Beiträge von katzenpfote

    "Geringe Hürden" ist ja nicht "geschenkt" oder "dem Erstbesten mitgegeben". Und vielleicht arbeitet ihr tatsächlich schon mit den geringsten Hürden. Vermutlich machen das aber nicht alle, nicht mal viele (Beispiel aus dem Thread: 10 Absagen bei 10 Vereinen wegen Kind und kein Garten), und darüber kann man durchaus diskutieren.

    Ich hab‘s ja schon mal geschrieben - über 700 Vereine/500 TH gibts unter dem Deutschen Tierschutzbund allein. Zehn Vereine (davon ja auch noch Auslandsorgas, die zu zählen sehr schwierig sein dürfte) sagen da nichts aus.

    Und um Gründe für Vorgehen sinnvoll diskutieren zu können, bräuchte man Vertreter genau dieser Vereine - und die scheint‘s hier im Forum nicht zu geben.

    Nein, das, was sie bieten, sind Hunde zu relativ günstigen Preisen mit geringen Hürden, ihn zu bekommen, und mit geringer Wartezeit.

    Dein Zitat. Und damit will ich als Vermittlerin nicht konkurrieren, das ist meiner Ansicht nach nicht mein Job.


    Edit: also, Wartezeit ein paar Wochen (falls denn was Passendes da ist) plus relativ günstig, Standard. Nur das mit den niedrigen Hürden, das mag ich nicht. Wir machen sie schon so, dass wir sie niedrig finden - wir wollen ja Tiere loswerden, denn Hundehaltung ist auch für ein Tierheim teuer - aber ein bisschen was bringen muss der Interessent auch. Oder halt woanders hingehen.

    Warum wirst du dadurch beliebiger? (…) Es wird doch keiner, der eigentlich einen Hund aus dem Tierschutz möchte, sagen "Ne, die sind mir zu lasch, da geh ich zum Züchter/Vermehrer".



    Nein, das, was sie bieten, sind Hunde zu relativ günstigen Preisen mit geringen Hürden, ihn zu bekommen, und mit geringer Wartezeit. Den meisten Leuten ist die Rasse relativ egal, gerade den Anfängern, die einen netten Begleiter wollen. Die wollen aber eben dann schnell einen Hund und sich nicht erst ein halbes Jahr informieren und dann noch ein Jahr auf den Wurf warten. Hier kann der TSV eben schon was reißen. Nicht alle, natürlich, aber ich denke, es wären einige, die man dann vom Vermehrer "weglocken" könnte.

    Zu 1)

    Nein - aber die Leute, die ein Tierheim kritisieren, weil sie es zu lasch finden (solche Kunden hatten wir schon; Leute, die kamen und sagten „ich war erst in xy, aber da kriegt ja fast jeder nen Hund, die scheinen sich nicht zu kümmern“), gehen dann zu anderen TSV.


    Zu 2)

    Da haben wir offenbar einen generell anderen Ausgangspunkt. „Hauptsache rasch und günstig“ ist nicht unser Ziel/Wunsch/Auftrag. Abgesehen davon, dass eBay (und regelmäßig das Forum) doch sehr eindrucksvoll zeigt, dass die Leute sehr wohl gerne 2000€ und mehr für niedliche Vermehrerwelpen zahlen.

    Unsere Hunde haben ebenso das Recht, an Leute weitergegeben zu werden, die Zeit, Geld und Aufwand in sie investieren (wollen und können).

    Mein zentraler Auftrag - aus meiner Sicht - ist es, den Tieren in meinem TH die bestmöglichen Besitzer zu suchen. Nicht, den Vermehrern in unmittelbarer Konkurrenz die Kunden zu klauen. Wir klären jeden, der bei uns nach Welpen fragt, dahingehend auf - auch ungebeten.


    Da sind Kleintiere vielleicht ein besseres Beispiel. Wir stellen die Anforderung, dass unseren Kleintieren ein artgerechtes Leben geboten wird. Bedeutet z.B. bei Kaninchen bei Innenhaltung einen erheblichen Platzaufwand.

    Kommt dann jemand und sagt „ich stelle der Gruppe aber nur 2qm zur Verfügung und nicht 4“, (nur zur Sicherheit: ich gehe in diesem Beispiel davon aus, dass die Tiere sich durchgehend in diesem Areal aufhalten) dann gehen die Tiere da nicht hin. Auch, wenn er danach vielleicht zu Fressnapf geht und dann die Tiere auf 60x80 einpfercht - das ist dann Verantwortung und Entscheidung dieses Menschen, die kann ich mir nicht aufbürden.

