Beiträge von Billieshep

    Mein Typ Hund sind die, die nicht ohne sind. Ich mag das, aber ich muss es kontrollieren, vorhersehen und handeln können.

    Gerade, wenn Kinder in der Familie sind habe ich lieber einen kernigen Schäferhund als einen Staff mit dieser Familiengeschichte.

    Das finde ich irgendwie bemerkenswert wenn man bedenkt wie viel öfter Schäferhunde Menschen gegenüber aggressiv sind als Staffs.

    Zeigt aber auch wieder dass gewisse Bilder in den Köpfen der Leute bereits so tief verankert sind dass man da auch nichts mehr ändern kann.

    Jup, ich gebe zu nicht frei von Vorurteilen zu sein.


    Ich war mal in einer Hunderunde unterwegs, ich glaube es waren um die 10 Hunde, mit denen wir spazieren gegangen sind, davon waren zwei Pitbulls dabei. Extrem gut erzogen, sehr sozial und total verspielt, trotzdem hatte ich einen Mordsrespekt vor denen.

    Unter anderem hatte ich Angst, dass Ares (Schäferhund, arschig mit anderen Hunden), die beiden so bedrängt oder provoziert, dass es zu einer Beisserei kommt und Ares das nicht überlebt.

    Es ist rein garnichts passiert, denn den beiden Pitbulls war das ziemlich egal und ich lasse Ares ja auch nicht unkontrolliert mobben.

    Stattdessen wollten Ares und ein Dogo Canario sich ganz dringend prügeln, was ich komischerweise als nicht so gefährlich angesehen habe.

    (Die beiden haben dann gelernt, dass sie sich nicht an den Kragen gehen müssen und sich einfach ignorieren können).


    Ja, das Bild ist sehr tief verankert und ich weiß, dass es größtenteils irrational ist, aber ich bekomme das mulmige Gefühl bei bestem Willen nicht raus.

    Ich würde mir so einen Welpen auch nicht ins Haus holen. Ja, die haben zwar nichts getan, aber ich persönlich wäre niemals in der Lage diesen Hund voll und ganz zu akzeptieren und irgendwann auch zu lieben.

    Da ich ein Mensch des Typ "Overthinker" bin, könnte ich niemals ignorieren was in der Verwandtschaft dieses Hundes vorgekommen ist. Gepaart mit dem Wissen über die Rasse allgemein... Nein danke.


    Ich finde auch, und das klingt jetzt wahrscheinlich sehr radikal, dass kein Mensch in der Lage sein muss, körperlich oder emotional, einen Welpen mit solch einer Familiengeschichte großzuziehen.

    Ausgehend davon, dass Hunde so nah an uns Menschen dran gekommen sind, weil sie uns nicht töteten.

    Ich persönlich könnte es einfach nicht.


    Hund mit Beißvorfall, ja. Wenn ich weiß warum und wieso, aber mit abstraktem "könnte, hätte, würde" zu hantieren, ist mir zu gefährlich.

    Und versteht mich nicht falsch. Mein Typ Hund sind die, die nicht ohne sind. Ich mag das, aber ich muss es kontrollieren, vorhersehen und handeln können.

    Gerade, wenn Kinder in der Familie sind habe ich lieber einen kernigen Schäferhund als einen Staff mit dieser Familiengeschichte.


    Das alles basiert aber nur auf meinen persönlichen Gefühlen. Deshalb eher ein Eindruck außerhalb vom Tierschutz und Gesetzen.

    Alles gut, ich halte mich nicht für Allwissend, ich räume ein, dass das was ich sage völlig falsch sein kann.


    Ich gehe natürlich von meinen eigenen Erfahrungen aus und klammere bei dem Thema die Ausbildung im SD (ob sportlich oder im Dienst) erstmal aus.

    Mir ist durchaus gewusst, dass diese Hunde, wie sie geführt werden, NICHT töten sollen und idr auch garnicht wollen.


