Hund ignoriert mich an der Leine

  • Hallo!
    ich habe mich jetzt schon ewig lang durchgelesen, über mehrere Tage, aber irgendwie nicht DIE passende Lösung für mein Problem gefunden.


    Ich habe seit genau 2 Wochen einen 6 Monate alten Jack Russel Terrier Rüden. Im Prinzip ist er ein ganz nettes Kerlchen, in der Wohnung verhält er sich ruhig wenn ich da bin. Er läuft im Normalfall auch gut an der Leine. Ich muss dazu sagen, dass er mein erster Hund ist, vorher habe ich zwar mehrere Hunde ausgeführt, aber so ein eigener ist doch schon was anderes.


    Doch immer wieder stehen wir beim spazierengehen vor einigen Problemen. Zum einen ist er, wenn es dunkel ist ein ziemlicher "Schisser". D.h. er guckt bei allem, es kann auch durchaus sein, dass er sich dann voll in die Leine hängt und alles Bewegliche verbellt werden will.


    Genauso "schlimm" ist es, wenn er andere Hunde sieht. Dadurch,dass ich mich ja ein wenig hier eingelesen habe, habe ich schon die verschiedensten Methoden durchprobiert, von abrupten stehenbleiben, bis in die andere Richtung gehen (was dann meistens darin endet, das ich ihn hinter mir herschleife - eigentlich auch nicht die richtige Lösung, oder?). Zudem habe ich es mit Leckerlie, Lieblingsspielzeug und noch so manchem probiert. Aber er hört dann einfach nicht mehr auf mich. Selbst ein deutliches Nein, sein Name, Ablenkung... alles hilft nix mehr, bzw. kurzer Ruck an der Leine - nix. Bin echt am verzweifeln.


    Heute morgen wars ein Kaninchen, total schlimm. Im Stall kann ich ihn allerdings frei laufen lassen, auch übers Feld. Da macht er überhaupt nichts, kommt auf Zuruf her, oder auch so, bleibt in der Nähe, also ein absolutes Lamm.


    Ihm sein Futter komplett vorzuenthalten und es ihm aus der Hand als Leckerlie zu füttern funktioniert leider auch nicht. Ich muss ihm morgends bevor ich zur Arbeit gehe, Futter geben, damit er ruhig ist und besänftigt. Gleich ums vorweg zu nehmen. Mein Hund ist tagsüber dann bei meiner Oma, allerdings bis sie morgends bei mir is muss er eben kurz alleine bleiben.


    Habt ihr einen Rat für mich?

  • Du schreibst du hast deinen Hund seit 2 Wochen, ich mein, wie lange hast du denn die von dir genannten Methoden ausprobiert?
    du kannst nicht erwarten dass eine Methode nach 2 Wochen funkioniert, sondern so was ist ein langwieriger Lernprozess.


    Gehst du mit ihm in eine Huschu oder ähnliches?

  • Hallo,


    entscheide Dich für eine Methode und dann heißt es üben, üben, üben.
    Erst mit gar keiner bis wenig Ablenkung (z.B. in der Wohnung) und dann die Ablenkung steigern.


    Viele Grüße aus HH
    Silke

  • nu mal langsam!!


    dein hund ist als kleinhund mit seinem halben jahr langsam in der pubertät und will sich ausprobieren. jack russels sind dann nicht mal ganz ohne in ihrem temperament - das wusstest du aber sicherlich schon vorher.
    und zudem: du hast deinen hund gerade mal 2 wochen - was erwartest du?? er muss sich doch erst an dich gewöhnen, vertrauen fassen.
    und dann probierst du zig methoden gleichzeitig aus??


    ENTSPANN DICH!!


    1. bleib bei einer methode und führ die mit geduld und konsequenz aus.
    2. den leinenruck hast du hoffentlich zum letzen mal angewendet!! (am besten noch am halsband, oder?? :zensur:
    3. wenn du den 6monate alten hund erst 2 wochen hast, wundert es mich, dass du ihn überhaupt von der leine lässt. lass ihn lieber an der schleppleine laufen. du hast nichts davon, wenn er dir dann doch mal wegläuft!



      - wenn er zieht, dann bleib stehen ODER dreh immer sofort um. verlange durch ein klares kommando, dass er wieder zurück an deine seite kommt und lob ihn dann dafür.
      - wenn er alles verbellen will, dann ignorier es und lob ihn, wenn er grad mal pause macht wie verrückt. ODER unterbinde es durch ein klares kommando (immer das gleiche, z.b. schluss/ruhe) und lobe ihn, wenn er darauf hin kurz die klappe hält
      - sein selbstbewusstsein kannst du aufbauen, indem du dich viel mit ihm beschäftigst. damit meine ich nicht das bloße spielen, sondern z.b. clickertraining, leichte unterordnung, ...

  • Hallo,


    ich schließe mich meiner Vorschreiberin an.


    Zwei Wochen sind noch gar nichts - es hat sich auch noch in dieser kurzen Zeit keine feste Bindung zwischen euch entwickeln können.


    Im Prinzip bist du doch schon auf dem richtigen Weg!


    Da es dein erster Hund ist, mutmaße ich einfach mal, dass vielleicht dein Timing nicht ganz stimmt, daher führt es möglicherweise nicht zum erwünschten Erfolg.
    Wichtig ist, dass du handelst, BEVOR er unerwünschte Verhaltensweisen zeigt!
    Denn wenn du erst reagierst, wenn dein Hund schon agiert, bestätigst du ihn nur.
    Lenke ihn nicht ab, wenn er bellt, sondern lenke vorher um.
    Verstehst du, wie ich es meine?


    Gruß
    Leo

  • Ich schließe mich hier den andern an.


