"andere Hundehalter" anzeigen?

  • Ich finde es schrecklich, dass viele Menschen sich nicht mehr anders zu helfen wissen als sofort alles und jeden anzuzeigen.


    Manche Dinge ließen sich so häufig einfach mit einem klärenden Gespräch oder ein wenig Hilfe aus der Welt schaffen, aber das geht ja nicht, schließlich ist man ja im Recht und alles andere zu unbequem.
    Schade, Kompromisse sind nicht mehr gefragt, die Meinung des anderen wird kaum noch respektiert/akzeptiert. Jeder weiß und tut es selbst am Besten.


    Klar, manchmal braucht man Hilfe von außen (das muss nicht immer von "oben" sein, manches lässt sich nicht untereinander regeln, aber all zu häufig ist es einfach die fehlende Kompromissbereitschaft bzw. bekommt Mensch den Arsch einfach nicht bewegt.

  • Ich denke gerade unter Hundehaltern sollte man eine gewissen Loyalität zeigen. Aber ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig das der Fall ist. Gerade ich als HH kann eigentlich gut entscheiden, ob der Fehltritt des anderen Hunde zbs versehentlich ist bzw nicht mit böser Absicht.



    Aber vor 10 Jahren habe ich tatsächlich mal jemanden angezeigt wegen Unterlassung. Da wurde ich aus dem Nichts von zwei Rottweilern angegriffen. Die Verletzungen waren nicht schlimm, nur starke Hämatome durch die Bisse. Aber der Hintergrund war der, dass 1. kein Halter anwesend war und 2. es schon sehr viele Vorfälle mit diesen Hunden gab (hab Nachbarn befragt um herauszufinden wer der Halter war) und sogar schon Auflagen gab es. Die gehörten zu einem Schrottplatz, den sie bewachen sollten. Aber von dem entwischten sie immer wieder und haben weiträumig jeden in die Mangel genommen, der sich in der Nähe des Grundstücks befand. 50m weiter waren Einfamilienhäuser mit Kindern. Ich wollte mir nie ausmalen, was passiert wäre, wenn die ein Kind oder alten Menschen mal erwischen, der dann hinfällt und am Boden liegt... :/

  • Ich brauch auch nicht mehr viel bis ich hier jemanden anzeige. Ganz ehrlich.... Hier im Ort ist eine Frau die hat unseren Hund bellen gehört und kam gleich aus ihrem Haus um uns zu bitten unseren "verdorbenen" Hund wieder zurück ins Heim zubringen, weil man am bellen schon hören würde wie aggresiv er sei. Ich hab ihr gesagt, dass ich ihn sowieso nicht von der Leine lassen würde und sie gebeten sich um ihren eigenen Hund zu kümmern.


    Eine Woche später rast ihr Hund auf meinen (kurz angeleiten) Hund zu und attakiert ihn ( der hat richtig an seinem Fell festghongen). Die richtige Reaktion meiner seits wäre gewesen meinen kniehohen Hund loszulassen. Der Hund dieser Frau ist allerdings grade mal 30 cm groß...also was wäre denn die Folge gewesen???? Konnt ich also nicht machen.


    DIe Frau war zwischen 100 und 200 m weit weg, hat natürlich nichts gesehen und natürlich auch nichts unternommen(und der absolute Gipfel!) "Es liegt an eurem bösen Hund, mein hund tut sowas nicht" (Zitat). Ich hab den kleinen Köter von meinem rutergezerrt und er ist zu seinem Frauchen zurückgerannt...was laut der Frau auch dagegen spricht, dass ihr Hund angefangen hat.... Dazu nur: er ist mit steil aufgerichtetem Schwanz und weit aufgerissenen Augen auf meinen zugerannt.


    Neulich höre ich dann von einer anderen Person aus unserem Ort, dass eben diese Hundebesitzerin Schauergeschichten über unseren Hund rum erzählt.... Ich weiß er ist nicht ungefährlich, aber getan hat er noch niemandem etwas!


    Diese Frau bildet sich ein, dass die Verantwortung von einem Hundehalter von der größe des Hundes abhängt!


    Wenn ich das so schreib bekommich gerade wieder Magenschmerzen...
    Wenn die sich nochmal was in der Richtung erlaubt bin ich bei der Polizei.


    Hätte sie sich ihre :zensur: Ansprache eine Woche zufor gespart wäre ich nicht mal wütend... Unfälle passieren...aber so....


    Meine Meinung dazu ist: war es ein einmaliger "Unfall" ( ok, wiederholen kann sich sowas schon mit etwas abstand) und der Halter akzeptiert, dass er wohl was falsch gemacht hat...OK... Auch das eine Situation beim Spiel plötzlich kippt..OK... es wird an der Leine gezogen und gekläfft...OK auch an der Lein Knurren...so lange nichts passiert....


    Alles andere... Polizei! Ich hab den Eindruck, dass die Leute sonst nicht schnallen, dass sie selbst auch Verantwortung haben. Einige HH achten scheinbar nur auf ihren Hund wenn der andere stärker aussieht...


