Flächensuche contra Fährtensuche

  • Normal hallo an alle
    Simba ist fast 15 wochen liebt die Nasenarbeit.
    Wie wir auch orientiert sich Simba mit der Nase, Augen und dem Gehör.
    Nun folgendes er ist in der Lage auf dem Sportplatz meinen Haustürschlüssel ohne Anhänger auf eine Distanz von etwa 80m zu finden indem er die Fläche durch im kreisedrehen erschnüffelt
    jetzt würde ich Ihm gerne auch das Verfolgen einer bestimmten Spur antrainieren.
    meine frage ist würde ich meinen welpi durscheinander bringen wenn ich flächensuche mit fährtensuche verbinden würde


    Danke für eure antworten


    Ciao

  • Hallo


    Meiner Meinung nach nicht. Aber ich würde es nicht gleichzeitig machen, also schon trennen. Mal das eine, mal das andere.
    Mein hat damit kein Problem und viele die ich kenne auch nicht.
    Es sind verschiedene Arten der Nasenarbeit.
    Zum einen die "Technik" die der Hund nutzt um ans Ziel zu kommen, zum anderen sucht er nach einer anderen Art Geruch.


    Das was er mit dem Schlüssel macht, ist denke mit halbhoher bis tiefer Nase.
    Bei der Fährte geht es um sehr genaues und gezieltes Suchen mit super tiefer Nase, halbhohe oder gar hohe Nase ist da nicht erwünscht.


    Ich mache mit Luna seit Welpenalter Trümmersuche. Seit einigen Monaten mache ich Fährten, um sie ruhiger zu bekommen. Und natürlich lasse ich sie auch in der Fläche suchen.


    Auf den Trümmern und in der Fläche sucht sie mit ihrem favorisierten Mittel, Stöbern. Kommt sie da nicht weiter, welchselt sie zu was anderem, was mehr Erfolg verspricht. In diesen Sparten ist das durchaus ok.


    Beim Fährten hatte ich Anfangs das Problem, dass sie die selbe Taktik anwenden wollte. Sie wusste schon wo der Gegenstand ist und fand es doof, da noch Präzisionsarbeit zu leisten (findet sie immer noch). Wenn du richtig fährten willst, musst du darauf aber bestehen. Nase in jeden Tritt. Nicht hoch, nicht halbhoch.


    Wenn der Hund in der Fläche oder auf Trümmern zB nach einem Menschen sucht, dann sucht er nach dem Körperfettgeruch. Wenn er fährtet, sucht er nach Bodenferletzungen.


    Ich habe für jede Art der Suche ein "Ritual". Trümmer sind ohne alles, kein Halsband, nichts - nackt. Fährte ist mit einer speziellen Leine und Fläche zZ noch mit Halsband, in Zukunft mit Warnweste. So unterscheidet sie auch, bilde ich mir zumindest ein.


    Viel Spass!

  • Danke Fläcki für die Antwort.
    Finde es sehr gut die idee mit dem Ritual da dein Schützling es verknüpfen kann in welcher Rolle er sich befindet und somit auch mit der gewünschten Arbeit beginnt wie ein neues kommando
    z.b such für flächensuche
    zeig für fährtensuche
    show me für trümmersuche



    wie darf ich das mit der Bodenverletzung verstehen da der Hund ja mit der Nase auf dem Boden bleiben soll aber eine Person ja aber beim schtreifen eines Strauchs beim vorbeigehen oder beim verweilen für kürzere zeit an einer Stelle auch geruchsstoffe auch auf höhergelegene objekte übergreifen könnten oder beim steigen auf eine höher gelegenen weg

  • Zitat

    wie darf ich das mit der Bodenverletzung verstehen da der Hund ja mit der Nase auf dem Boden bleiben soll aber eine Person ja aber beim schtreifen eines Strauchs beim vorbeigehen oder beim verweilen für kürzere zeit an einer Stelle auch geruchsstoffe auch auf höhergelegene objekte übergreifen könnten oder beim steigen auf eine höher gelegenen weg


    Bei der Fährte, so wie sie im Hundesport üblich ist, bleibt der Hund an einer Fährtenleine, die ist so 6 bis 10 Meter lang. Und das Ziel ist eben, dass sich der Hund NUR auf die Bodenverletzungen konzentriert. Also auf die Tritte, nicht auf das, was drüber liegt. Das kann bei einer Fährte, die zB nur 10 Minuten alt ist schon schwierig werden, wenn die Person, die die Fährte gelegt hat (gelaufen ist) an einer Stelle länger stehen geblieben ist. Dann legt sich (bei frischen Fährten, bei einer 3 Stunde alten ist das egal) ein Geruchskegel über diese Stelle mit dem Individualgeruch des Fährtenlegers. Das kann dann dazu führen, dass der Hund aufschaut und hoch schnüffelt. Was eben bei der Fährtenarbeit nicht erwünscht ist.


    Das was du beschreibst, ist eher etwas, das bei der Flächensuche eine Rolle spielt und da auch absolut erlaubt und erwünscht ist. Oder mäglicherweise beim Mantrailing, da kenn ich mich aber zuwenig aus.


