Beiträge von Billieshep

    Ich vergesse das nicht.

    Im Übrigen kann mein Nicht-Listenhund hier in NRW viele dieser Dinge auch auferlegt bekommen.

    Ich bin weder militanter Befürworter der Rassenliste, noch bin ich strikt dagegen.

    Ich glaube nur manche Dinge haben einen Sinn und solange sich die allgemeine Einstellung und der Umgang mit Hunden in der Gesellschaft nicht grundlegend verändert, wird die Rassenliste einen Zweck haben.

    Mal abgesehen davon, dass ich, und ich bin bei weitem kein unwissender Hundehalter, wenn ich das so sagen darf, auch ohne Auflagen nicht jedem meinen Hund in die Hand drücken kann. Das hat aber dann auch was mit Einstellung und Umgang zu tun.

    Ey, ich würde es absolut fantastisch finden, gäbe es keine Liste mehr! Weil das bedeuten würde, dass es felsenfest nachgewiesen ist, dass alle Hundehalter verstehen wie Hunde im einzelnen ticken.

    Bei der Rassenliste und der gesamten Diskussion über gefährliche Hunde sollte es nicht um die Gefühle Einzelner gehen. Eher um die Sicherheit.

    Auf deinem Profilbild ist ein Kangal zu sehen, deshalb gehe ich jetzt mal davon aus, dass du diesen Zuhause hast. Offenbar weißt du was es heißt, einen Hund mit mehr Potential zu halten. Die Rassenliste "gefährdet" im Endeffekt Hundehalter wie dich.

    Ich kann es nachvollziehen.

    Niemand möchte mit solch strengen Auflagen leben.

    Und jetzt drehen wir uns im Kreis:

    Genau das hält viele Menschen davon ab sich einen Pitbull als reinen Familienhund anzuschaffen.

    Billieshep als ich noch in einer entsprechenden Einrichtung gearbeitet habe, gabs wöchentlich! Vorfälle mit Altdeutschen Hütehunden, die längere Krankenhausaufenthalte verursacht haben. Einen haben wir sogar mal hier im Forum über Userin Buddy Joy an das Camp Küstenköter vermitteln können und der Eigentümer hat ihn dann übernommen, weil er eh schon eine Kollektion an entsprechenden Hütehunden hatte^^.

    Das gleiche gilt für Australian Sheperds, die verursache auch regelmäßig deftige Verletzungen, gerade im Zusammenhang mit Ressourcen und Besuch. Und letzte Woche hatte ich einen 8 Monate alten Aussie Border, der bereits zig Beißvorfälle hatte und zu stark verletzend hocheskaliert ist (weil er nach dem Beißen noch schüttelt und so Fleischstückchen rausreißt).

    Wenn man die Rasseliste nun konsequent führen würde, müsste das alles aufgenommen werden und abgewägt werden, ob solche Hunde nun auch auf die Liste kommen müssen.

    Würde das passieren, wäre es natürlich ziemlich kacke für mich und andere Halter von Hütehundrassen.

    Aber wenn es sich wenigstens plausibel erklären lässt?

    Dann mache ich halt alle nötigen Prüfungen um weiter DSH oder sonst was halten zu können. Führt dann doch zu noch mehr Bildung unter den Hundehaltern.

    Kommen aber immer mehr Rassen verschiedenen Typs dazu, muss eine Regierung sich fragen woran das eigentliche Problem liegt.

    DANN kommen wir eventuell zu einem verpflichtenden Hundeführerschein.

    Billieshep
    Mit deiner Argumentation bräuchten wir eine Liste wie früher in Italien mit 135 Rassen. Wo soll das denn enden?

    Bräuchten und brauchen wir nicht :)

    Es läuft doch gut so wie es jetzt ist?

    Man darf nicht vergessen, dass Vorfälle IMMER passieren, egal wie. Die Liste ist doch dazu da um das aller schlimmste so gut es eben geht zu verhindern.

    Das bedeutet nur nicht, dass wir mehr Leuten die Möglichkeit geben müssen solche Vorfälle immer wieder zu wiederholen.

    Wir haben hier zum Beispiel einen Australian Shepherd, der ziemlich böse auf andere Hunde reagiert. Weil ich den Hund aber nicht kenne, weiß ich nicht warum er das tut. Dieser Hund trägt zum Beispiel keinen Maulkorb und die Besitzer haben aufgegeben, das sieht man.