    Kommt es zu einem Todesfall in Verbindung mit diesen Rassen sind es meistens ja nicht die sportlich oder dienstlich geführten. Ausser in einem Fall in dem zwei Belgische Schäferhunde einen Soldaten getötet haben, oder ein Mali, der auf dem Hundeplatz seine Besitzerin getötet hat.


    Das soll sich aber jetzt nicht gänzlich an Schäferhunde richten.

    Ich will echt nur sagen, dass im Jagdverhalten "Beissen" und "Töten" näher beieinander liegen als "Fixieren" und "Töten". Das aber allgemein gemeint, nicht im Bezug irgendwelcher Rassen.

    Zwischen "in Mensch verbeissen" und "Mensch töten" liegen nicht viele Schritte.

    Uff :ugly:


    Ich hoffe doch sehr, dass im Schutzhundesport ausgebildete Hunde eine völlig andere Motivation haben beim Beißen und Halten, als Hunde mit der Motivation zum Töten ... :mute:

    Ich sage damit nicht, dass diese Hunde einen Menschen töten wollen, ich sage nur, dass "Ver-beissen" und "Töten" ziemlich nah beieinander liegen.

    Ein nicht ausgebildeter Hund, der Null unter Kontrolle steht, aber eben diese Anlagen hat wird sich kaum in seinen Gefühlen regulieren können und irgendwann denken "So reicht, einmal gebissen, ich gehe jetzt wieder nachhause".

    Reinsteigern ist vielleicht das richtige Wort.

    Auch sind Menschen natürlich nicht unkaputtbar, je nachdem wo der Hund beißt kann das ganz böse ausgehen.


    Im Sport hat man in der Regel nicht solch ernsthaften Hunde, weil es einfach nicht nötig ist. Hier geht es ja um den Sport.

    Im Polizeidienst ist das was anderes.

    Nichtsdestotrotz kann es vorkommen, dass in einem Wurf von "Sporthunden" mal ein Welpe geboren wird, der eben anders ist.

    Beruflich? Menschen töten?

    Zwischen "in Mensch verbeissen" und "Mensch töten" liegen nicht viele Schritte.


    Belgische/Deutsche Schäferhunde, die sich beruflich in Menschen verbeissen sind eine GANZ andere Hausnummer als die, die das nur im Zuge des Sports machen.

    Ich durfte mal live dabei sein wie so ein Hund sich in den Helfer (Ärmel) verbeisst.

    Das war extrem. Vorallem extrem anders als die Hunde, die ich sonst im SD gesehen habe.

    Dass solche Hunde hin und wieder in Privathaushalten landen ist auch kein Geheimnis bei diesen Rassen.

    Billieshep aber das sagt doch keiner?


    Und auch wenn sie auf die letzte Jagdsequenz selektiert waren, kam diese in ihrer ursprünglichen Verwendung NIE im Zusammenhang mit dem Menschen vor.


    Ganz banal gesagt "Staff tötet Katze" kann man so erklären aber nicht "Staff tötet Mensch".

    Naja... Ich verstehe voll und ganz was du meinst.

    Aber ein Schäferhund wurde auch nicht darauf gezüchtet Kaninchen hinterher zu laufen, trotzdem tut er das, wenn man ihn lässt.


    Ein Hund unterscheidet nicht was er jagt, er jagt einfach.

    Border Collies wurden auch nicht darauf selektiert Menschen zu hüten, trotzdem ließt man oft von welchen, die genau das tun.

    Nicht grundlos ging meine Schäferhündin, die einer hervorragenden Zuchtlinie für den Polizeigebrauch entsprang, auf fremde Hunde los.


    Gerade, wenn dem Verhalten eine gewisse Aggression zugrunde liegt differenzieren Hunde eher weniger an wem sie diese auslassen.


