Beiträge von Panini

    Text? War bei mir nicht dabei, ich hab nur auf Play gedrückt.

    Und selbst als Parodie... Was sie parodiert ist sich selbst, oder wie?

    Da ging es darum, dass Hunde häufig zu sehr vermenschlicht werden und es gefährlich werden kann, wenn Leute meinen, man bräuchte nur „Liebe und Geduld“. Diese Halter wollte sie mit dem Video dann wohl auf die Schippe nehmen..

    Der Text endet mit den Worten „Also sei keine Pussy lern Hund“.

    Braucht ihr das denn gerade? Also im Sinne von, wohnt ihr in der Stadt und der Hund muss vernünftig auf dem Bürgersteig laufen?

    Also wir wohnen zwar am Wald, so dass man rein theoretisch auch nur mit Schleppleine unterwegs sein könnte, aber es ist für mich keine Option, sämtliche Situationen, in denen doch mal an kurzer Leine gelaufen werden muss, über Jahre zu vermeiden, oder nicht zu üben und darauf zu hoffen, dass er irgendwann von selbst ruhiger wird und die Leinenführigkeit dann einfach so klappt.

    Und selbst wenn man nur im Wald unterwegs ist, kommen einem da ja auch immer mal Leute, mit oder ohne Hund, entgegen und man muss seinen Hund kurz nehmen (und wie heute Mittag dann mit seinem zerrenden Hund irgendwie an drei Hunden hintereinander vorbeikommen, deren Besitzer dieselbe Strategie anwenden wie ich normalerweise und stehenbleiben :rollsmile: ).

    Dann gibt es ja auch unvermeidbare Sachen wie Tierarztbesuche oder man möchte schlicht mal woanders spazieren gehen als auf der Alltagsroute und muss dafür eine Straße überqueren oder von einem Parkplatz runter. Und ich möchte dabei nicht immer hinter meinem Hund herstolpern :sweet:

    Dieses heftige Geziehe geht mir wirklich auf den Geist. Ich erwarte gar nicht die "perfekte" Leinenführigkeit. Ich möchte wie -SPIKE- entspannt spazieren gehen können. Weil, ich wiederhole mich :D : Er zieht nicht LEICHT, er zerrt je nach Erregungsniveau mit aller Kraft. Und bei 25 gegen 49kg ist das verdammt ätzend.

    Was ist denn für euch perfekte Leinenführigkeit?

    Meine Hündin ist mMn perfekt leinenführig. Die geht ruhig an durchhängender Leine neben mir her. Bleibt stehen wenn ich stehenbleibe, setzt sich dann meist direkt hin. Ist immer ansprechbar. Läuft einem nie vor die Füße. Geht auch ohne Leine ruhig neben mir an anderen Hunden vorbei.

    (Aber sie ist halt auch schon geschätzte 8 und ein ganz anderer Hundetyp. Fährt nicht so hoch. Regelt sich wenn dann selbst schnell wieder runter. Fremde Hunde interessieren sie nicht. Fremde Menschen nur, wenn die versuchen sie anlocken - könnten ja etwas zu Essen dabei haben.

    Und sie saß 2 Jahre in einem rumänischen Shelter. Da lernt man natürlich, Reize auszublenden und Langeweile auszuhalten.

    Ihr Leinenführigkeit beizubringen ging schnell, ohne Trainer und ohne Hundeschule.)

    ...wenn einem Hund die Leinenführigkeit schwerfällt und das mit am Erregungsniveau liegt, wird kein Trainer dieser Welt zaubern können. Und weil die vom "Herumdoktorn" an Symptomen sprichst...naja Ziel ist ja, dass der Hund nicht mehr an der Leine zieht? Was waren denn die konkreten Ansätze?

    Ich weiß. Diesen Zusammenhang hat auch immerhin die zweite der drei Trainerinnen erkannt. Ihr Ansatz war, den Hund - da er auf Ansprache dann ja nicht mehr reagiert - mittels Schreckreiz aus der Aufregung zu holen. In unserem Fall war ihr Mittel der Wahl eine Rütteldose. Das hat 2 oder 3 Tage lang funktioniert. Danach hat ihn das nicht mehr interessiert.

    Der Ansatz von Trainerin Nr. 1 war, immer sofort um 180 Grad umzudrehen, sobald der Hund an einem vorbeigeht. Hat bei Ablenkung kein Stück funktioniert. Bei Reizen wie andere Hunde ist er einfach weiter und voll in die Leine gelaufen.

    Ansatz von Trainerin Nr. 3 war Blocken. Hat ihn nicht erreicht, sobald man weitergegangen ist, ist er umgehend wieder vorgelaufen. Das haben wir fast 5 Monate gemacht, am Ende mit massivem Zurückdrängen (da waren wir dann auch an dem Punkt an dem ich mich dabei echt unwohl gefühlt hab) und keinen Erfolg gehabt.

    Ansatz Nr. 4 ist jetzt, Ruhepausen draußen und gehen an durchhängender Leine stark mittels Markertraining zu belohnen. Bisher die erste Methode, wo zumindest Fortschritte sichtbar sind.

    Ich versteh dich gut. Bei uns ist das ja ähnlich, zwar ohne bellen und beißen, aber er ist dann auch in einer anderen Welt und nicht mehr erreichbar.