    Gleichzeitig läuft hier ein Amstaff-irgendwas-Mischling rum, hübsches Tier, reagiert aber genauso böse auf andere Hunde, dieser Hund trägt einen Maulkorb. Ich weiß nicht warum der Hund so reagiert, ich weiß weder beim Aussie noch beim Listi ob die wirklich jemanden verletzen würden, aber ich weiß beim Listi, dass die Besitzer mindestens so kompetent sind um zu wissen, dass ihr Hund einen Maulkorb braucht (auch wenn er möglicherweise sogar verordnet ist).

    Ich fühle mich wohler an einem gesicherten, tobenden Listenhund vorbei zu laufen, als an diesem Aussie.

    Selbst, wenn der Maulkorb nur für diesen Listi eine Pflicht ist, ist es wenigstens ein Hund, der diesen trägt. Das hilft doch mehr als wenn keiner einen tragen würde.

    Und offensichtlich ist mein Beispiel ein gutes Beispiel dafür, dass es eben Leute gibt, die weniger daran interessiert sind ihren Hund vernünftig zu managen.

    Hätte die Frau mit dem Listenhunde nun den Aussie wäre das für sie wohlmöglich kein großer Unterschied zu ihrem Listi. Hätte der Typ den Listenhund wäre das für ihn und seine Umwelt wohlmöglich die Hölle auf Erden.

    Hier sieht man doch, dass die Rasseliste einem potentiell gefährlichen Hund ein kompetentes Zuhause gegeben hat.

    Es ist doch auch völlig in Ordnung, dass der Typ seinen Aussie führt (oder sich führen lässt), solange er dafür Sorge trägt, dass niemand anderem etwas passiert. Wie gesagt, hätte er den Listi, wäre das schon schwieriger.

    Die Hunde, die gerade nicht auf der Liste stehen, aber Potential haben, scheinen wohl doch nicht so dermaßen problematisch zu sein.

    Ich kann auch komplett falsch liegen in dieser Annahme.

    Wenn irgendwer von mehreren, vielleicht zahlen- und zeitmäßig ähnliche Vorfälle innerhalb Deutschlands mit Todesfolge oder längerem Krankenhausaufenthalt durch Hütehunde weiß, gerne posten :)

    Es gäbe ja auch keine Gesetze, die mir das Morden verbieten würden, wenn noch nie irgendwer irgendwen umgebracht hätte.

    In einer idealen Welt gäbe es keine Rasseliste, weil alle wüssten was sie tun.

    Ich darf kein Chirurg werden, weil ich nicht die Kompetenzen dazu habe.

    Möchte ich aber einer werden, muss ich lernen.

    Möchte ich einen Listenhund halten, dann muss ich lernen damit umzugehen.

    Ich bin zwar nicht wirklich für den Hundeführerschein als Pflicht, ich sehe aber warum es Vorteile hätte.

    Ich will hier das Problem keinesfalls kleinreden, aber für viele Hundehalter und Interessenten ist "gebissen haben" ein eindeutiger Begriff, dass es da extreme Unterschiede und Abstufungen gibt, ist den meisten nicht klar.

    Leider kann man von Tierschutzorganisationen nicht verlangen, genau diese Unterscheidung zu machen und danach die richtigen Halter auszuwählen, denn diese müssten die passende Erfahrung, den Trainingswillen und die Bereitschaft haben, überhaupt ein Tier mit solchen bekannten Einschränkungen zu übernehmen.

    Das ist auch so ein Ding, was nur Leute verstehen, verarbeiten und handlen können, die ganz genau wissen was Hunde sind und wie Hunde sind.

    Für die breite Masse sind Hunde die mal "gebissen haben" einfach nicht geeignet. Warum braucht die breite Masse dann uneingeschränkten Zugang zu Hunden die explizit dafür gezüchtet wurden zu beißen?

    Wir sind uns doch alle einig, spätestens seit der großen Trendwelle, dass ein Malinois NICHT für "ich möchte mal einen Hund haben" geeignet ist, nich'?

    Warum sollten sogenannte Kampfhunde dann plötzlich alle lieb, verträglich und geduldig sein. Ist das nicht zu viel verlangt von einem Tier dessen Bestimmung einen Zweck verfolgte?

