Gummitwist mit Schleppleine

  • Hallo Leute.

    Mein Hund ist stur, d.h. er KANN hören, will es aber momentan meist nicht. Deswegen schreibe ich.
    Ich habe ihn noch nicht soo lange, noch keine 6 Monate. Nach einigen Wochen hörte er perfekt auf "Komm!", er kam angesaust wie sonstwas und wir waren ganz schön stolz auf ihn.
    Dann bekam er Selbstvertrauen, und seit ein paar Wochen klappt das sehr dürftig... daher denke ich wieder über eine Schleppleine nach. Wieder, weil wir das ganz am Anfang mal ausprobiert haben. Ich habs als Katastrophe empfunden, Pelle bewegt sich unmöglich unkontrolliert, dreht sich dauernd wild um... an der 2m-Leine muss man schon höllisch aufpassen. Er geht ein paar Schritte, dann schnüffelt er, dreht sich beim Schnüffeln hektisch hierhin und dahin, will dann auf einmal losrennen...
    Auf jeden Fall, schon bei der 2m-Leine kommt es noch dauernd vor, dass er sich die Leine irgendwie um die Beine gewickelt hat plötzlich (und man hat keine Ahnung, wie er das hinbekommen hat), an der Schleppleine ist das eine Katastrophe.

    Ich würde gerne wissen, ob da einer Erfahrungen mit gemacht hat und was man da machen kann?

    Bei der SL kommt hinzu: er merkt ziemlich schnell "oh, lange Leine" und rennt los. Und er rennt wie blöde. Zickzack am liebsten... und dann hat er die SL zwischen den Pfoten, legt sich auf die Nase, strampelt wie wild, und zack, liegt er auf dem Rücken wie ein gefesseltes Kalb, das grad von einem Cowboy eingefangen wurde... je mehr er zieht, umso mehr klemmt er sich die Beine ein.
    Ganz fürchterlich, und nach ein paar Versuchen habe ich beschlossen, uns beiden das nicht mehr anzutun.

    Aber nu hört er so unzuverlässig, und alle sagen immer wenn ein Hund unzuverlässig hört darf er nur noch an die Schlepp... was mach ich denn jetzt?

  • Wenn dein Hund Zickzack rennt, dann geht es eben nicht mehr weiter. Bleibe so lange stehen, bis dein Hund Kontakt zu dir aufnimmt. Dabei wird nicht geredet. Wenn dein Hund zu dir kommt bzw. dich anguckt, geht es erst weiter. Das kannst du auch loben.

    Ich würde mit einem Hund, der so durch die Gegend rennt, wirklich Zickzack laufen. Nicht der Hund, du sollst das machen. Der Hund muss lernen, nach dir zu gucken. Laufe links, laufe rechts, links, geradeaus.......ohne Worte. Zackzack. Das macht deinen Hund mürbe. Immer wenn er am Bein ist, wird er per Futter gelobt.

    Streßt er, gehst du keinen Schritt weiter und zur Not, drehst du um und gehst nach Hause. Außerdem kann ein Hund lernen, dass er sich nicht mit der Schlepp verheddert. Mein Hund kann sich sogar selber wieder entfesseln.

    Es gibt aber auch breite Feldleinen, die sind angenehmer als die Schlepp.

    Und ansonsten würde ich mir eine nette, gute Hundeschule suchen, wo ihr beide zusammenwachsen könnt.

  • Hast du nicht ein erwachsenes türkisches Strassenköterchen ??!!

    Da brauchts alles ein wenig länger, denn was unsere automatisch lernen, dauert bei deinem vermutlich etwas länger ... aber es geht.

    Wenn der Herr derzeit noch so wild durch die Gegend rennt, dann bring ihm erstmal bei, an der normalen Leine vernünftig zu laufen. Wenn das funktioniert, dann nimm eine 5 m SL. Fang bloß nicht gleich mit 10 m an, daß bekommst du nie gehandelt.

    Der Hund kann lernen, den Weg nicht zu verlassen und gib ihm bloß nicht ein "Lauf" Kommando, das wäre ja der Freibrief zum Rennen und Ziehen.

    Machs ruhig, gesittet, hab Geduld und geh lieber länger, als hektisch ne kleine Runde.

    Falls du nen Trainertipp brauchst verrat wo du herkommst ;-)

    Gruß, staffy

    @Schopenhauer
    Tztztz, da kriegt der Hund aber jedesmal nen enormen Leinenruck ... nicht gerade förderlich !

