Scheinbar hast du euch da eine negative Verhaltenskette aufgebaut. Du hast es gut gemeint, aber etwas zu menschlich dabei gedacht. Was ich als unglücklich empfinde:
- das zurückblocken in die Box -> Bedrohung, Druck, Zwang. Schafft keine vertrauensvolle Atmosphäre, in der entspannt werden kann.
- das auflösen wenn er kurz ruhig ist -> ruhig ist der Hund nicht, wenn er aufhört zu quengeln sondern wenn er sich bequem ablegt und die Äuglein zumacht. Und dann sollte man auch nicht durch ein Signal auflösen sondern einfach weggehen
- den Hund nur punktuell "wenn es zu viel ist" wegzublocken oder Räume zu verwehren ist nicht der beste Grundstein für Raumverwaltung.
Ich würde an deiner Stelle entweder die Box abbauen und wie es hier schon empfohlen wurde, einen hübschen Welpenauslauf mit Körbchen, Spielzeug zur Selbstbeschäftigung und einer Trinkmöglichkeit einrichten, der dann ganz ohne Druck aufgebaut wird.
Oder du lässt die Box stehen und beachtest weder sie noch den damit interagierenden Hund im geringsten. Er wird nicht mehr reingeschickt, wenn er reingeht lässt du ihn machen. Nicht loben, nicht auflösen, nicht reinschauen, das ist sein "Welt-aus-Ort". Du kannst wenn er mal grad wo anders ist, nach zwei, drei Wochen komplettem ignorieren der Box mal Leckerli reinschmeißen, die er dann zufällig findet.
Dazu schadet es meines Erachtens nicht (da scheiden sich die Geister hier im Forum), wenn der Hund Raumverwaltung kennt. Bei uns ist die Küche komplett tabu. Das Bad so halb, er wird darin ja schließlich gebadet und soll gerne reingehen. Er wartet vor der offenen Küchentür und geht auch nicht rein wenn wir weg sind. Das hab ich freundlich auftrainiert, er hat ja sehr schnell ein a aaah (das ist grad falsch) gelernt und sobald er eine Sekunde an der Schwelle zögert, hat man eigentlich gewonnen und hat den Punkt zum bestätigen, auf den dann das Training fußt.
Dazu halte ich es für wirklich wichtig, den Hund im Alltag einfach mal links liegen zu lassen. Das hab ich bei meinem ersten Hund falsch gemacht und ihm damit einiger Selbstständigkeit beraubt. Man schaut dass nix rumliegt und dass der Hund leer ist und dann muss man ihn nicht beachten, so lange keine aktive Hundezeit ist. Ich arbeite z.b. im Home-Office und der Junghund war von Anfang an im Erdgeschoss so lange ich oben gearbeitet hab (unbegrenzt mit Zugang zum Kellergeschoss, in dem Herrchen arbeitet). Juckt ihn nicht. Mal hab ich mich mit Laptop ins Esszimmer gesetzt, meistens konnte er machen was er will, was meistens schlafen und relaxen war. Mal hat er sich selbst ein Spieli genommen, dann weitergepennt.
Ich hab jetzt noch nicht das Alter gelesen, bei nem ganz kleinen Welpi würde ich schon noch mehr in der Nähe sein, aber auch hier kann man ihn ignorieren, wenn es nichts zwingendes gibt.
Du machst dir scheinbar viele Gedanken und bemühst dich, mir hat damals beim ersten Hund das Bauchgefühl gefehlt. Dieses "ja, Trainer xy und Buch yz sagen so, aber irgendwie passt das nicht für mich". Manchmal sind es ganz logische Fragen, die man sich stellen muss. Wie will man mit Druck und Stress Ruhe und Entspannung herbeiführen? Wie will man mit Zwang und unkonstanten regeln eine Vertrauensbasis legen?
Es geht nicht ohne Druck und Stress, es geht auch nicht immer unter Zwang und Regeln müssen situativ bewertet werden. Aber man muss den richtigen Weg finden und dazu gehört viel hinterfragen.