Beiträge von Panini

    Bin ein bisschen beruhigt, dass nicht nur hier die Leinenführigkeit in Gegenwart anderer Hunde noch schlechter ist als eh schon :tropf:

    Halbwegs ruhig ist er nur auf unserer Standard-Morgenrunde, die immer gleich ist und wo wir meist niemanden treffen. Da klappt es dann auch einigermaßen mit der Leinenführigkeit.

    Diese Aufregung in Kombi mit seinem Kontrollwahn ist manchmal echt zum Haareraufen. Sobald er nicht so kann wie er möchte (also zum Beispiel wenn er durch die Leine nicht da hin kann wo er will weil ich stehenbleibe) ist direkt Frustfiepen angesagt und wenn er dann noch aufgeregt ist, zB weil wir in dem Gebiet noch nicht so oft waren, stemmt er sich richtig in die Leine um die begehrte Schnüffelstelle doch zu erreichen.

    Das ist nicht nur „die Leine hängt nicht durch“, das ist dann wirklich „Schlittenhund-Modus“ und kopflose 25kg ständig von ihrem Ziel abzuhalten ist echt anstrengend.

    Ich hoffe, dass er irgendwann versteht, dass er überhaupt nichts kontrollieren muss. Aber noch ist das trotz aller Bemühungen nicht angekommen.

    gemeinsame Spaziergänge

    Wie klappt bei euch bei Spaziergängen mit anderen eigentlich die Leinenführigkeit?

    Ich finde gemeinsame Spaziergänge an der Leine prinzipiell eine echt gute Idee, allerdings graut es mir wegen der extremen Aufregung draußen und der nett gesagt mäßigen Leinenführigkeit auch davor. Bisher gab es wenn wir uns mit anderen getroffen haben immer fast ausschließlich Freilauf.

    Machen solche Spaziergänge überhaupt Sinn, wenn die Leinenführigkeit nicht existiert und man dann alle 2 Sekunden stehenbleiben müsste?

    die Vermutung liegt ja vor das Kangal mit drin ist

    Bei der Herkunft und der Fellzeichnung würde ich wenn eher auf Bucovina-Mix tippen.

    Letztendlich ist es aber ja nicht so entscheidend, welcher HSH nun mitgemischt hat.

    Wir waren die ersten Wochen mit unserer Rumänin überhaupt nicht spazieren, sondern waren immer nur so 5-10 Minuten draußen und sind dabei immer denselben Weg auf und ab gegangen.

    Geübt haben wir in der ersten Zeit gar nichts. Wir haben nur Dinge benannt, die sie von sich aus gemacht hat, zB haben wir jedes Mal wenn sie sich irgendwo hingesetzt hat „Sitz“ gesagt. So haben sich die ersten Kommandos ganz nebenbei eingespielt.

    Wenn dein Hund das angestarrt werden, nicht verträgt, ist das für mein Empfinden schon deine Baustelle

    Absolut. Aber wie ändert man das? Wenn jemand Tipps hat, bitte her damit.

    Meist weiche ich wenn möglich großzügig aus bei Hundesichtung, auch absitzen, beobachten (nicht fixieren!) lassen und bei Umorientierung belohnen gehört zu unseren Managementmaßnahmen, aber manchmal geht das halt nicht.

    Angestarrt werden bei kurzer Distanz löst ein in die Leine springen und dabei nach vorn an mir vorbei wollen aus. Was er machen würde, wenn er zu dem anderen Hund gelangen würde, kann ich gar nicht sagen. Er wahrscheinlich auch nicht.. Ich tippe, dass er vor dem anderen aufstampfen und ihn dann abchecken wollen würde. Er will auf jeden Fall nicht spielen.

    Sehr unsichere Hunde tangieren ihn nicht. Wir hatten letztens den Fall, dass ein komplett eskalierender Chi in etwa einem Meter Abstand vorbei ging, wir standen am Rand des Weges - keine Reaktion. Vorgestern kam uns an derselben engen Stelle eine sehr ängstliche TS-Hündin entgegen - keine Reaktion.

    Vorhin nach Monaten mal wieder der Versuch, mal nicht statisch einen anderen Hund zu passieren. Ausweichen war nicht möglich, da es an unserer Seite steil runter ging und hinter uns auch ein Hund kam. Ich nehme ihn also auf die abgewandte Seite, der andere ist gerade vorbei, da entschließt er sich, nach HINTEN zu springen. Dank kurzer Leine kam er aber nicht bis zu dem anderen.

