Es gibt immer für alles Beispiele, ich erzähle nur aus meiner Erfahrung.
Wir hatten mal eine Dobermännin, die war vier Jahre bei uns, bis sie überhaupt mal ne Interessentin hatte. Die war am Tag zehn Stunden außer Haus und plante für die Zeit nen Gartenzwinger. Weniger Zwingerzeit als im TH, eigene Halter. Das TH hat damals nein gesagt. Halbes Jahr drauf war die Hündin bei jemand anderem, der keinen Zwinger brauchte und viel mehr zuhause war. Da wär ‚ausreichend‘ blöd gewesen.
Ich hab jahrelang einen Hund im TH betreut, der aus Gründen als problematisch galt, es aber im Endeffekt bei minimalen Vorsichtsmaßnahmen nicht war (bitte nicht ungefragt anfassen). Der wurde mit elf Jahren an tolle, bemühte Leute vermittelt und als ich ein paar Monate später zu den Leuten fuhr, weil sie ihm ein Medikament nicht eingeben konnten, lief er nach erfolgter Tablettengabe vor mir her zur Tür und wollte wieder mit. Da war ‚gut‘ offenbar aus Hundesicht nicht gut genug.
Hunde wissen nicht, dass das ein Tierheim und kein Privathaushalt ist. Die haben ihre Routinen, ihre vertrauten Pfleger und Gassigeher, sind satt, warm und gut versorgt. Es gibt immer wieder Hunde, die im TH gestresst und unglücklich sind. Und es gibt viele, für die ist das einfach ihr Leben.