    Wir akzeptieren Malis für das was sie sind, aber Amstaffs, ihr MÜSST nun etwas sein, was ihr nie gewesen seid. Weil wir Menschen hassen was wir selber erschaffen haben. Weil wir Menschen die bittere Realität und ihre dazugehörige Grausamkeiten partout nicht akzeptieren wollen.

    Früher wurden Hunde, die gebissen haben getötet, weil sie ihren Zweck somit nicht erfüllen konnten.

    Pitbulls wurden getötet, wenn sie ihren Zweck nicht erfüllten. Entweder von Menschen oder von ihren Artgenossen.

    Und ja, du liegst da vollkommen richtig! Tierschutzorganisationen sind nicht dafür verantwortlich ein so tief liegendes Problem zu beheben. Sie müssen (leider) nur auffangen was über Jahrzehnte/Jahrhunderte kreiert wurde.

    Ich halte einen Malinois für wesentlich gefährlicher als einen Labrador. Da ist erstmal egal ob das Individuum ein Lämmchen oder ein wütender Bär ist.

    Es geht aber immer um das Individuum. Dein "wütender Bär" ist als gefährlich einzustufen, das "Lämmchen" eben nicht, völlig unabhängig von der Rasse.
    Selbst wenn ich die Statistiken der BL zugrunde lege, die aus von mir genannten Punkten ohne wissenschaftliche Auswertung mit Vorsicht zu betrachten sind, dann bewegen wir uns in einem Rahmen, in dem wir bei sehr unauffälligen Rassen 1-2 Hunde/1000 haben, die auffällig wurden. Bei sehr auffälligen Rassen sind es 10-20 Hunde/1000. Das heißt selbst diese Statistiken belegen, auch bei sehr auffälligen Rassen sind 980-990 Hunde/1000 als unauffällig zu betrachten. Statistisch betrachtet, reden wir also immer nur über eine sehr geringen Anteil einer Rassepopulation, die auffällig wird und zwar völlig egal in welcher Rasse.
    Sagen wir also die Quote der unauffälligen Hunde unterschiedlichster Hunderassen liegt irgendwo zwischen 98 und 99,9%. Wenn ich nun noch berücksichtige, dass sich die Rassen eben innerhalb dieser Prozentzahlen verteilen, welchen Sinn sollte es machen eine Rasse mit 98,9% unauffälligen Hunden als gefährlich einzustufen, eine Rasse mit 99% aber nicht?

    Die Statistiken (ich habe sie selber nie gesehen, deshalb lasse ich mal offen ob das was ich sage sinnig ist oder nicht, muss jeder selbst recherchieren) bilden aber doch keineswegs die Unterschiede der Rassen ab wie sie eigentlich gesehen werden müssen und im Falle Deutschlands eben gesehen werden.

    Wieso sind es denn mehr bei den "sehr auffälligen Rassen"? Welche Rassen sind das? Wie viele davon gehören welcher Hunderasse an und wie sehen die Vorfälle aus?

    Gleichzeitig glaube ich, wenn es keine Listenhunde gäbe, würden die Statistiken anders aussehen, weil es mehr Pitbulls und Co geben würde.

    In Anbetracht dessen, dass Menschen (heutzutage) eher dazu tendieren ihre Hunde stark zu verharmlosen oder Schwierigkeiten haben Dinge zu verbieten, oder Hunde überhaupt zu lesen, das ist kein Geheimnis, das wird oft genug hier und sonst wo thematisiert, würden dementsprechend mehr Vorfälle bezüglich heutiger Listenhunde gemeldet werden.

    Wir können und dürfen nicht davon ausgehen, dass alle Hundehalter kompetent genug sind um selbst bei Hunden mit tendenziell kurzer Zündschnur und weniger Körpersprache, bedingt durch züchterisch verkümmerter Kommunikationsfähigkeit oder anatomischen Merkmalen, Beispiel Dobermann, zu erkennen wann es noch Spiel ist und wann es ernst wird.

    Ich habe es mit eigenen Augen gesehen als ich in Berlin das erste und einzige Mal in einem Hundepark stand.