    (Schuldigung ist jetzt wohl etwas emotional geworden...)


    Gruß


    Nicole

  • @ sascha:
    Ich finde es eigentlich auch schrecklich, dass viele sich nicht mehr zu helfen wissen als eine Anzeige aufzugeben. Ich hab noch nie jemanden angezeigt, aber bei dieser Hundehalterin weiß ich irgendwie nicht weiter :???:
    Ich habe ja später versucht mit ihr zu sprechen, an einem anderen Tag als ich nicht mehr so aufgeregt war und sachlich mit ihr sprechen konnte. Nur leider war das mit ihr nicht möglich.
    Da ich nunmal an dieser Wiese wohne und nicht unbedingt 4-5 mal am Tag mit dem Auto irgendwo hinfahren möchte, wenn ich eine Hundewiese vor der Nase habe werde ich wohl oder übel noch mit dieser Frau zu tun haben.

  • Anzeigen würde/habe ich Hundehalter wenn sie einfach uneinsichtig sind - z.B. wenn ein Hund immer wieder meine anpöbeln muss und der Halter es nicht schafft seinen Hund anzuleinen wenn er uns sieht z.B. - das mache ich auch aus Selbstschutz denn wer weiß ob sich meine Hündin nicht doch einmal wehrt und dann hab ich das Problem :( :


    Oder wenn es wirklich schlimme Vorfälle sind!
    Unsere letzte Katze wurde von einem Hund gehetzt und totgebissen - und mehrere Zeugen (wir selbst haben das zum Glück nicht gesehen) haben berichtet, dass die Besitzerin kaum Anstalten gemacht hat den Hund zurückzurufen und dann hat die Besitzerin auch noch erst geleugnet das es ihr Hund war, dann hat er nur gejagt und nicht gebissen und nach dem dritten Brief vom Anwalt war es dann doch ihr Hund, der unsere Katze totgebissen hat - und der Hund hatte schon MK und Leinenzwang!
    Sowas ist einfach nur total traurig weil es so unnötig war - und dementsprechend war dann unsere Reaktion!


    Wäre es nicht bekannt gewesen, dass der Hund jagt und die Besitzerin hätte sich entschuldigt und Besserung versprochen hätten wir sie bestimmt nicht angezeigt!

  • Wie gesagt,die allermeisten Hundehalter zeigen Andere nur dann an,wenn nichts anderes mehr geht!Natürlich habe ich das Gespräch gesucht,aber wenns nicht geht,was dann?
    Ich glaube auch nicht,daß wir in einer Gesellschaft leben,wo permanent nach Staatlichkeit gerufen wird.Das ist ein Märchen,denn wenn es so wäre,könnte unsere Justiz nicht mehr arbeiten.
    Gruß
    Ute

  • Solange es die Situation nicht erfordert würde ich keinen anzeigen.
    Auch nehm ich die Versicherung nur in Anspruch wenn ich mit ihm zum TA muß. Sollten es nur Kratzer sein, was beim Spielen immer mal passiert, oder ein leichter Biss.. dann mach ich da kein Terz drum. Alles schon passiert.

  • Ich habe noch nie einen Hundehalter und auch keinen normalen Menschen ;) angezeigt.
    Tierqälerei, animal hoarding und ähnliche Übergriffe könnte ich mir allerdings als Anzeigegrund vorstellen und würde da auch handeln, wenn es keine andere Art der Einflussnahme gäbe.


    Insgesamt denke ich und erlebe es hin und wieder selbst, dass hier in D viel reguliert wird und viele kleine Verstösse gleich zur Anzeige kommen, weil mal wieder jemand sein gutes Recht durchsetzen möchte.
    Das ist sehr schade und nicht besonders gut für das Miteinander in einer Gesellschaft.


    LG, Friederike

  • Ich finde auch, das viel zu oft angezeigt wird, wegen jeder Kleinigkeit.


    Auf der anderen Seite, haben wir hier bei uns ein Problem mit zu wenig Meldungen. Ein Rüde hier hatte zig Hunde zerlegt und erst meine Bekannte hat es gemeldet. Wäre das öfter gemeldet worden, hätte es früher Auflagen gegeben und wahrscheinlich würde das letzte Opfer dieses Hundes dann auch noch leben *sfz*

  • Wenn Hunde sich untereinander im Spiel oder bei kleinen Pöbeleien verletzen, dann würde ich auch nicht gleich mit einer Anzeige drohen.


    Zitat


    Ein Herdenschutzhund beißt mir in die Wade. Halter kooperativ. Es war ein Unfall. Der Hund hat mich nicht gesehen und sich erschreckt.


    Anders sehe ich es, wenn Hunde Menschen verletzen. Gerade in dem obigen Fall hätte ich mir persönlich schon überlegt, den Hund vielleicht doch lieber zu melden. Denn ein HSH, der zubeißt, "nur" weil er sich erschreckt hat, empfinde ich als äußerst gefährlich und würde meines Lebens nicht mehr froh, wenn er sich das nächste Mal bei einem Kind "erschreckt". :/

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