Ich verstehe nicht wie du und die anderen sich psychische Erkrankungen vorstellen.
Auf alle Fälle nicht so:
Ja, ich bin auch der Meinung, dass man, egal in welchem Loch man sich befindet, Eigenverantwortung dafür übernehmen sollte. Ja, shit happens, wir gehen alle mal durch den Sumpf des Lebens durch.
. Wenn jemand Depressionen vorschiebt, um mit seinem Hund GARNICHT mehr rauszugehen oder über Monate hinweg sein Tier vernachlässigt (nur das Minimum machen), dann ist liegt das Problem definitiv nicht in der Depression.
So kann nur jemand schreiben, der nicht weiß, was eine schwere Depression ist, die Krankheit verharmlost und nicht ernst nimmt.
Hast du mich mal gefragt, ob ich das nicht eventuell doch wissen könnte?
Irgendwer hatte hier auch noch geschrieben, dass solche Erkrankungen höchst individuell sind. Da stimme ich zu. Nichtsdestotrotz bleibt am Ende nur die Eigenverantwortung. Man kann noch so tief fallen, es gibt immer Menschen, die einem helfen wollen, man muss nur eben diese Eigenverantwortung erkennen und begreifen.
Ich weiß nicht was du beruflich machst usw. Ich kenne genügend Menschen, die aufgrund ihrer Diagnose jegliches Fehlverhalten damit entschuldigen. Das macht diese Menschen nicht weniger psychisch "krank". In einem Fall, nicht beruflich sondern Privat, darf ich mir des öfteren ansehen, wie langhaarige Katzen aussehen, wenn man sie nicht täglich bürstet. Der Besitzer hat ja doch diese und jene Diagnose, scheint sich dessen bewusst zu sein, ändert aber nichts, trotz medizinischer Unterstützung.
Ich habe keine Ahnung wo du gelesen hast, ich würde Depressionen verharmlosen. Mir scheint es, du verstehst nicht, dass man am Ende nur durch Eigenverantwortung raus kommt - wenn diese eben bedeutet zu erkennen DASS man ein Problem hat und, dass man Hilfe braucht. Wenn Haustiere im Spiel sind wird die ganze Situation nochmal "schlimmer". Eine Depression ist übrigens nicht die schwierigste Sache, meiner persönlichen Erfahrung nach, die man "haben kann". Es sind eher die Gedanken, die Verhaltensmuster und das Weltbild, aus welcher heraus Depressionen oder anderes entstehen können, die hinter dem bewusst wahrnehmbaren Leid stehen. Man kriegt nicht einfach so Depressionen. Manchmal isses auch nur die Ernährung.
Der Unterschied zwischen dir und mir ist, dass ich nicht davon ausgehe, dass meine Erfahrung das Leitbild darstellt. Ich sage doch auch nicht, dass deine Depression nicht schlimm für dich gewesen ist. Ich Frage mich nur.... Wie du da raus gekommen bist?
In meinem Fall ist es zum Beispiel so, dass ich für den Rest meines Lebens niemals keine Depressionen und Angstzustände haben werde. Wenn ich klarkommen will, muss ich Eigenverantwortung übernehmen. Nur, weil ich einfach verdammt nochmal Pech im Leben hatte, lasse ich mir nicht die Hundehaltung nehmen. Ich muss mir, so wie WorkingDogs es ebenfalls beschreibt, darüber im Klaren sein was zu tun ist, wenn es mal wieder bergab geht. Bisher stand die Grundversorgung des Hundes immer.
Weil ICH den Hund wollte und nur ICH für ihn verantwortlich war. Dennoch ist mir durchaus bewusst, dass es zu Situationen kommen kann, in denen der einzige Ausweg aus dem Leben die totale Selbstaufgabe bis zum Suizid zu sein scheint. Ich möchte nicht weiter ausführen was ich noch alles erlebt und gesehen habe. Aber solange man in der Lage ist im Bett zu vegitieren, so lange kann man immernoch Verantwortung für sich selbst übernehmen.
Animal hoarding ist zum Beispiel so eine Sache, bei der zwar alles außer Kontrolle gerät, der Mensch aber immernoch Lebenswillen zeigt. Auch, wenn es für Außenstehende nicht danach aussieht. Man kann Hilfe anbieten, aber wenn sie nicht angenommen wird, dann ist das eben so. Jeder hat das Recht in seinem Elend zu versinken. Wer das nicht will, macht den ersten Schritt.