    Es geht mir nicht primär um Prozedere ändern oder fragen/nicht fragen. Es geht mir viel mehr um das Image, das von vornherein bereits interessierte und geeignete Leute abschrecken könnte.


    Und, nun ja, wenn man genug Leute hat, die das nicht stört und sonst alles tutti ist, warum heißt es dann, dass die Tierheime überfüllt sind?


    Darum geht es hier doch auch, Denkanstöße zu geben, wie man mehr Leute erreichen und die Berührungsängste minimieren kann, ohne relevante Qualitätseinbußen. Wie man gerade diejenigen, die wenig spezielle Ansprüche an einen Hund haben, vom Züchter und vor allem vom Vermehrer "weglockt", und welche Kriterien zur Vorauswahl tatsächlich relevant und hilfreich sind.

    Auf Image kann ich nichts geben, das ist schlicht nicht möglich, das hab ich und haben andere schon ein paar Mal geschrieben. Wenn ich flexibler (und damit beliebiger) werde, vertreib ich die, die strenge Kontrolle gut finden; werd ich strenger, vertreib ich die, die mehr Flexibilität wollen.

    Zu unterschiedlich sind die Vorstellungen/Bedürfnisse.


    Und wenn es darum geht, dass die TSV die Leute von Vermehrern weglocken - das halte ich persönlich für schlicht nicht machbar. Denn das, was Welpenstuben und Co anbieten, nämlich Welpen beliebter Rassen zu jedem beliebigen Zeitpunkt mit Prädikat ‚liebevolle Familienaufzucht‘, das können wir nicht bieten.

    Monstertier

    Ja gut. Erinnert mich ein bisschen an eine Freundin, die steif und fest behauptete, bei ihr im Büro gäb’s kein HomeOffice. ‚Das erlauben die nicht.‘ - ‚Hat denn schon mal jemand gefragt?‘ - ‚Nein, das erlauben die eh nicht.‘ Eine Kollegin von ihr ist inzwischen zu 80% im Home Office - die hat gefragt.


    Da würd ich für mich dann eben das Engagement des Interessenten erwarten - kommen, reden, und wenn sich abzeichnet, dass es was sein könnte, das ‚Problem‘ ansprechen, mit dem Risiko, dass es dann halt nicht klappt.

    Sonst ist von der Augenhöhe halt auch nichts mehr übrig.


    Flexibilität muss, wenn es was werden soll mit dem Verkauf, von beiden Seiten möglich sein. Wenn nur der Verkäufer seine Vorstellung von einem idealen Ablauf/Ziel verändern soll, der Käufer aber nicht, dann ist es schon gut, dass die Märkte der potentiellen Käufer und Verkäufer gleichermaßen groß sind.

    Monstertier

    Je nachdem, wie dein Tierheim aufgesetzt ist und das Vet-Amt so drauf, ist das absolut bindend.


    Versteh doch bitte/berücksichtige doch bitte, dass es den Tierschutz nicht gibt. Anayu hat doch jetzt gerade schon beschrieben, dass es Vereine gibt, die ohne VK auskommen.

    Einige andere haben beschrieben, dass sie VK durchführen wollen oder müssen.

    Ich kann mich nicht erinnern, dass bei uns jemand angerufen und gesagt hätte, er möchte gern einen Hund aber keinen Fremden in der Wohnung, was wär da möglich.

    Es ist auch noch niemand (mWn) aus dem Vermittlungsprozess ausgestiegen, weil es eine VK geben sollte.


    Es ist einfach super-individuell.

    So, wie du den ‚Fremdcheck‘ beschreibst, fänd‘ ich ihn tatsächlich auch sinnvoll - falls sich das so ergibt, dass da ein Interessent von weiter weg einen Hund will; so als grobes Vorsieben.


    Ich hatte zwei Fälle (von 20 oder so, seeeehr wenige) wo sich aus dem Wohnungsbesuch eine Absage ergeben hat. Einmal, weil sich in der Wohnung diverse ziemlich verwahrloste weitere Tiere befanden, und einmal, weil ein ziemlicher bissiger Hund zu jemandem gesollt hätte, wo im Sommer immer die Wohnküche-zum-Hof-Tür aufstand, damit die Nachbarskinder jederzeit vorbeischauen können. Türe schließen/Zaun davor wurde kategorisch ausgeschlossen ‚das wird schon passen‘ - auf den Sachverhalt wären wir in einem Gespräch woanders vermutlich nur durch Zufall gekommen.


    Aber oft ist es wirklich nicht so wichtig.