Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

  • Zitat


    Das was da momentan passiert ist ja auch mit wahlkampfbedingt. Ich finde die Idee des Veggie-Tages nicht schlecht, den FDP-Konter mit demonstrativem Grillen hingegen irgendwie fragwürdig. Es wirkt so wie diese reflexhaften Abwehrreaktionen bei den anderen deutschen Grundtugenden Tempolimit und Alkohol. Es ist utopisch, davon auszugehen, dass durch einen Veggie-Tag alle Menschen zu Vegetariern werden, aber das massenhafte Grillen von Billig-Fleisch macht auch niemandem das Leben besser. Aber Hauptsache mal wieder in den Schlagzeilen gewesen.


    Abgesehen davon, dass auch die Veggie Tag Idee doch nur ein Wahlkampf Gag ist, denke ich, dass man mit solchen Aktionen die Gegenwehr nur noch verstärkt. Umdenken kann ich nicht in die Leute rein drücken oder vorschreiben, das muss verinnerlicht und gelebt werden. Und bis man an dem Punkt ist, ist das einfach ein langer Prozess, je nach dem mit welcher Grundeinstellung man heran geht.
    Da denke ich, ist der Hauptdenkfehler bei solchen Überzeugungsprojekten.


    Ich gehöre ja auch zu den Fleischessern, die an mehreren Tagen die Woche bewusst vegetarisch essen (vegan schaff ich einfach nicht, meine MiPros sind mir heilig). Wobei ich persönlich dann sehr wenig von den Ersatzprodukten halte. Es gibt so tolle vegetarische Gerichte, gerade aus der asiatisch-indischen Küche, da können mich Tofu Brocken die so tun als wären sie ein halbes Hähnchen einfach nicht locken - zumal ich auf Tofu ohnehin massive Verdauunsprobleme bekomme.
    Vielleicht steh ich damit allein da, aber mir ist etwas, das sich von Grund auf als vegetarisch "outet" wesentlich lieber, als das getarnte Schnitzel. Einfach weil ich denke, wenn ich versuche etwas nachzubasteln (Tofu Schnitzel, vegetarische Bratwurst), wird das Plagiat immer am Vergleich mit dem Original scheitern. Wenn ich etwas Hervorragendes für sich stehen lasse, wird es immer Anhänger finden.

  • Ich finde das an sich als Wahlkampfthema nicht schlecht, die Umsetzung hingegen...nun ja. Rein programmatisch passt es zumindest zu den Grünen - auch wenn die Treffen der Orts- und Kreisverbände zuhauf in Gastronomiebetrieben wie Willis Schinkenstube o.ä. stattfinden. :roll: Aber die Umsetzung wird so wirklich nicht klappen, da stimme ich Dir vollkommen zu. Mein Empfinden da ist sehr gespalten, einerseits finde ich es wichtig, dass das Thema präsenter wird, allerdings provoziert es auch massive Abwehrreflexe. Und Rebellion von oben hat noch nie so recht funktionieren wollen.



    Bei den Ersatzprodukten erstaunt mich immer wieder, welches Diskussions-Potential die haben. ;) Mir persönlich ist es vollkommen egal, ob die Tofu- oder Seitan-Varianten Schnitzel, Stäbchen oder Fdndwd heißen. Klar schmecken sie nicht so wie das Original, aber zum Teil kommen sie stark dran - und wenn jemand Bock auf sowas hat, wieso nicht? Die vorpanierten Schnitzel aus der Kühltheke schmecken ja auch nicht wie frische, trotzdem wird über die nicht halb so oft geredet. Und manchmal muss es halt mal schnell gehen oder man hat keine Lust zu kochen - da nehme ich dann auch fertige "Burger" anstatt mir in liebevoller Heimarbeit Linsen-Frikadellen zu basteln.
    Und für Leute, die wenig Erfahrungen mit vegetarischem oder veganem Essen haben, sind die Dinger auch nicht zu unterschätzen - meine Mutter zB sieht meinen Besuchen deutlich entspannter entgegen, seit die veganen Schnitzel in vielen Supermärkten erhältlich sind und sie mir dann einfach so eins in die Pfanne hauen kann. So wird die heilige Dreifaltigkeit (Fleisch, Sättigungsbeilage, Gemüse) des gutbürgerlichen Mittagessens gewahrt und sie muss meinem Vater nicht erklären, warum er vegetarisch essen soll - der gehört nämlich auch zu der "Fleisch muss immer und überall dabei sein"-Fraktion.