  • Als ich Kind war, hatten wir einen Collie, den wir auch bei kurzer Leine ständig "entwirren" mußten inclusive Laternenmasten u.ä.
    Wir dachten das ist eben so.

    Dann habe ich vor 5 Jahren die alte Hündin einer Freundin übernommen. Und fast das Erste, was mir auffiel, war wie super die an der Leine ging und genau solche Sachen wie Masten, Pfeiler und Ecken abschätzte.
    Da dachte ich, oh super erzogen und super schlau.

    Nun habe ich seit fast zwei Jahren einen Boxer, der gar nichts konnte und kannte als er zu mir kam.

    Ich habe die Schleppleine geholt, weil er wie bei Euch zuerst super gehört hat und dann sehr unzuverlässig.
    Und obwohl ich ihm anfangs wirklich erstmal das an der Leinegehen beigebracht habe, war er mit der Schleppleine auf Anhieb super geschickt.

    Es ist ganz selten, dass er sich um etwas rumwickelt. Wenn ich es vorhersehe reicht ein "Aufpassen" und er reagiert selbstständig und paßt auch auf, dass die Leine nicht zwischen die Beine gerät.
    Da hab ich wirklich kaum einen Anteil dran.

    Aus diesen Erfahrungen denke ich, dass es geschicktere und eben ungeschicktere Hunde gibt. Mit manchen muß man eben länger üben.

    Mein Vorschlag wäre die Länge langsam zu steigern und erst mehr Luft, wenn er bei einer bestimmten Länge selber gut aufpaßt.

    Bei dem urspünglichen Problem hat mir die Scheppleine aber nicht geholfen.
    Der Hund weiß genau, wann Sie dran ist und wann nicht.
    Er hört ja inzwischen auch gut, aber eben nicht 100% zuverlässig.
    Die restlichen ca. 10% habe ich nicht "wegtrainiert" bekommen.
    Aber vieleicht war/bin ich da auch nicht konsequent genug.

    Viel Erfolg!

  • Hm ja, und Pelle gehört genau zu den ungeschicktesten Hunden überhaupt :lol: , er rennt ja auch zuhause dauernd irgendwo gegen, schmeißt alles um, schubst gnadenlos alles weg. Und er fällt ja auch gerne mal um, weil er echt furchtbar unvorsichtig ist, schon ein paarmal hat er sich auf seinem Schlafsofa rumgewälzt und ist dann voll auf den Rücken geknallt, oder er ist beim Sitzen hinten über gekippt... alles schon dagewesen, er ist sehr ungestüm und tolpatschig.

    Zu deiner Frage, Staffy: ja, genau richtig, es geht um mein erwachsenes türkisches Straßenköterchen.
    Wir wohnen in Dülmen im Münsterland, kennst du da etwas? Wir waren in der Hundeschule, aber der Zeitpunkt war wohl ungünstig. Das war nämlich genau dann, wo er eh total super gehört hat. Gegen Ende der Hundeschule fing das dann an, dass er plötzlich einfach keine Lust mehr hatte...

    Kann es sein, dass Pelle einfach überfordert ist an der Leine? Es kommt mir nämlich manchmal so vor, als wüsste er einfach nicht, wo er als erstes schnuppern soll, weil ja alles einfach so verführerisch ist, und man könnte ja in der Zeit woanders etwas verpassen, deswegen die hektische Rumrennerei...
    An der 2m-Leine geht er mittlerweile ganz manierlich. Wir sind dabei, zu lernen, dass nur links geschnuppert wird, Zickzack über den Weg ist verboten. Außerdem bleiben wir sofort stehen, sobald die Leine stramm ist. Er kann also immer noch hektisch schnuppern, allerdings nur links und solange die Leine dabei locker ist. Also stört mich das nicht, und es wird immer besser.
    Dann habe ich eine 5m-Rollleine dazugenommen. Ich weiß, da sind eigentlich alle gegen. Aber ich dachte an einer Rollleine wird er es schwerhaben, sich zu verheddern. Das klappt auch etwas besser, nur mussten wir das auch erst üben. Anfangs war es tatsächlich so, dass man ihm die Überforderung deutlich angesehen hat, sobald wir ihn von 2 auf 5m umgeklinkt haben. Wie er erkannt hat: ui, ich kann viel mehr laufen. Und wie er plötzlich überall gleichzeitig hinwollte, immer gestresster wurde und schließlich war wieder nix mehr mit ihm anzufangen...

