Das Hauptproblem mMn, das wir aktuell in der Zucht haben, ist der Wandel im Züchten selber im Vergleich zu dem, wie gezüchtet wurde, als die Rassen und Zuchtbücher festgelegt und geschlossen wurden.
Damals wurden die Hunde in Zwingeranlagen gehalten und dementsprechend konnte ein großer Züchter locker Dutzende Hunde halten und mit ihnen züchten. Auf unpassende Ergebnisse musste keine Rücksicht genommen werden, die wurden entsorgt, nur die guten/starken/fitten Hunde haben überlebt und die kamen dann auch alle wieder in die Zucht. Und was züchterisch nicht den erwarteten Erfolg brachte, kam auch weg. Wenige Leute entsprachen trotzdem vielen Hunden.
Heutzutage wird ein Züchter schon komisch angeguckt, wenn er Satellitenwürfe oder Wurfmieten macht. Oder zu viele Hunde (aka mehr als +-5) hat. Oder einen zuchtuntauglichen Hund wieder verkauft. Oder ggf auch eine Hündin, die zu alt geworden ist. Auf der anderen Seite kann einfach nicht jeder züchten, der will, auch wenn er bereit ist, in einem Verein zu züchten mit allem Pipapo. Bei vielen scheitert das schon ganz einfach am Immobilienmarkt. Und vielen anderen ist das einfach zu viel Aufwand und dann wandert das genetische Material ganzer Würfe in die Versenkung, unabhängig von der Qualität der Hunde. Bei mehr als drei Würfen pro Jahr pro Züchter wird schon wieder komisch geguckt und von Geldmacherei ausgegangen.
Da hat man einfach ganz andere Vorraussetzungen, was die Menge an Zuchttieren angeht. Bei einer großen, populären Rasse kann das durch eine große Menge engagierter Leute halbwegs gut aufgefangen werden. Aber bei den kleinen quasi aussterbenden Rassen? Oder bei solchen, die einfach nie populär geworden sind oder es auch nicht mehr sind? Wie soll man das nach modernen Standards auffangen?