Der Satz wiederum impliziert, dass Du in keinster Weise daran glaubst, dass sie eingeschränkt ist
Ja da schwingt ne deutliche Wut mit, da hast du recht.
Das Ding ist... mir geht's auch so dass ich öfter mal drüber nachdenke, dann recherchiere, überlege, nachfrage.
Ich empfinde das aber nicht als Einschränkung sondern irgendwie als Selbstverständlichkeit mich in einer Gesellschaft... anzupassen? Bzw auf marginalisierte Gruppen acht zu geben. Dazuzulernen, jeden Tag.
Niemals würde mir in den Sinn kommen auf einen Hinweis zu sagen "nix darf ich mehr sagen" weils halt (sorry) einfach nicht stimmt.
Gefühlt(!!!) mag es bei manchen so sein, aber dann sollte man sich wirklich dringend damit auseinandersetzen und zwar nicht auf Facebook oder Telegramm oder sonstigen absurden Seiten die einem ja wirklich suggerieren "es sei so".
Ja ich unterstelle da tatsächlich einen gewissen Bias: man kriegt gesagt dass Aussage xy ggf problematisch ist, im Netz schreit Hans Günther herum "Zensuuuuuur" und die BILD Zeitung hat in ihrer Überschrift mal wieder was vom "Gender Wahnsinn" stehen.
Das summiert sich und Menschen adaptieren das und sagen dann undifferenzierte Dinge wie "nix darf man mehr sagen", aber REAL gesehen gibt es das nicht, dass man nix mehr sagen dürfe.
Diese Wut auf die bösen woken Menschen entsteht im Kopf.
Keiner kommt mit Handschellen an und führt dich fort, du siehst doch was hier passiert ist auf die Frage ob das mit dem Baby rassistisch sei oder nicht.
(Naja und dann gibt's Wörter Die man halt tatsächlich und aus absolut gutem Grund auch rechtlich nicht verwenden darf)
Menschen haben oft Angst vor Dingen die sie nicht verstehen und machen da erstmal proforma dicht, das ist ja nichts ungewöhnliches (hab ich auch, ziemlich lange sogar, bis so ein böser woker Mensch sich mal sehr viel Zeit genommen hat um mir einiges zu erklären)
Alles anzeigen
Die Schwierigkeit liegt aus meiner Sicht woanders. Es sind nicht die Worte (es sei denn, es sind per se pejorativ genutzte und beabsichtigte Worte, es ist nicht der Satz. Es ist der Raum, in dem Worte und Satz geäußert werden.
Der Satz „ich finde dunkelhäutige Babys so niedlich“ ist zwar diskriminierend in dem Sinn, dass er einen Unterschied setzt. Aber nur für sich genommen stellt er keine Herabwürdigung für Menschen einer Ethnie/eines Phänotypus dar. Ebenso wenig wie das von Monstertier geschilderte Beispiel mit der empfundenen Attraktivität. Menschen unterscheiden ständig, das ist eine Lebensstrategie.
Und dennoch hat
@schokokekskruemel hier ein Unbehagen bei dem Satz der Kollegin geäußert, das zumindest ich völlig nachvollziehen kann. Wo hängt es also? Wie kommt der Missklang zustande?
Wäre ich es und müsste ich die Wurzel des Unbehagens für mich benennen, dann wäre es Scham. Was für eine Scham? Ich selbst habe ja nichts gesagt. Auch die Kollegin hat an sich nichts „Böses“ gesagt, ich habe keinen wirklichen Anlass, mich für sie zu schämen. Wenn ich das Gefühl also weder an den Satz noch beim äußernden Menschen adressieren kann, wohin adressiere ich es dann? Und was fange ich mit dem Unbehagen an?
Es sind die Verhältnisse, die dafür sorgen, dass ein vermeintlich unschuldiger Satz eine ganze Last von ungesagtem Grauen mit sich erklingen lässt. Jedenfalls für Menschen, die in diesem Bereich aufmerksam und empfindsam sind. Und diesen Verhältnissen gilt die Scham, da ist sie richtig adressiert. Und sie ist wichtig. Ohne sie gäbe es kein Streben danach, an diesen Verhältnissen zu ändern.
Man unterscheidet nicht „unschuldig“, es gibt eine kulturelle Grundlage. Und wenn es schon einmal irgendwie misstönend klingt, dann lohnt sich der Blick nach dem Grund dafür. Nach dem, was es ist, was da falsch klingt. Und der Versuch, etwas am Klang zu bewegen 
Benjamin hat einmal geschrieben: „Es ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne ein solches der Barbarei zu sein.“ (Walter Benjamin: „Über den Begriff der Geschichte). Schöpfungen tragen das Unrecht bei ihrer Erschaffung in sich, auch wenn sie es nicht zeigen/darstellen. Und das gilt eben auch für die Sprache.
Das ist ätzend, wenn man drauf stößt oder gestoßen wird. Und erzeugt deshalb Abwehr, die sich oft nicht an die Ursache des Konflikts, sondern den Boten richtet. Und natürlich erzeugt es auch Abwehr bei den Menschen, die es sich in den bestehenden Verhältnissen gut eingerichtet haben und das Nichtgesagte auch gerne weiter am Schweigen hätte.
Will man was ändern, muss man das Unbehagen ertragen.
So, Mittagspause leider fertig, der innere Klugscheißer hat jetzt also erstmal wieder Pause 