Beiträge von Panini

    kannst du ihn da in solchen Momenten irgendwie abbrechen?

    Nö. Also damals jedenfalls nicht.

    Das Ganze begann mit Eintritt in die Pubertät und komplett vorbei ist der Spuk jetzt, 2,5 Jahre später, immer noch nicht - es ist aber nur noch ein leises Echo im Vergleich zu dem Theater früher.

    Er fing halt immer SOFORT an, wenn wir stehen geblieben sind. Egal ob wir einfach so stehengeblieben sind oder auf wen gewartet haben, egal ob wir allein waren oder mit anderen zusammen, egal ob wir im Wald oder im Wohngebiet waren. Stillstand = Frust = Fiepen. An ganz kurzer Leine wurde übrigens auch gefiept, selbst in Bewegung, denn dann konnte er ja auch nicht dahin wo er wollte, er hatte eine Zeitlang wirklich „Schnüffel-Wahn“ (so hab ich es genannt).

    Unsere verschiedenen Trainingsanleitungen von Fachleuten:

    - Hund ignorieren, weitergehen wenn er aufhört, ansonsten belohnt man das Fiepen:

    War der sinnloseste Tipp überhaupt. Er hat nämlich nicht aufgehört. Nie. Nein, auch nicht für eine Sekunde. Rekord waren über 2 Stunden mitten in der Pampa. Am Ende hat dann die Trainerin aufgegeben - weil sie nämlich nach Hause wollte :headbash:

    - Schreckreiz / Rappeldose:

    Hat 1,5 Tage funktioniert, danach hat ihn das Rappeln genau 0 interessiert.

    - „Einfach mal ne Ansage machen“:

    Ich bin einmal so ausgeflippt, dass ich ihn richtig angeschrien habe, dass er endlich mal die Schn…e halten soll. Also sehr authentisch und absolut ernst gemeint.. Er hat mich ruhig angesehen und als ich wieder ruhig war, fing er direkt wieder an zu fiepen.

    - Kastrieren:

    Wollten wir nicht, jedenfalls auf keinen Fall vor dem 3./4. Lebensjahr.

    Joa. Wir waren insgesamt bei 4 Trainern und nichts hat funktioniert.

    Am Ende haben wir dann sämtliche „Experten“ Experten sein lassen und nach Bauchgefühl gehandelt, geholfen hat eine Mischung aus Erwachsenwerden, mehr Auslastung und sehr viel Ansprache in solchen Momenten, Halt geben durch Streicheln und viel Belohnung, die die Besserung brachte.

    Ist das ein Witz? :lol: Oder ist im Ridgeback echt Collie drin?! :lol:

    Es gibt tatsächlich eine Seite, auf der behauptet wird, dass Collie im RR enthalten sei.

    Es wird aber eher so gewesen sein, dass manche britischen Siedler ihre mitgebrachten Hütehunde, also Vorfahren der heutigen Collies, nur für ihre Zwecke mit einheimischen Hunden paarten. Dass ausgerechnet daraus dann die RR entstanden, ist mW nicht belegt.

    Ich halte es auch für sehr unwahrscheinlich, dass in den durchgezüchteten RR, die im letzten Jahrhundert entstanden, Collie mit drin ist.

    https://www.rhodesian-ridgeback-lions-land.de/faq/die-entstehung/

    Ich hab fast alle Frust-Fiep-Videos mittlerweile gelöscht. Zwei sehr „schöne“ Ausschnitte hab ich aber noch gefunden.

    Man muss sich vorstellen, so ging das JEDEN TAG, immer wenn er draußen mal warten musste und nicht so konnte wie er gern wollte. Zum Glück tut sich mit dem Erwachsenwerden wirklich einiges, sonst wäre ich wohl wahnsinnig geworden :ugly:

    Auf einem Parkplatz, er konnte nachm Aussteigen nicht sofort los:

    https://youtube.com/shorts/rs4RnC4sD90

    Im Wald, es war noch ein anderer Hund dabei und wir sind kurz stehen geblieben:

    https://youtube.com/shorts/4Lu3iUthFRM?feature=share

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    Warten ist gaaaanz doof

    OMG :emoticons_look:

    Also ich als Kurzhaarcollie-Besitzerin finde das ja ganz normal :pfeif:

    Muss nachher auch mal Videos raussuchen. „Leider“ gibt es keins von dem Abend, als der etwa einjährige Collie und ich bei der Abendrunde so ungefähr 15 Meter hinter meinem Mann und unserer Hündin gingen. Das hat ihn so aufgeregt, dass er so laut gefiept hat, dass diverse Nachbarn an die Fenster kamen um nachzuschauen wer da so gequält wird |)

    da bin ich ja gleich ganz hellhörig, finde den Beitrag aber nicht auf Anhieb, hast du das vielleicht irgendwie parat? 😊

    Wollte ich auch gerade fragen :woozy_face:.