    Wenn du den Hund erst zwei Wochen hast, kann das doch alles noch gar nicht klappen.


    Erstens ist die Eingewöhnungszeit ja erst mal alles ungewohnt für den Hund, genau wie für dich.


    Und zweitens muss man die Methoden schon eine ganze Weile anwenden, bevor Besserung eintritt. Zumal auch in dieser Zeit dann erst mal gegenseitiges Vertrauen entstehen muss.


    Geh es mal etwas langsam an. Als "Erste-Hilfe-Maßnahme" möchte ich dir empfehlen, unerwünschtes Verhalten zu ignorieren (auch, wenn das am Anfang bedeutet, dass du den kleinen Kerl mal sanft hinter dir her ziehen musst) und erwünschtes zu loben (z.B. jeden Blick zu dir, wenn er an der Leine ist).
    Außerdem versuch den Kleinen aus stressigen Situationen rauszunehmen. Lauf z.B. einen kleinen Bogen um Dinge, die ihn im Dunkeln aufregen, oder nicht geheuer sind und/oder geh mit ih zusammen schauen, vielleicht liegt ja ein Leckerchen auf dem gruseligen Baumstumpf ;)
    Und sichere ihn mit der Leine, so dass er nicht mal einem Kaninchen hinterherflitzen kann.


    Hundeschule würd sich bei euch sicher lohnen. Du musst nicht rumexperimentieren, das mit der Erziehung klappt schneller, gegenseitiges Vertrauen wird dann auch schneller aufgebaut und du wirst Spaß haben und nette Leute kennenlernen.
    Achte auf eine HuSchu, die mit Lob und ohne Strafe arbeitet.


    Viel Spaß mit dem Kleinen.

  • Danke schonmal für die Antworten. Ich bin mir durchaus bewusst, dass in 2 Woche nicht alles perfekt sein kann und schon gar nicht bei einem 6-monate alten Hund.


    Zuhause funktioniert alles schon einwandfrei, er bleibt auf seinem Platz wenn ich ihm das sage, er kommt her, macht alle Kommandos einwandfrei. Auch draußen schon relativ gut, außer eben es is ein anderer Hund in Sichtweite - dann is ihm alles egal.


    Zitat

    2. den leinenruck hast du hoffentlich zum letzen mal angewendet!! (am besten noch am halsband, oder??


    Er hat ein Geschirr an... das der Leinenruck vielleicht nicht die beste Methode ist, is ja klar. Ich reiße ihn ja auch nicht zurück wie irre, es ist eher ein leichtes "ziepen" womit ich ihm klar machen möchte: Hey - ich bin auch noch da. Da es aber eh nichts nützt, kann ich es gleich sein lassen. Und stehe halt weiterhin relativ "hilflos" da.


    Zitat

    - wenn er zieht, dann bleib stehen ODER dreh immer sofort um. verlange durch ein klares kommando, dass er wieder zurück an deine seite kommt und lob ihn dann dafür.


    Mach ich ja auch, aber in dem Moment wo er was anderes sieht, nützt umdrehen nur dazu, ihn hinter mir herzuschleifen. Und ich kann mir wahrhaftig nicht vorstellen, dass das eine gute Lösung sein kann. Wenn ich stehen bleibe, fängt er an wie wild zu bellen. Und das in einem Ton - da bekommt man Kopfschmerzen und weckt die ganze Nachbarschaft.


    In die Hundeschule gehe ich mit ihm.. allerdings von 1x kann man da noch nicht wirklich von "was lernen" sprechen.


    Zitat

    Da es dein erster Hund ist, mutmaße ich einfach mal, dass vielleicht dein Timing nicht ganz stimmt, daher führt es möglicherweise nicht zum erwünschten Erfolg.


    Das könnte natürlich durchaus stimmen. Muss ich mal vermehrt drauf achten.

  • Zitat

    In die Hundeschule gehe ich mit ihm.. allerdings von 1x kann man da noch nicht wirklich von "was lernen" sprechen.


    Im Prinzip sollst du da ja lernen... wann muss ich einwirken, wie usw.


    Ansonsten kann es auch mal recht hilfreich sein, wenn sich ein Trainer bei dir zu Hause mal eine solche Situation anschaut.
    Der kann dir genau sagen, in welchen Moment du handeln musst.

  • Ja, dann entspann dich doch mal. Es erwartet doch auch keiner, dass es gleich klappt. Ich hatte mit Snoop die gleichen Probleme, die du hier auch schilderst.
    Klar ist das blöd, wenn der Hund so bellt und man möchte gelegentlich gern im Erdboden versinken. Aber trotzdem solltest du Ruhe bewahren und langsam arbeiten. Du sagst ja selbst, dass dir klar ist, dass nicht alles schon perfekt sein kann.


    Das Training an solchen Problemchen dauert nun mal ein paar Wochen oder sogar Monate. Selbst wenn eine Methode funktioniert, funktioniert sie nicht nach ein paar Tagen schon.


    Am wichtigesten finde ich auch den Hinweis, möglichst schon vorher zu vermeiden, dass der Hund bellt. Das erreichst du am besten, indem du zu den gruseligen Dingen Abstand hälst und den Hund schon lobst, wenn er noch gar nicht dran denkt, zu bellen.


    Und so leid es mir tut, aber du wirst ihn wohl hinter dir herziehen müssen, wenn er sich doch aufbaut. Das musste ich mit Snoop tausendmal tun. Es wird besser werden.
    Terrier sind nun mal der Ansicht, dass sie selbst am besten wissen, was zu tun ist. Du hast also eine Menge Überzeugungsarbeit vor dir. Plan mal etwas mehr Zeit ein :smile:

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