darum muss man sich bei jungen gesunden Hunden wirklich keine Sorgen machen, dafür braucht man keine spezielle Rasse.


    was hinter dem so oft verwendeten "nicht für Anfänger geeignet" steckt

    Häufig geht es dabei um Eigenschaften, die in unserer heutigen Gesellschaft komplizierter zu händeln sind. Schlechtere Nerven, Reizoffenheit, die Tendenz Probleme mit Aggressionen zu lösen, eigenständiges schwer kontrollierbares Jagen, starker Schutztrieb, sehr laut sein, schlecht alleine bleiben, Aggressivität gegen andere Hunde. Also alles was dazu führt, dass man den Hund schlecht mit in einen Park, ins Büro oder die Ubahn nehmen kann. Und was dazu führt, dass Erziehungsfehler gravierendere Auswirkungen auf die Umwelt haben als bei anderen Hunden.


    Die Swiffer Ihr hatten doch einen SWH, oder? Magst Du ein paar der Fragen beantworten?