    Ich frage mich, wann wir wohl „einfach“ an fremden Hunden vorbeigehen können :lepra:

    Aber es war generell kein guter Tag. Geduld bereits beim Morgengassi im Minusbereich. Er hat schon gefiept als wir nur aus der Tür waren. Leinenführigkeit natürlich null vorhanden. Ich musste ungefähr alle 3 Meter stehen bleiben. Jedes Stehenbleiben wurde wiederum mit Fiepen quittiert.. :ugly:

    Dabei hatte ich Freitag noch gesagt, dass wir die letzten Wochen echt Fortschritte gemacht haben.

    Schauen wir mal wie es heute wird.

    Wir waren gestern mit beiden Hunden zum Jahrescheck und Impfen. Geimpft wurde 1x SHPPi+L4+T und 1x Pi+L4.

    Alles zusammen hat 134,11 € gekostet. Damit hatte ich auch ungefähr gerechnet.

    Letztes Jahr kosteten der Jahrescheck und Pi/L4 für einen Hund 55,06 €, Check und SHPPiL4 für den anderen Hund 77,62 €.

    Waren zusammen auch schon 132,68 €.

    Den Hund bei allen Reizen anfangen als Ablenkung Hoch zu pushen mit Aktion, hatte ich Gedanklich nicht gemeint :tropf: .

    Für meinen Hund war auch "nichts" schon aufregend genug. Selbst auf unserer morgendlichen kurzen Routinestrecke im Wäldchen hinterm Haus ohne Menschen- oder Hundebegegnung war er einfach aufgeregt.

    Aktion durch rennen oder zergeln gab es da gar nicht. Ich hab mich zB hingekniet und so getan als hätte ich was tolles gefunden (kam er an, lag dann für ihn ein Leckerchen auf dem Boden), mal eine kurze Pause gemacht, den Futterbeutel versteckt, er hat den konzentriert und ruhig gesucht - und wenn wir weitergegangen sind, waren seine Aufregung und sein Außenfokus immer genau wie vorher. Die Aufregung vor dem Spaziergang, die gar nicht so groß war, wurde dadurch größer.

    Bei zweitem, dem Außenfokus, Tendiere ich nach Bauchgefühl als Trainings Maßnahme, zu sehr viel Spiel, Spaß und Spannung.
    Zusammen rennen, zwischendurch mit einem Spielzeug zusammen rumkaspern, dem Hund ne interessante Schnüffelstelle zeigen, ein paar kurze Übungen zwischendurch zur Unterordnung, oder was Tricksen, sich selbst interessanter machen.

    Das war uns in der ersten Hundeschule auch empfohlen worden. Dadurch stieg nur die Aufregung und sobald ich mal nichts anzubieten hatte, war er sofort wieder komplett außenorientiert. An dem Drang, allen Reizen nachgehen zu wollen und Frust zu schieben, wenn das an kurzer Leine nicht möglich war, hat das nichts geändert.

    Ich möchte es jetzt noch 1-2 Wochen probieren

    Das ist etwas kurz. Mindestens 3-4 Wochen würde ich abwarten bevor ich auf merkbare Veränderungen hoffe.

    Ein Trainer ist natürlich grundsätzlich eine gute Idee, gerade wenn es einer ist, der sich mit Hütehunden auskennt. Wir hatten leider Pech und 3 verschiedene Trainer die wir kontaktiert hatten, konnten uns nicht wirklich weiterhelfen.

    Tatsächlich hatte ich das im Hinterkopf, wenn er über ein Jahr ist. Weil ich auch an Agility gedacht hatte und er ja dafür noch zu jung ist?!?

    Ja, ich hatte bei meinem ursprünglich auch an Agility gedacht weil ich das gerne machen wollte. Allerdings war das für ihn überhaupt nichts. Wir hatten eine Probestunde und ich übertreibe glaube ich nicht, wenn ich die als "katastrophal" bezeichne |) Natürlich war er an sich schon aufgeregt - fremde Umgebung, fremde Leute, neue Aufgaben.. aber am schlimmsten waren die anderen anwesenden Hunde und deren Dynamik. Wenn die durch den Parcours geflitzt sind, konnte ich ihn kaum halten, so sehr hat er sich aufgeregt und bellend in die Leine geworfen. Durchgehend. Er war komplett im Tunnel. Das einzige was half war, den Platz zu verlassen und außerhalb des Geländes hinter einen großen Baum zu gehen, so dass er nichts mehr sehen konnte. Da hat er dann immerhin "nur" noch gefiept.