    Fährtenarbeit ist Präzisionsarbeit. Konzentrationsarbeit, sehr pingelig und ohne viele Freiräume für den Hund. Dh. Er muss immer die selbe "Suchtechnik" anwenden, das ist eigentlich nicht natürlich. Da er normalerweise, wie schon gesagt die Technik wechselt, wenn er mit der alten nicht erfolgreich ist. Und du musst ihn, wenn du es "richtig" machen willst, dazu bringen eben NUR noch so zu suchen, in der Spur, egal ob es am Busch neben der Spur auch riecht.


    Bei der Flächensuche hat der Hund da mehr Spielraum.


    Was ist dein Ziel?
    Möchtest du deinen Hund Menschen suchen lassen? Dann musst du nicht zwangsläufig Fährtenarbeit machen. Zumal bei der Fährte am Schluss auch kein Mensch sondern irgendein Verweisgegenstand steht. Nicht dass das schlecht wäre, ich mache das auch. Aber mein Hund zB steht viel mehr auf Flächen- oder Türmmersuche als auf sture Fährtenarbeit.


    Grob gesagt ist es so (vielleicht weisst du das alles, dann sorry ;) )


    Flächensuche (bei Trümmern ist es das selbe, aber eben in Schutt und unwegsamem Gelände, Erdbebengebiete etc. Bei Lawinen ebenfalls nur eben im Schnee) ist die Suche in der Fläche, dh. Wald, Gebirge, Felder. Der Hund verweist Personen oder deren Gegenstände. Er sucht menschlicher Witterung, NICHT nach Individualgeruch.


    Fährtensuche ist das Verfolgen einer extra gelegten Spur, mit tiefer Nase und das Verweisen eines Gegenstandes am Ende der Fährte. Der Hund sucht nach den Bodenverletzungen. Er verweist keine Person und muss sich Tritt für Tritt an die Spur halten. Es ist eine "Sportart".


    Mantrailing ist das Suchen nach Individualgeruch, einem bestimmten Menschen, in zT stark kontaminiertem Gebiet wie einem Einkaufszenter oder einem Markt. Der Hund sucht nicht nach dem Geruch von Körperfett wie bei der Flächen und Trümmersuche sondern nach dem Eigengeruch von jemand bestimmtem.


    Egal was du mit deinem Hund machen willst, das eine schliesst das andere nicht aus.


    Korrigiert mich, wenn ich was falsches sage.

  • Schon eimal großen Dank Fläcki für deine Erfahrung auf dem Gebiet wie schon gesagt ist Simba noch ein Welpi aber wir möchten Ihm schon eine tolle Beschäftigung bieten die Ihn anschliesend mit seinem Lieblingsspiel(sein Wurfball) Belohnt.


    wer noch etwas ergänzen könnte zum Aufbau der verschiedenen Techniken wäre gerne erwünscht


    Merci

  • Ich schließe mich meinem Vorposter an
    Möchte trotzdem was anmerken. Ich hatte echte Probs weil meine kleine Maus bei der Leichensuche, als wir auf minimalste Geruchsträger übergegangen sind, plötzlich ganz offensichtlich nur meiner Spur vom Auslegen folgte.
    Also sei froh, dass dein Hund das nicht tut ;)
    Kannst später dann auch längere Suchen machen, weil der Hund nicht einfach ner Spur nachrennt und dann findet, sondern großflächig absucht

  • Nun man kann es schon kombinieren, aber nicht am Anfang und nicht in dem Alter :D


    So kann man auch den Hund dann später mal nach dem Färtenabgang selber suchen lassen. Das System wird ja auch in der Vermisstensuche angewendet.

  • Kommt darauf an was man will. Bei der Leichenspührhundausbildung will mans definitiv nicht. Ich will nicht dass meine Wutz der Fährte von iwelchen Menschen nachrennt sondern gezielt nach dem Geruchsträger sucht.
    Und beim Sportfährten will man sklavisches Absuchen der Trittsiegel und keine Stöbersuche

  • Mit Fährte kenne ich mich nicht so aus. Aber uns wurde von der Trainerin erklärt, dass wir (zumindest anfangs) nur Mantrailing oder nur ZOS (was ja eine Vorstufe für die Flächensuche ist) machen sollen. Die Sucharten sind eben grundverschieden, und einen Hunde, der noch die Grundlagen lernt, bringt es u.U. durcheinander, wenn er die Nase mal so und mal anders einsetzen soll.

  • Zitat

    Kommt darauf an was man will. Bei der Leichenspührhundausbildung will mans definitiv nicht. Ich will nicht dass meine Wutz der Fährte von iwelchen Menschen nachrennt sondern gezielt nach dem Geruchsträger sucht.
    Und beim Sportfährten will man sklavisches Absuchen der Trittsiegel und keine Stöbersuche


    Wow, das ist ja interessant. Macht ihr das beruflich? (wahrscheinlich schon, oder? :ops: ) Darf ich fragen, was für ein Beruf das ist?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!