Man hat manchmal das Gefühl, sobald ein Hund mal bissl rumflippt, seine gspinnerten 5 Minuten hat oder einfach gerne läuft, daß das als "gestresst" und überdreht gesehen wird. Ist halt auch der Trend der Zeit, wo alles gleich "stressig" ist.
Gleichzeitig haben aber auch viele viele Hunde Unverträglichkeiten oder andere gesundheitliche Probleme. Und der ganzheitliche Ansatz ist da eben, Stressfaktoren auszuschließen. Meiner Meinung nach ist es Quatsch, Zoomies jeden Tag als Flausen abzutun, weiter die volle Dröhnung zuzulassen (das, was zu den Zoomies führt) und parallel dazu verzweifelt auf Futtersuche zu gehen, weil Hund sich andauernd kratzt oder Dünnpfiff hat. Oder der Hund wird eben kastriert, statt eben mal über einen längeren Zeitraum einfach nicht jeden Tag 2h im Freilauf draußen zu sein.
“Der muss da doch einfach nur entspannt rumschnüffeln und locker laufen” ist halt auch wieder ein Anspruch. Egal ob es Pampa ist oder nicht, nicht jeder Hund wird das einfach von alleine so erfüllen - schon alleine, weil nicht jeder Hund dafür gezüchtet ist. Eigentlich sogar die wenigsten.
Ich frage mich auch, warum das nun jeder Hund können MUSS. Warum dieser Anspruch und warum nur bei diesen Tieren? Wenn ich mir eine Katze/Frettchen/Wellensittich kaufe, erwarte ich doch auch nicht, dass ich mit der an einer Wäscheleine durch die Pampa laufen kann und die ganz entspannt bleibt und das total genießt und die Bewegung dankbar annimmt und das täglich.
Klar ist es schön, wenn Hund das kann. Aber wenn nicht, ist das kein Weltuntergang. Und so zu tun, als gäbe es keinen einzigen Hund, der lieber Hofhund ohne/ mit wenigen Spaziergängen und dafür freier Zeiteinteilung statt Wohnungshund mit langen Runden in der Pampa wäre, finde ich auch irgendwie sehr engstirnig.