  • Ich find es als nicht-Vegetarier nur irgendwie nervig, wenn ich beim vegetarischen Teil der Verwandtschaft zu Besuch bin. Ich weiß ja, was man alles tolles ohne Fleisch kochen kann, aber jedesmal wieder wenn ich zu meiner Schwägerin zum Essen eingeladen bin, krieg ich Tofu Schnitzel Wiener Art, Halbes vegetarisches Hendel oder beim letzten Mal gab es Spagetti Bolognese mit Tofu Hackfleisch (wenn ich dran denk rebelliert mein Magen schon wieder)


    Ich kann es ihr einfach nicht beibiegen, dass auch ich als Fleischesser nicht in Panik verfalle, wenn ich nichts auf dem Teller habe was nach tierischem Ursprung aussieht. Und egal wie oft ich ihr sage, dass sie doch bitte auch für mich normal mit kochen soll, jedes Mal krieg ich wieder so etwas und sie betont noch ganz stolz, dass sie das extra für uns geholt hat. :/


    Was würd ich für nen schönen Linseneintopf, ein Reisgericht oder Falaffel geben.

  • Ah, ok, Du hast das Problem andersrum. :smile: (Tofu-Bolognese ist wirklich bäh, aber das nur mal am Rande. Urgs. Klingt verdächtig nach der Aldi-Veggie-Reihe übrigens...wenn es mal Toscana-Bällchen gibt: lauf!)
    Ich koche gerade bei Fleischessern so gut wie nie mit Fleischersatz, es sei denn, sie wollen gern mal Seitan oder ähnliches probieren, dann immer gern. Da ist die Erwartungshaltung nämlich sonst wirklich so, dass man ein Schnitzel erwartet, das keins ist, aber doch genau so schmecken soll, da hast Du vollkommen Recht.

  • Zitat

    Ah, ok, Du hast das Problem andersrum. :smile: (Tofu-Bolognese ist wirklich bäh, aber das nur mal am Rande. Urgs. Klingt verdächtig nach der Aldi-Veggie-Reihe übrigens...wenn es mal Toscana-Bällchen gibt: lauf!)
    .


    :lol: Kopfkino :lol:

  • Und wenn du anbieten würdest, z.B. Falaffel oder veget. Bratlinge mitzubringen?


    Wir haben das mal für eine Feier mit "Mitbringbüffet" gemacht. Und was war als erstes alle? Die vegetarischen Bratlinge (auf Getreide/Gemüse-Basis).
    Ich denke, die Tofu usw. Angebote seitens der Fleisch essenden Fraktion kommen aus der Zeit, wo Protein noch als das Maß der Dinge galt. Es erfordert dann ein bisschen ernährungstechnische Kenntnisse und Fingerspitzengefühl, die Wertigkeit der Proteine, die Möglichkeit, dass sich Proteine ergänzen und damit in ihrer Wertigkeit steigern, und den reduzierten Proteinbedarf bei biologisch hochwertiger, rohkosthaltiger Kost zu vermitteln.

  • Das sind keine Feiern, sondern normale Familienpflichtbesuche und mitbringen brauch ich nichts, weil es da am Ende immer wieder heißt "bist du sicher dass da kein Fleisch drin ist"
    Außerdem seh ich net ganz ein, dass wenn ich schon eingeladen werd, ich auch noch mein Essen selber mitbringen muss.

  • SAG doch, dass du ne Sojaallergie hast :???:
    Die amchen doch auch keine Erdnusstorte für einen,d er allergisch auf Erdnüsse ist oder?!?!?!


    Ich habe auch den Drang mit Ersatzprodukten zua rbeiten, wenn ich üebrzeugte Fleischesser da hab, damit sie was bekanntes bekommen quasi...


    und sorry, aber Tofubollo kann genial sein, wenn man sie richtig macht- Tofu ist doch immer ne Frage der Würze :hust:
    Meine Bollo wird jedenfalls von allen Fleischis geliebt, die sie bisher gegessen haben ;)

  • Zitat


    und sorry, aber Tofubollo kann genial sein, wenn man sie richtig macht- Tofu ist doch immer ne Frage der Würze :hust:


    Ansichtssache. :) Ich mag Tofu gern, aber nicht in Bolognese. Da nehm ich lieber Linsen.

  • ich finde die Idee mit dem Veggitag aus Umwelt- und Tierschutzgründen gut.
    Es wird ja niemandem was aufgezwungen. Es ändert sich lediglich das Angebot und wenn das meiner Nachfrage nicht entspricht, gehe ich wo anders essen oder bringe mir was von zu Hause mit.
    Ist denke ich nicht zuviel verlangt, in Anbetracht der Tatsache welche Ziele so eine Aktion verfolgt und welchen Nutzen sie bringen kann. :ka:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!