    Lucifer pöbelt aus Frust, weil es an der Leine keinen Kontakt gibt. Oft aber auch das gar nicht, kommt darauf an ob ihn vorher schon was aufgeregt hat, oder nicht.

    Leider zu spät um meinen Post von gerade noch mal zu editieren.

    Was zusätzlich auch absoluter Gamechanger war, war mein eigenes Verhalten bei Fremdhundebegegnungen.

    Die ersten 2,5 Jahre hab ich mich akribisch an das gehalten, was mir alle 4 (!) Trainerinnen bei denen wir waren eingeimpft hatten: Auf gar keinen Fall Fremdhundekontakt zulassen, fremde Hunde abwehren, blocken usw. - natürlich war ich dadurch nicht entspannt wenn fremde Hunde aufgetaucht sind und die versprochene Wirkung („dein Hund merkt, dass du ihn schützen willst und weiß, dass es eh keinen Kontakt gibt, dadurch regt er sich nicht auf wenn ihr fremde Hunde trefft“) blieb aus, es ging sogar komplett nach hinten los. Er hat viel mehr gedacht „ach so regeln wir das also, alles klar, da mach ich mit“ und wurde immer aufgeregter und pöbeliger (und nicht nur aus Frust, bei fremden Rüden war das je nachdem wie der andere aufgetreten ist definitiv ein „verp*esel dich hier“)

    Heute bin ich stattdessen äußerst nett, wenn doch mal ein Tutnix bei uns auftaucht und lasse Fremdhundekontakt je nach Situation und Hund auch direkt zu.

    Ich denke, das zusammen hat die Änderungen bewirkt, zusätzlich vielleicht auch einfach das Älterwerden plus wir machen seit Frühjahr Agility, seitdem kommt er mir auch noch mal „zufriedener“ vor.

    da bin ich ja gleich ganz hellhörig, finde den Beitrag aber nicht auf Anhieb, hast du das vielleicht irgendwie parat? 😊

    Wollte ich auch gerade fragen :woozy_face:.

    Lucifer pöbelt aus Frust, weil es an der Leine keinen Kontakt gibt. Oft aber auch das gar nicht, kommt darauf an ob ihn vorher schon was aufgeregt hat, oder nicht.

    Tatsächlich hab ich auf die Schnelle nicht genau den Post wiedergefunden, aber hier ist es fast genauso ausführlich erklärt:

    Ich mach das seit Ende letzten Jahres so und es funktioniert. Natürlich musste der Abstand anfangs noch recht groß sein. Mittlerweile kommen wir selbst auf unseren schmalen Waldwegen gut an fremden Hunden vorbei. Manchmal wird er da noch etwas unruhig, wenn der andere Hund dann zB fixiert, aber auch das wird immer weniger.

    Alles andere (Korrekturen, einfach weiterziehen usw.) hat nichts gebracht, weil es ihn in den Situationen gar nicht erreicht hat.

    Ich fand die Infos zu AHH Zucht… „Irgendwas“ sehr erhellend und erschreckend.

    Krass!

    Das fand ich auch! Hatte ich so definitiv nicht vermutet.


    Ich fürchte, wir müssen uns langsam aus diesem Thread verabschieden :no:

    Der kleine Kurzhaarcollie ist tatsächlich so ziemlich erwachsen, würde ich sagen. Und ich bin mega happy mit seiner Entwicklung. Nach einer echt anstrengenden Pubertät, wo ich nicht selten frustriert und ratlos von Spaziergängen nach Hause kam, ist er inzwischen einfach ein großartiger Hund. Wahrscheinlich wird er nie „perfekt“ leinenführig sein, aber das ist mir auch gar nicht wichtig genug, um mich da dran abzuarbeiten.

    Es wird nicht mehr gepöbelt (ganz ganz großen Dank an wildsurf , du hattest hier mal beschrieben, wie du vorgehst um Fremdhundebegegnungen positiv zu trainieren - das hat mir so geholfen), er ist im Freilauf mit allen Hunden verträglich, die Impulskontrolle wird immer besser, er passt zu Hause super auf ohne dabei kläffig zu sein, ich kann ihn überall mit hin nehmen, er hat mit nichts ein Thema, hat vor nichts Angst, und er ist einfach nur lieb.

    Frustfiepen bei Langeweile ist noch nicht ganz abgehakt, genau wie das Korrigierenwollen dynamischer Fremdhunde (bei der letzten Ausstellung ist er nach dem Richten, also außerhalb des Rings, einmal in die Leine gesprungen weil ein Mädchen mit einem LHC direkt an uns vorbeigerannt ist), aber es bewegt sich in einem Rahmen, der völlig ok ist. Und wird sicher auch noch weiter besser werden.

    Bis dahin darf ich ja vielleicht noch hier bleiben :sweet: :D