    Für die Trainerin war das normal, sie meinte, daher wären die meisten Hunde in Boxen wenn die anderen dran sind, aber mir gefiel das überhaupt nicht.

    Wir sind beim Longieren gelandet und machen das nun alle 2 Wochen. Es ist ruhig und verbindet Bewegung mit Konzentration.

    Ich sehe schon, dass er da öfter viel zu viel Input hatte anscheinend.

    Ich kann dir ja mal den heutigen Input meines Rüden schildern.

    Morgens: 20 Minuten Leinenspaziergang

    Mittags: 1,5 stündiger Besuch von einer Freundin und deren Baby, dabei ruhig auf dem Platz bleiben

    Nachmittags: Wegen des Besuchs am Mittag und weil wir danach noch ins Futterhaus müssen um eine Bestellung abzuholen geht es gleich wieder nur kurz (20, vielleicht 30 Minuten) raus

    Abends: Lösen auf der Wiese am Haus

    Effektiv sind wir damit heute also 40-50 Minuten spazieren.

    Wären der Besuch und die Fahrt zum Futterhaus nicht, würden wir gleich ungefähr 45-60 Minuten gehen. Viel länger am Stück packt er noch nicht, ohne fahrig zu werden. Selbst ohne zusätzliche Beschäftigung wie Suchspiele o.ä. übt man ja dabei zwangsläufig, schon wenn man drauf besteht, nicht durch die Gegend gezogen zu werden usw.

    Abends gehen wir nie spazieren, sondern nur zum Lösen vors Haus.

    Im Schnitt sind wir im Alltag also maximal 1,5 Stunden täglich außer Haus.

    Wie klappen denn bei euch Restaurantbesuche?

    Überraschenderweise ging das von Anfang an gut. Aber vermutlich nur, weil wir zu Hause sehr früh Deckentraining machen und ihn stark begrenzen und häufig auf seinen Platz schicken mussten, da er von alleine selten Ruhe fand. Ohne Begrenzung hätte er wohl stundenlang Patrouillengänge durch Küche und Wohnzimmer gemacht. Er fand seinen Aus-Knopf von allein einfach nicht (inzwischen ist das zum Glück sehr viel besser).

    Wenn wir irgendwohin gehen und seine Decke hinlegen, hat er damit einen Ankerpunkt und kommt zur Ruhe. Ohne Decke haben wir das noch nicht ausprobiert.

    In der Hundeschule musste ich sie ständig aus dem Spiel rausnehmen, da ihr erregungslevel so hoch war das ihr Hirn nicht mehr funktioniert hat.

    Oh ja, das kenne ich auch. In unserer Welpengruppe durften die Hunde eh selten spielen und unserer überhaupt nicht, weil er für die anderen zu wild war.

    Ich erinnere mich noch sehr gut an den einzigen Versuch, den die Trainerin gestartet hatte. Der andere war ein Ridgeback-Catahoula-Mix. Sie dachte, das könnte evtl. passen. Und dann sprang mein Nur-Collie den anderen immer wieder an, legte ihm den Kopf auf den Rücken, stieß ihn in den Nacken, sprang über ihn drüber - der Ridge war völlig überfordert. Nach nicht mal 30 Sekunden war der "Spaß" daher vorbei.

    Heute denke ich, dass meiner den anderen zum Rennen bringen wollte um ihn jagen zu können.

    Neuer Weg inkl. Begleitung

    => es ist schlimmer, mehr sag ich dazu nicht :schweig:

    Danke!! Ist hier auch so |) Ich muss immer lachen wenn ich irgendwo sowas lese wie "am Geschirr kann der Hund moderat ziehen bis er die Leinenführigkeit verinnerlicht hat."

    -> "Moderat" in neuer Umgebung und dann noch mit Begleitung gibt es hier nicht. Es gibt dann nur volle Kraft voraus.

    Das sind echt Situationen, in denen ich froh bin einen Mischling zu haben. Da kommen die ‚uuuuh aber du hast doch einen Collie‘ Diskussionen gar nicht auf.

    Dieses mal mehr, mal weniger offen geäußerte Unverständnis weil man doch „nur“ einen Collie (oder anderen vermeintlich „einfachen“ Hund) hat, kenne ich auch nur aus dem Forum. Von Leuten ohne Collie |)