    In Amerika und anderen Teilen der Welt sieht man doch oft genug wie sowas ausgeht, selbst wenn man die dort freilaufenden Hunde rausnimmt.

    Das Verbot schützt doch ALLE davor, dass viel mehr Menschen dumme Entscheidungen treffen. Ich bin jetzt mal ehrlich:

    Ich finde Pitbulls so unheimlich zuckersüß vom Aussehen her, gäbe es die Rasseliste nicht, wäre das mit hoher Wahrscheinlichkeit mein aller erster eigener Hund geworden. Und ich war 17, als Ares zu mir kam. Wie viel Kompetenz und Bewusstsein für Gefahren hat eine durchschnittliche 17 jährige Person?

    Das nur als reales Beispiel.

    Ey, wenn Oma Annelore mit 65 einen jungen Pitbull namens Hasso hält, weil das Gesicht so süß ist, dieser Hund, selbst wenn er ein Engel auf vier Pfoten ist, ihr trotz seiner relativ geringen Körpergröße körperlich überlegen ist, dann hat Oma Annelore ein Problem.

    So ein junger Hasso hat viel Energie und sehr viel Kraft. Und wenn, das ist auch keine Übertreibung, Hasso mit zwei Jahren dann merkt, dass er andere Rüden ziemlich entbehrlich findet, hat Annelore ein noch größeres Problem.

    An solchen Dingen scheitert es doch jetzt schon oft und das schon mit Deutschen Schäferhunden, die sind ja auch nicht bekannt dafür durchweg sozial zu sein.

    Warum? Weil sie es nicht mussten. Ein DSH ist nicht zusammen mit 20 anderen DSH auf Treibjagden gegangen. So ein Beagle aber schon, deshalb haben Beagle idr. keine Probleme mit anderen Hunden.

    Ein Pittie wurde in keinem Zeitpunkt seiner Geschichte konsequent auf Verträglichkeit gezüchtet.

    Statistiken zeigen das nicht auf, weil Statistiken einfach nur Zusammenzählungen von (gemeldeten) bereits Geschehen Ereignissen sind.

    Gleichzeitig muss man ja auch noch von Dunkelziffern ausgehen. Sprich:

    Sicherlich gibt es weitaus mehr "unauffällige Rassen", die mal irgendwas gemacht haben, aber auch "auffällige Rassen".

    Wenn man also davon ausgeht, dass alle Menschen kompetente Hundehalter sind, dann macht eine Rasseliste keinen Sinn. Aber in der Realität sind eben sehr viele Menschen dies nicht.

    Gesetze müssen sich auch an die Realität halten und vorallem nicht an Zahlen die so milde aussehen, WEIL es dieses Gesetz gibt.

    Eventuell bin ich selber biased.

    Im Endeffekt will ich nur sagen, dass auch wenn man sich einen, keine Ahnung, Schweisshund anschafft, die Beschäftigungsmöglichkeiten, die es für solche Hunde gibt nicht rein auf stark spezialisiertes Training/Sport in Vereinen beschränken.

    Ich bin mir selber bewusst, dass es durchaus Hunde gibt, die eine echte und reale Aufgabe brauchen. Ich habe einen gehabt und dementsprechend an einen Diensthundeführer weitervermittelt.

    Hätte ich den Hund bei mir behalten und sinnvoll beschäftigen können?

    Ja, definitiv! Hätte mich das extrem eingeschränkt im Alltag, hundertprozentig (es sei denn die Grundvoraussetzungen wären andere gewesen)!

    Aber von all den augenscheinlich speziellen Hunden, die ich kennen lernen durfte, war dieser Hund bis jetzt einer der wirklich VIEL brauchte.

    Die meisten Spezialisten, die zumindest hier auf den Straßen herum laufen scheinen mit Beschäftigung außerhalb des semi-professionellen Rahmens zufrieden zu sein.

    Und die, die hier jadglich oder Hundeplatzmäßig gefordert werden, hauen trotzdem zum stöbern aus den Gärten ab...

    Aber ich bin voll bei euch, ich bin die letzte die sagt "Hey du hast einen Bayrischen Gebirsschweißhund? Antijagdtraining für den Rest seines Lebens? Klasse!!"

    Abgesehen davon, dass ich das Konzept davon hasse, bzw die Hoffnung die damit bei vielen Leuten kreiert wird, empfinde ich es als absolut gegen die Natur des Tieres. Das geht auch anders.

