Beiträge von katzenpfote

    Es gibt immer für alles Beispiele, ich erzähle nur aus meiner Erfahrung.


    Wir hatten mal eine Dobermännin, die war vier Jahre bei uns, bis sie überhaupt mal ne Interessentin hatte. Die war am Tag zehn Stunden außer Haus und plante für die Zeit nen Gartenzwinger. Weniger Zwingerzeit als im TH, eigene Halter. Das TH hat damals nein gesagt. Halbes Jahr drauf war die Hündin bei jemand anderem, der keinen Zwinger brauchte und viel mehr zuhause war. Da wär ‚ausreichend‘ blöd gewesen.


    Ich hab jahrelang einen Hund im TH betreut, der aus Gründen als problematisch galt, es aber im Endeffekt bei minimalen Vorsichtsmaßnahmen nicht war (bitte nicht ungefragt anfassen). Der wurde mit elf Jahren an tolle, bemühte Leute vermittelt und als ich ein paar Monate später zu den Leuten fuhr, weil sie ihm ein Medikament nicht eingeben konnten, lief er nach erfolgter Tablettengabe vor mir her zur Tür und wollte wieder mit. Da war ‚gut‘ offenbar aus Hundesicht nicht gut genug.


    Hunde wissen nicht, dass das ein Tierheim und kein Privathaushalt ist. Die haben ihre Routinen, ihre vertrauten Pfleger und Gassigeher, sind satt, warm und gut versorgt. Es gibt immer wieder Hunde, die im TH gestresst und unglücklich sind. Und es gibt viele, für die ist das einfach ihr Leben.

    Hab natürlich keine Zahlen dazu, aber ja - es gibt viele, die es einsehen. Und wenn die dann auf die passenden Mitarbeiter treffen - und die passenden Hunde verfügbar sind, dann wird auch was draus.


    Aber - und das hab ich schon mal geschrieben - es gibt tatsächlich Szenarien (selbst schon erlebt), wo ich leider direkt Nein sagen musste, wenn jemand mit Kindern und Katze reinkam (kommt echt häufig vor), weil alle unsere ‚Insassen‘ entweder mit dem einen oder anderen nachweisbare Probleme hatten…

    Tatsächlich hab ich ‚ihr wollt ja gar nix vermitteln‘ schon oft gehört, und ‚ich weiß am besten, was zu mir passt‘ auch.


    Ich glaube, Leute, die überwiegend in der Züchterwelt unterwegs sind, machen sich zuweilen(!) kein Bild, wie oft Leute eben keine Ahnung haben, was zu ihnen passt.


    Der Grund, warum Verbandspapier-Rassehunde so selten im TH landen, liegt ja nicht in der überlegenen Menschenkenntnis besagter Züchter, sondern darin, dass die Hersteller dieser Hunde überhaupt ein gewisses Grundinteresse haben, wohin ihre Hunde gehen. Abgesehen davon, machen diese Hunde natürlich generell nur einen kleinen Bruchteil der Hundepopulation aus.


    Die meisten Hunde in deutschen THs sind aber eBay/Kleinanzeigen/Welpenstube-Welpen, deren Hersteller keine Ahnung und/oder kein Interesse haben, wo die Hunde hingehen.

    Leute, die in Tierheimen arbeiten, sehen das nur zu oft, und vertrauen deshalb vielleicht auch weniger drauf, dass ein Interessent genau weiß, was zu ihm passt - weil wir halt jeden Tag sehen, dass es irgendwo nicht passt.


    Und wenn ich hier immer mal wieder lese, dass Leute innerhalb einer Rasse, innerhalb eines Wurfs, unsicher sind, welches der (weitgehend) unbeschriebenen Blätter nun zu ihnen passen würde - da ist ja ein unbekannter Mix mit in der Regel unbekannten Eltern, unbekannter Aufzucht, Sozialisation und Erziehung nochmal ein ganz andere Hausnummer.

    Kommt ein bisschen drauf an, wo in NRW, aber ich gucke ganz gerne mal hier:

    https://www.labelleepoque.de

    und gekauft habe ich schon ein paar Mal hier, die Ankaufsoption hab ich noch nicht versucht:

    https://www.pamono.de/verkaufen-sie-ihre-mobel-dach/


    Es kommt ja immer ein bisschen drauf an - aber Sachen, die Antiquitäten sind, und nicht einfach nur "alt", würde ich immer eher in 'gute Hände' verkaufen, bevor sie irgendwo auf dem Schrott landen oder x-fach verändert werden müssen, bevor sie in die Bude passen (danke da aus eigener Beobachtung an 'Beine abgesägt +neu lackiert'). Aber im Mid Century-Bereich z.B. gibt's gefühlt im Moment so viel, wenn das einigermaßen runtergerockt ist, kriegt man das mMn eh nicht ohne Riesen-Aufwand (auch finanziell) wieder restauriert, da kann man sich dann austoben. Auch, wenn's wehtut, das zu schreiben...

    Ich hab schon überlegt, ob es sinnvoll wäre, all diese "außer der normalen Zeiten-Böller" bei der Polizei zu melden.

    Nicht über die 110, aber per Telefon ans nächste Revier, damit quasi dokumentiert ist, wie verbreitet das ist - als Zusatzargument für ein Verbot.

    Wenn dann irgendein Politiker sagt "das ist ein Nischenproblem", kann eine entsprechende Stelle sagen "nö, das ist im Januar 2023 hundertelftausend Mal vorgekommen"...

    Mann, was ist denn hier los?

    Ich schrieb doch ‚viele‘.

    Es geht nicht darum, dass die Eltern geil finden, wenn ihr Kind umgeschubst wird, es geht darum, dass der Hund am nächsten Tag wieder zurückgebracht wird, weil die Leute wollen, dass das Kind einen Freund hat und dann böse sind, wenn der Hund nicht funktioniert.


    Aber pssst… in Wirklichkeit ist es einfach so, dass in den Tierheimen nur irrationale Vollidioten sitzen, die keine Ahnung von Hunden haben und gar nichts vermitteln wollen. Nicht weitersagen.



    Schade, gibt kein Sarkasmus-Schild.

    @Langstrumpf

    Keine Ahnung, ich kenn mich in Deutschland nicht gut aus. Aber das ist für das Zitierte auch nicht wichtig, weil da steht „wenn man von dem Silvesterbezug mal absieht“.


    Herrje, ich hab an die ganzen Threads mit ‚erster Hund Schäferhund‘ und ‚Angsthund muss zum Gassi über eine Hauptverkehrsstraße‘ gedacht… war ein bisschen OT.