    An einem Social Walk haben wir noch nie teilgenommen (das würde im Leben nicht funktionieren), aber zB letzte Woche waren wir bei Bekannten, die auch einen KHC haben, und waren dort spazieren. Wir dachten, nach 4 Monaten täglich Klickertraining und ersten Erfolgen könnte man das mal probieren. Falsch gedacht. Seine Konzentration hat für ungefähr 10 Minuten gereicht, so lange war er ansatzweise leinenführig (aber auch nur mit zigfacher Ansprache und absolutem Fokus auf ihn), danach war es vorbei. Nicht mehr erreichbar und nur noch über reine Kraft zu halten. Ich hab die Leine meinem Mann übergeben, damit wir es halbwegs vernünftig zurück zum Auto schaffen konnten. Er ist dann so in seinem schnellschnellschnell-Modus, ich glaube, würde man ihn dabei hochheben, würden seine Pfoten sich einfach in der Luft weiterbewegen.

    Was mich so deprimiert: Seit Tag 1 üben wir Dinge wie Ruhe halten, arbeiten an Impulskontrolle und Frustrationstoleranz, setzen Grenzen, verwalten Räume und hatten auch schon 3 Trainer da und die Leinenführigkeit wird einfach nicht besser. Wer uns letzte Woche gesehen hat, musste denken, wir hätten noch keinen Tag trainiert.

    Und ganz ehrlich, nach 3 Trainern, die alle nur an den Symptomen herumdoktern wollten, was natürlich nicht gefruchtet hat, hält sich meine Motivation, nochmal nach einem Trainer zu suchen der dann vielleicht wirklich weiß, wo wir ansetzen müssen, auch in Grenzen. Außer weiterhin mit dem Klicker zu arbeiten fällt mir echt nichts mehr ein.

    ach man.... ihr habt alles so perfekte hunde.....

    ...

    wieder bei meinem mann und änni,wollte ich mir den aufgegangenen schuh zubinden und hab tamilo am papierkorb festgemacht...da ist der dann komplett ausgerastet weil mein mann mit änni schon weiter gegangen und nicht mehr zu sehen war.

    Oh nein, absolut nicht =)

    Ich erinner mich noch gut an die Zeit so vor knapp einem Jahr. Meine Eltern waren im Urlaub und wir sind jeden Abend mit den beiden Hunden die 100 Meter zu ihrem Haus gegangen um dort die Jalousien runter zu lassen.

    Wenn mein Mann mit unserer Hündin vorgegangen ist (weil ich wegen der nicht vorhandenen Leinenführigkeit des Colliekindes mal wieder stehen geblieben bin und gewartet hab, bis er wieder ein Fitzelchen Aufmerksamkeit übrig hatte), ging ein Gefiep-Jaule los, das zig Nachbarn an ihre Fenster gelockt hat |) (konnte man im Dunkeln gut sehen).

    Ganz am Anfang hat er mal so geheult, als wir uns bei einem Spaziergang getrennt haben, dass unsere Hündin zwei Minuten später plötzlich wieder vor uns stand. Allein. Sie war im Freilauf gewesen und hatte dem Ruf des Zwerges nicht widerstehen können. Das war sehr hilfreich für unsere Erziehung :rollsmile:

    Jetzt findet er es immer noch nicht so toll, wenn wir uns trennen, aber kein Vergleich mehr zu früher. Er fiept kurz und das war es.

    Leinenführigkeit ist bei Kalle durchaus ausbaufähig :hust:

    Aber er ist leicht und es stört mich einfach nicht wirklich..

    Er läuft fast immer am Geschirr und da ist leichter Zug erlaubt.. :ka:

    Da darf er auch schnüffeln und sich lösen.

    Kaala ist auch leicht (knapp 15kg), aber "leichter Zug" ist nicht das, was sie da macht. :lol: :ugly:  Jimina hat es total treffend beschrieben: Aufregung wird ins vorwärts kanalisert - Kaala kann nicht langsam, v.a. wenn alles neu und spannend ist. Dann muss sie schnellschnellschnell, das verträgt sich leider nicht so gut mit meinem Tempo, entsprechend ist das kein leichter Zug (der für mich auch ok wär am Geschirr), sondern 15kg, die mir vorkommen wie ein kleiner, wild gewordener Stier, der all seine Energie ins VORWÄRTS steckt und sich anfühlen wie 30kg. |) :pfeif:

    Sehr treffend beschrieben! Hier sind es 25kg, die bei Aufregung mit Volldampf vorwärtsvorwärtsvorwärts wollen. Ich würde vor Freude in Tränen ausbrechen, wenn er LEICHT ziehen würde :lol:

    Er gibt sich wirklich Mühe, aber sobald die Aufregung zu groß ist fällt er ins kopflose Zerren.

    Aufregung wird ins vorwärts kanalisiert.

    Distanzkontrolle hingegen ist kein Problem, sodass er viel frei läuft außerhalb der Stadt.

    Exakt so ist es bei uns auch! Fühle mich gerade sehr verstanden :sweet:

    Freilauf ist hier auch problemlos möglich. Der Radius wird mir mit zunehmender Dauer der Runde zwar öfter mal zu groß, daran merkt man dann, dass es reicht, aber dabei ist er immer ansprechbar und läuft nicht weg o.ä.