Meine "Trainingsphilosophie" ist eigentlich nicht wirklich ein Hexenwerk und deckt sich vermutlich mit den Trainingsmethoden vieler anderer Hundehalter.
Ich finde es super Dinge über das Spiel zu erarbeiten, vorallem den Grundgehorsam.
Was ein Hund als Welpe spielerisch lernt, wird ihm im Erwachsenenalter nicht mehr all zu schwer fallen.
Generell arbeite ich Kommandos und Tricks spielerisch aus, auch mit Futter (gerade bei Tricks, die für den Alltag ja nicht verwendet werden).
Wird ein Welpe zum Junghund wird er früher oder später mit Korrekturen in Berührung kommen, denn als Welpe hat er gelernt was welches Wort bedeutet (nur Tricks stellen hier eine Ausnahme dar, da diese nicht wichtig ist).
Sprich: Sitz, Platz, Bleib und Hier (und "Aus", das habe ich bei meinem ersten Hund aber versäumt), müssen sitzen.
Ein Welpe ist in der Lage das zu lernen und das nutze ich auch voll aus.
Strafen kommen auch vor. Und das für Verhalten, was im Grunde nie wieder auftreten soll, wie zum Beispiel Möbel ankauen oder sonst was. Strafen ist übrigens kein mystisches Werkzeug, welches nur Hunde unter sich anwenden können oder Prügel (Korrekturen auch nicht).
Ich halte nichts davon jeden Reiz mit Click für Blick zu Markern und dem Hund für jeden Pups Futter in die Röhre zu schmeissen, für so blöd halte ich Hunde nicht und ich möchte auch nicht, dass mich meine Hunde für blöd halten.
Hat mein Welpe durch Spiel mit mir gelernt wie meine Sprache funktioniert, wird er im Idealfall Anweisungen ansatzweise verstehen können, ohne, dass ich sie ihm bewusst beigebracht habe.
Ich leine Welpen auch nicht an (es sei denn die Umgebung ist zu gefährlich ohne Leine, aber das ist ja normaler Menschenverstand), damit sie die Welt in ihren eigenen Tempo erkunden können und die Leine später nur als Deko dient. Auch der Freilauf beim Welpen ist nicht "hier Lauf und Tschüss, wir sehen uns wieder wenn du fertig bist", sondern mache ich aktiv bei der Erkundung mit.
Wirklich authentisch wird das ganze vorallem, wenn man die Eigenschaft hat sich auch noch im Erwachsenenalter für Dreck, Ameisen oder andere Kleinigkeiten am Boden oder in Büschen zu begeistern.
Ich bin immer präsent für den Hund und er immer für mich.
Das wäre zumindest ein Teil aus dem, wie ich erziehe, jedes Detail zu beschreiben wäre wahnsinnig.
Ansonsten nutze ich nicht nur Beziehung, Bindung usw, sondern auch psychologische Phänomene aus, beziehungsweise Arbeite ich mit dem Trieb eines Hundes anstatt dagegen zu arbeiten. Ich suche mir die richtigen Knöpfe und drücke sie. Instinkte, Reflexe und Motivationen nutze ich bewusst aus, nehme sie mit ins Spiel und baue auf dieser Grundlage die Fähigkeit aus, selbst in einer hohen Trieblage noch ansprechbar zu sein, rasch wieder runterfahrbar zu sein und grundsätzlich versuche ich extrem wichtige Kommandos so immer frisch und fest zu halten.
Futter brauche ich dafür kaum bis garnicht.
Jeder Hund entscheidet wie er erzogen werden möchte, die vom Hund gezeigten Eigenschaften nutze ich eben aus. Alles individuell, nichts mit Schema F und kein Futter für alles.
Will ein Hund nicht spielen, so findet sich etwas anderes um mit diesem Hund in Kontakt zu treten und so weiter...
Ich konnte jetzt wirklich noch ewig und drei Tage weiter schreiben, aber ich lass es 