Alles anzeigenWer soll es konkret bezahlen?
Die Krankenkasse.
Denn, wenn man den Gedanken mal weiter spinnt... wer bezahlt am Ende den erkrankten Mitarbeiter im Krankheitsausfall? Die Praxis 🤷♀️
Im Endeffekt kommt die Praxis dadurch alles teurer zu stehen als wegen akuter Erkrankung eines Patienten Kulanz zu zeigen.
Wie gesagt ich rede hier von akute ansteckender Erkrankungen und nicht ups vergessen oder keine Lust oder so.
Wie Du schon sagst: Die Krankenkasse - also die zwangsverpflichtete Solidargemeinschaft der im Schnitt weniger wohlhabenden Versicherten - bezahlt Dir Deine Therapie. Die Krankenkasse zahlt es aber nicht, wenn ein fest vereinbarter Termin nicht wahrgenommen wird. Kann man doof finden. Ist aber so.
Die Krankenkasse bezahlt therapeutische Stundensätze auch nicht so hoch, dass die Therapeut*in Patient*innenausfall als eingerechnet verschmerzen kann.
Es bleibt also ein Risiko, wenn ein Termin wegen Verhinderung nicht wahrgenommen werden kann. Es gibt genau zwei Möglichkeiten, wer dieses Risiko trägt. 1. Diejenigen, für die es zwar ein ärgerlicher, aber in der Regel doch verschmerzbarer Eingriff in den Geldbeutel ist, der ja an sich nicht regelmäßig passieren sollte. Und der ja die Dienstleistung in Anspruch nimmt. Und 2. Diejenigen, für die dieses Risiko existenzgefährdend ist.
Für mich erfordert die Frage, welche dieser zwei Möglichkeiten ich bevorzugen würde, keinen zweiten Gedanken. Ich kann gut nachvollziehen, dass es nervt, wenn es passiert. Aber weder kann ich den Ansatz nachvollziehen, zu fordern, dass jemand für meine Nervverhinderung ein existenzielles Risiko auf sich nimmt, noch den Ansatz, Jemandem bewusst einem Ansteckungsrisiko auszusetzen, um mir x Euro zu ersparen. Jemand, von dem ich als Patientin wiederum erwarte, respektvoll und wertschätzend behandelt zu werden.