Meinst Du, dass diese Wohnsituation gut für den Hund ist?
Irgendwie klingt das sogar für mich stressig
Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Dadurch, dass ich quasi eine eigene Wohnung mit Fluranbindung habe und die anderen hier nur sehr selten drin sind und dann auch nicht mit ihm interagieren, klappt das Ganze inzwischen aber sehr gut. Wir haben quasi statt den Katergorien Wohnung=Ruhezone und draußen=Alles andere noch das Zwischending Haus, wo wir Ruhe noch üben und uns langsam rantasten. Ich bin generell eher Einzelgängerin und verbringe den Hauptteil der Zeit in meinem Zimmer. Da hat er gelernt, zur Ruhe zu kommen und ignoriert auch Geräusche im Flur. Wenn im Wohnzimmer mal mehr los ist und ich da sein möchte, bleibt er eben alleine. Das klappt inzwischen sehr gut.
Es gibt durchaus Hunde, die möchten gar keinen Fremdhundekontakt.
Ja, das weiß ich. Wäre für mich auch absolut in Ordnung, für viele Halter hier aber anscheinend nicht. Könnte ich wohl besser akzeptieren und umsetzen, wenn hier nicht das beliebteste Hundeauslaufgebiet der Gegend direkt vor der Tür wäre
Hast Du schon einmal über eine Hundeschule bzw. über einen Hundetrainer nachgedacht?
Ja. Ich tu mich da nur ein bisschen schwer, was zu finden, was mir zusagt. Eigentlich möchte ich demnächst mal in einem Verein vorbeigucken. Ob mir das bei meinen konkreten Problemen hilft, ist natürlich fraglich. Ehrlich gesagt sehe ich das größte Problem aber in meiner mangelnden Durchsetzungskraft gegenüber anderen Haltern
Ich nehm dir das übrigens absolut nicht übel, die gesamte Situation kritisch zu hinterfragen. Ich finde auch, dass sich das sehr viel nach Pfusch liest, was ich hier so von mir gebe Zu meiner Verteidigung: Unser Grundgerüst steht inzwischen. Es ist also nicht so, dass mein Hund alle drei Tage einen anderen Menschen vor sich hat, was natürlich sehr schlimm für ihn wäre. Nur das Thema Hundebegegnungen ist für mich ein Knackpunkt.
Gibts denn zu Deinem Hund eine Vorgeschichte, weswegen er so geworden ist?
Er hat sieben Monate nur mit Mutter und Geschwistern gelebt, ohne anderen Hundekontakt. Dann hab ich ihn bekommen und erstmal machen lassen, wie das hier vorgelebt wird. Also immer auch beschnüffeln an der Leine etc., hab da nicht groß eingegriffen. Da hat er sich aber auch schon angeschlichen. Irgendwann ist es dann gekippt und er hat mal gepöbelt. Er lässt von anderen Hunden generell nur ab (egal ob offensichtliches pöbeln oder bespielen, bedrängen, belecken), wenn die sich nicht drauf einlassen, nicht weglaufen und klipp und klar sagen, wenn sie was nicht wollen. Das sind übrigens erstaunlich wenige Damit ist dann wohl auch klar, welchen Hundekontakt ich suchen sollte