    Ich halte es garnicht für so surreal, wenn ein Hund an einer Joggingstrecke aufgewachsen ist, trotzdem irgendwann auf einen losgeht, in welcher Form auch immer.

    Wenn es so einfach wäre..

    Und ja, ich denke, dass die meisten Menschen sagen würden, der Hund ist ein netter und freundlicher Familienhund, auch wenn er die Nachbarin blöd findet, mal bellt und ekstatisch Bälle jagt z.B. Das ist nicht auf diesen Hund bezogen, sondern eine allgemeine Feststellung.

    Und genau deswegen sollten Hunde, dessen Jagdverhalten so verändert wurde, dass sie die Sequenz "Töten" besonders ausgeprägt zeigen nicht als "normale Hunde" gehalten werden.

    Die Gesellschaft ist NICHT für solche Hunde gemacht, es funktioniert einfach nicht so, wie man es sich vorstellt.


    Man kann einfach nicht davon ausgehen, dass jeder Hundehalter ein tiefes Fachwissen bezüglich Rassekunde, Verhalten und Gesundheit hat. Es. Geht. Einfach. Nicht.


    Ey, ich habe mal eine Züchterin für Weisse Schäferhunde besucht, die völlig blind für das Verhalten ihrer Hündin war. Obwohl sie diese Hunde seit Jahren züchtet und auch als Hundetrainerin tätig war.

    Ihre Hündin war/ist tatsächlich garnicht so freundlich wie angepriesen. Im Endeffekt eine Kackbratze wie mein Rüde (und mein Rüde ist nicht ungefährlich, wenn auch sehr milde). Das war der Züchterin nicht klar, sie hat aber mich und meinen Weissen stark kritisiert, obwohl ihre Hündin EXAKT das gleiche Verhalten an den Tag gelegt hat.


    Wenn Amstaff und Co nicht eher töten statt zu bellen, warum gibt es überhaupt Hütehunde?

    Warum kann ich beim Border Collie davon ausgehen, dass er hütet aber beim Pitbul nicht, dass er tötet?

    Ich verstehe das einfach nicht, ich verstehe nicht wie bei ALLEN Hunderassen sagen kann, wofür sie geeignet sind und wie ihr Verhalten ist aber beim Amstaff ist all diese Logik plötzlich weg.

    Ich verstehe es nicht.


    JA! Es gibt auch den gefährlichen Labrador oder Husky oder Pudelpointergoldie.

    Aber es das Thema ist doch viel tiefer als einfach nur "Alle Hunderassen KÖNNEN gefährlich sein"...

    Mich würde auch mal interessieren wie es zu sowas kommt.

    Klar, wird man nie wirklich herausfinden woran es lag, dass der Hund sich eines Tages dazu entschieden hat das zu tun, aber ich erachte es als wichtig wenigstens Bemühungen anzustellen, zu verstehen, wieso ein (scheinbar) 4 Jahre lang unauffälliger Hund so handelt.


    Ist es eine Krankheit wie ein Tumor im Gehirn oder doch nur die Rasse?

    Zeigt der Hund vielleicht doch Anzeichen, dass er gerne jagen würde und würden diese vielleicht jahrelang übersehen?

    Hatte er als Welpe und Junghund vielleicht Tendenzen in die Richtung, welche durch gute Führung und Training weitestgehend unter Kontrolle gehalten wurden?

    Im Endeffekt ist es ja doch was anderes ob solch ein Hund Jogger jagt oder ob es ein, beispielsweise, Vorstehhund tut.


    Spielt die Rasse dann nicht doch eine größere Rolle, wenn es um Gefährlichkeit geht? Ist es nicht doch sinnvoll, dass diese Hunde nicht unbedingt in der Masse verfügbar sind wie es andere Hunde sind?

    Oder muss ich als Hundebesitzer doch Angst haben, dass mein eigener Hund, egal ob Chihuahua oder Deutsche Dogge, irgendwann einen Menschen tötet und das ohne ersichtlichen Grund?