Leinenaggression - Hund schmiedet hintenrum einen Plan

  • Kurze Vorgeschichte:
    Ich bin wegen der Leinenaggression von Max nach vielen Umwegen auf die Hundeschule von Michael Grewe (Canis) Hundeschule-Hundeleben gestoßen. Soweit so gut. Dort arbeiten wir an seiner Leinenaggression.

    Zeitgleich zum Start des Einzeltrainings sah ich die DVDs von HTS 1+2. Ich bin mehr als angetan von dieser Arbeitsweise, weiß nur nicht richtig, wie ich sie bei der Leinenaggression umsetzen könnte und ein Intensivkurs im Süden bei HTS selber ist für mich nicht finanzierbar.

    Soweit so gut.

    Ich habe Max nach dem System beigebracht hinter mir zu gehen. Nicht neben mir, nicht vor mir, sondern wirklich hinter mir.

    Wir hatten in der Zeit (eine Woche) 4 Hundebegegnungen (natürlich nicht frontal und direkt sondern andere Straßenseite, einmal auch nur 2 Meter entfernt) und bei 2en ist gar nichts passiert, bei einer wollte er nach vorne und ließ sich dann aber wieder zurück (hinter mich) schicken und war dann ruhig, bis auf beobachten des anderen Hundes und bei einem Hund ist er etwas ausgeflippt. Hierzu muss man sagen, dass Max, wenn er ausflippt (und da gibt es kein System, dass geht vom Rüden zum Weibchen, vom Kleinsten zum Größten Hund) richtig abgeht ... volles Programm mit in die Leine stellen, abdrehen, kläffen wie ein Irrer. Von daher fand ich das mehr als beeindruckend.

    Ich sprach das bei der Trainerin an, weil ich schon denke, man muss sich für eine "Vorgehensweise" entscheiden und sie meine daraufhin, es hört sich interesssant an, wir könnten uns das ja mal anschauen aber es kann auch sein, dass Max, wenn er sich erstmal daran gewöhnt hat und es nicht mehr neu ist, sich hinter meinem Rücken (wo ich ihn ja schlecht immer im Auge haben kann) einen "Plan" ausbaldovert, wie er halt hintenherum die Hunde/Menschen massakriert (überspitzt gesagt) und dann irgendwann anfängt hinter mir zu agieren.

    Von der Logik her durchaus nachvollziehbar, wir haben dann auch erstmal Abstand davon genommen, weil wir die "Systeme" nicht durcheinander bringen wollten aber nach wie vor finde ich diesen Ansatz sehr interessant, weil er ohne massive körperliche Einwirkung sehr viel zu bringen schien.

    Was denkt ihr darüber, bzw. habt ihr Erfahrungen gemacht, ob es bei leinenaggressiven Hunden geholfen hat?

  • Ich mach es selten, aber ich schick ihn auch schonmal schräg hinter mich. Nicht richtig hinter meinen Rücken, weil er von da aus ja Quatsch machen könnte, ohne dass ich es sehe, aber so schräg hinter mich pack ich ihn auch schonmal wenn er überfordert ist.

    Mücke reagiert bei Rüden aggressiv ( wenn er an der Leine ist, und eine gewisse Distanz unterschritten wird) und in manchen Situationen bringt es was.

    Allerdings kommt es immer auf die Situation an, letztens lief einer seiner Lieblingsfeinde hinter uns, da muss MÜcke dann vor mir laufen und muss den anderen ignorieren.
    Der andere hat sogar vor Gift und Frust gebellt, selbst das war okay, solange Mücke genau weiss, was er tun soll. Zöger ich eine Millisekunde, dann übernimmt er und macht Tullus.

    Das erfordert deutliche Ansagen meinerseits, aber mich macht es sicher im Umgang mit ihm, weil ich merke, dass ich tatsächliche den nötigen Einfluss auf ihn habe, wo ich früher noch dachte, er macht sein Ding, was ich nicht ändern kann.

  • Aus meinen Sichtfeld schicke ich Hunde in dem Moment nicht.

    Da könnte genau das passieren was du befürchtest, Fantasmita.

    Die Hunde sind auch bei mir leicht schräg neben/hinter mir.

    Es geht ja nur darum den Hund klar zu machen das er sich zurücknehmen soll/kann (sein Denken nach hinten richten, nicht nach vorn).

    Nicht in eine andere Position in der er wieder agieren kann so wie es ihm passt.

    Gutes Beispiel von Mücke

    Zitat

    Allerdings kommt es immer auf die Situation an, letztens lief einer seiner Lieblingsfeinde hinter uns, da muss MÜcke dann vor mir laufen und muss den anderen ignorieren.


    An und für sich ist gar nicht die Position so wichtig, sondern die reine Botschaft. Und die heißt: "der andere Hund hat dir egal zu sein".

    Kommt Hund von vorn, ist mein Hund (solange er prollt oder übermütig ist) neben/hinter mir, kommt Hund von der Seite ist mein Hund auf der anderen Seite so versetzt das ich wiederum präsent bin, kommt Hund von hinten bin ich wieder dazwischen, weil ich meinen Hund vor mich bringe.

    Letztendlich will ich immer präsent für meinen Hund sein. Er soll möglichst immer mich vor der Nase haben und sich mit mir beschäftigen. Dabei kann er von mir aus den anderen Hund beobachten, aber er soll einfach für mich immer "gesprächsbereit" sein.

    Hoffe es kommt ein wenig verständlich an was ich da so schreibe :???:

    Meine Hunde, ob nun Leinenaggressiv oder einfach nur in Spiellaune, sind dadurch jedenfalls so "runtergefahren" das sie sich sehr schnell eingeordnet haben.

  • Zitat

    Es geht ja nur darum den Hund klar zu machen das er sich zurücknehmen soll/kann (sein Denken nach hinten richten, nicht nach vorn).

    Nicht in eine andere Position in der er wieder agieren kann so wie es ihm passt.

    hach, du bringst es immer so schön auf den Punkt :D

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