    Wenn ich durch irgendwelche seltsamen Verkettungen von Schicksalsschlägen mal einen Spezialisten im Jagen haben sollte, werde ich deswegen nicht plötzlich auf die Jagd gehen. Nichtsdestotrotz würde ich mit dem Individuum machen was ihm wirklich liegt und gefällt. Genauso würde ich es mit einem Supermischling machen, bei dem null ersichtlich ist welche rassespezifischen Tendenzen er hat.

    Letztens war eine völlig Fremde Frau felsenfest davon überzeugt, dass Dexter ein Husky-Mischling ist. Weil Schwarz und Weiß und grau um die Schnauze. Die würde recht pampig als mein Freund ihr erklärte, dass da definitiv 0% Husky drinnen steckt.

    Dass da laut Gentest vor Generationen mal ein Shi-Tzu mitgemischt hat ist leider nicht ersichtlich bei 70cm Schulterhöhe und 100% Schäferhundoptik xD

    Dazu soll natürlich gesagt sein, dass es offensichtlich ist, dass man einem Hund keine Beschäftigung aufzwingen soll/kann, auf die er keinen Bock hat oder die er einfach nicht kann. Natürlich spielt die Rasse eine Rolle, aber es ist kein Hexenwerk.

    Ich habe noch keinen Jagdhund gehalten, ich weiß trotzdem wie man ihn beschäftigen kann.

    Ich habe eine Zeit lang mit einem Dobermann zusammen gelebt, sein komplett neurotisches Verhalten und die Tendenz nach vorne zu gehen ließen sich nicht durch die neu gewonnene Beschäftigung "reparieren".

    Es verbessert das Leben des Hundes, aber es ist wichter zu wissen wie ich mit dem Hund außerhalb von Beschäftigung umgehe.

    Wenn ein blutiger Hundeanfänger einen Weimaraner halten möchte, dann ist "Beschäftigung" nicht das erste was ich in dieser Konstellation denke. Ich kläre doch die Person über eventuell genetische Verhaltensweisen auf und dann erst über die Beschäftigung.

    Die Frage ist auch, wie viele Family Dogs werden denn überhaupt sinnvoll beschäftigt? Dass Hunde überhaupt problematisch werden liegt nicht nur an der fehlenden Beschäftigung.

    Als ich selber noch überhaupt keine Ahnung von Hunden hatte, aber einen Schäferhund, war das Problem nicht die Beschäftigung. Der Typ war gut beschäftigt.

    Von Obedience bis Suchspiele, über Rennen und Schwimmen war alles dabei (Ruhe auch). Dennoch war er problematisch.

    Problematisch aggressiv.

    Da ging es um die Erziehung und das Handling. In diesen Punkten war ich damals sehr unbeholfen und die Konsequenz daraus war ein Hund, der meinte dass es OK sei Kinder, Männer, Frauen, Senioren, Pferde, Schafe, Esel, Hunde zu stellen.

    Genetisch ist es, klar, es hat nur wenig mit Beschäftigung zu tun.

    Eben weil es genetisch bedingtes Verhalten ist, wird es mit ausreichender Beschäftigung nicht verpuffen.

    Ares würde bis heute noch Fremde stellen, wenn ich ihn lasse. Das hat er schon gemacht als er noch grün hinter den Ohren war. Mit zarten acht Wochen Lebensalter.

    Die Wahl der Rasse sollte natürlich nicht nur darauf beruhen ob man den Hund beschäftigt bekommt, sondern ob man damit zurecht kommt, dass der Hund unter Umständen sein gesamtes Leben lang Verhaltensweisen zeigt, die nicht veränderbar sondern nur handlebar sind.

    Denn ein Viszla wird auch noch zuhause jagen, wenn man ihn jagdlich führt. Er stellt das nicht einfach aus sobald er auf einem normalen Spaziergang ist.

    Hier kommt es auf die Bereitschaft des Menschen an mit diesen Hund 10,12,13 oder 14 Jahre zu leben.

    Beschäftigung soll dem Hund in erster Linie einen Sinn geben. Sie soll verhindern, dass er depressiv oder übersteigert nervös wird.

    Beschäftigt werden, kann jeder Hund irgendwie.