    Deshalb hab ich die 5m-Leine im Park erstmal weggelassen und hab sie nur noch auf dem Feld benutzt. Das geht jetzt ganz gut. Nur kann ich ihn auf 5m nicht daran hindern, die Seiten zu wechseln, aber das ist ja auch nicht schlimm, oder? Momentan halte ich es so, dass er an der 2m-Leine immer links laufen muss, sobald ich ihn auf 5m umklinke darf er aber hin, wo er möchte. Solange er nicht zieht halt.

    Wenn einer kommt, kann ich ihn ja immer noch zurückholen und ins Fuß nehmen.

    Ich glaube unser grundsätzliches Problem ist, dass Pelle wahnsinnig gerne rennt. Ich lasse ihn auch - trotz allem - ab und an mal auf dem Feld laufen. Es reicht ihm einfach nicht, am Wegrand zu schnüffeln, er will wie bescheuert durch die Gegend jagen. (Damit meine ich rennen, nicht jagen im wörtlichen Sinn). Und das kann ich an der Schlepp jawohl eh vergessen...
    Für Pelle heißt Freilauf dass er rennen darf.

  • dann wäre radfahren sicher genau das richtige für ihn oder?? damit er mal richtig rennen kann :smile:

    ich hasse schleppleinen auch und amy weiß genau das man an der schleppe hören muss und wenn die ab ist nicht mehr :roll:

    ich habe es auch ohne SL ganz gut hinbekommen :smile:

    gut das mein hund so futtergeil ist :hust:

  • Blonder Rüde, gelle !! Meiner ist zwar nicht ganz so schlimm, aber so Dinge wie von der Couch fallen ... :hust:

    Wie ist Pelle denn sonst so ? Ist er drinnen genauso unruhig, oder kann er da schon abschalten, ruhig bleiben ? Ist er nur draussen bei neuen Gegenden so, oder immer ?

    Bist du selber ein "Ruhepol" ? Ruhig, geduldig, souverän und immer gute Nerven ? Ich denke den Kerl muß man erstmal runterfahren, teils zur Ruhe zwingen und überhaupt ansprechbar und aufnahmefähig bekommen.

    Solange er so hektisch und geistesabwesend ist, da wirst du nicht weit kommen. Kannst du anfangs einen Mix aus
    - gesittet und aufmerksam an der 2 m Leine gehen und
    - schnüffeln und zick-zacklaufen an der 5 m Leine
    hinbekommen ?

    Zudem würde ich einige Kleinigkeiten im Alltag, wo sich die Konzentration das Aufmerksame wunderbar üben lassen ganz konsequent trainieren. Banales Beispiel: Hund aus Auto holen - Sinn wäre ja ein ruhiges Abwarten bei offener Tür und erst auf Aufforderung herausspringen.

    Du wohnst in einer ungünstigen Gegend :D
    Ich hätte nur jemand in Münster oder Dorsten-Lembeck - ist zu weit, oder ?

    Gruß, staffy

  • Zitat

    @Schopenhauer
    Tztztz, da kriegt der Hund aber jedesmal nen enormen Leinenruck ... nicht gerade förderlich !

    Ne, kriegt er nicht, da ich wende, bevor er in der Leine hängt. Und wegen dem Stehen bleiben, ich muss ihn ja nicht komplett reindonnern lassen. Man muss doch nur stehen bleiben.

    Außerdem übe ich solche Dinge nur mit Geschirr, nie mit Halsband. Nein, wenn ich etwas nicht tue, dann mit Leinenruck arbeiten. Die Schlepp sollte immer schön durchhängen. Deswegen ja auch zackige Richtungsänderungen. Schön den Hund frustrieren bis er aufpasst, weil es ihm zu blöd wird. Geht auch wunderbar mit einer 2m Leine. Die Kunst ist, dass der Hund lernt, nach einem zu gucken. Deswegen bringe ich den Leuten immer zuerst bei, dass der Hund gucken soll und sie das bestätigen sollen.

    Und manchmal muss man eben länger als 20min stehen bleiben, bis der Hund mal Kontakt aufnimmt.

    Ich mach das mit allen Hunden so, auch mit den ehemaligen Straßenhunden, klappt bestens.

  • Zitat

    Und manchmal muss man eben länger als 20min stehen bleiben, bis der Hund mal Kontakt aufnimmt.

    Wenn man sonst nix zu tun hat :lol:
    In der Zeit bringen andere ihren Hunden die ersten Grundlagen zur Leinenführigkeit bei ;-)

    Jeder wie er mag - meine laß ich nicht in die Leine rennen.

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