Komische Hundehalter

  • Ja, das mit der Besserwisserei ist eine Sache, die möchte niemand "am eigenen Leib" erleben. Aber Gewalt gegen Tiere ist die andere Seite, und da werde ich nun mal richtig zickig :steckenpferd: !

    Wir haben gerade gestern eine Geschichte erlebt, die wirklich jeder Beschreibung spottet. In einem großen Hundeauslaufgebiet hatten wir schon vorher eine Frau mit ihrem Setter gesehen, die, unüblich für die Gegend, weder lächelte noch grüßte. Am Sandplatz zerrte sie ihren Hund, der gerade zu unserer Gruppe laufen wollte, wortlos weg, und ich dachte noch - die hat den ja wohl am Halsband und nicht am Kehlfell :schockiert: ?? Ich konnte es nicht genau sehen.

    Ein halbes Stündchen später müssen wir mit ansehen, wie sie mit ihrem Hund den unsäglichen "Alphawurf" praktiziert und sich dann, als er verschreckt abhauen will, mit krallenartig ausgestreckten Händen auf ihn schmeißt, um ihn im Nacken- und - tatsächlich - im Kehlfell zu packen und zu schütteln!!!

    Mein Mann und ich brüllten gleichzeitig: "Ey, was machen Sie denn da???"

    Da stürzt eine andere Frau zu uns - ich dachte, gleich schlägt sie uns - und brüllt uns an (aber richtig laut): "Mischen Sie sich nicht ein! Sie kennen die Frau gar nicht! Wollen Sie uns anzeigen? Nur zu!"

    Wir: "Was hat das denn damit zu tun, ob wir sie kennen oder nicht? Sie malträtiert den Hund!"

    Sie: "Ich sage Ihnen, sie hat wirklich langsam die Nase voll davon, dass sich dauernd Leute in ihre Erziehung einmischen! Sie haben überhaupt keine Ahnung! Die Trainerin hat das so gesagt!"

    Mein Liebster war ganz blass vor Wut (ich vermutlich auch).

    Der einzig positive Aspekt: Dass wir ganz offensichtlich nicht die einzigen sind, die an diesem Verhalten dem armen Hund gegenüber was zu bemängeln haben, jedenfalls in der Uniwildnis ...

    Das war echt unglaublich, wie die uns angebrüllt hat. Die Halterin selbst hat gar nichts gesagt.

    immer noch mit Rauschen im Ohr
    Wauzihund

  • Und da ist doch der Haken bei der Geschichte Wauzihund: durch ständige "Belehrungen" sind die Leute so auf 180 das man mit ihnen gleich gar nicht mehr reden kann.

    Helfen bedeutet manchmal die Zähne zusammen beißen. Davon frei sprechen kann ich mich nicht. Ich agiere auch sehr impulsiv.

    Das musste mal eine alte Damen feststellen, welche ihren Hund, obwohl schon 13 und vom Vorbesitzer nicht wirklich beigebracht wurde, nicht auf Achse zu gehen, mit der Leine vermöbeln wollte als wir (meine Freundin und ich) ihn festhielten, weil er unseren Hunden gefolgt war.

    Wir haben uns auch angegiftet und ich habe mit Anzeige gedroht. Da dies auf den Feldern passierte, wollte ich mir die Autonummer aufschreiben und folgte ihr. Nun versuchte sie mich abzuschütteln und marschierte in die Bahnhofstraße und ich immer brav mit. Nach dreißig Minuten hatte sie di Faxen dicke, ging zu ihrem Auto und ich hatte die Nummer.

    Anzeige habe ich erstattet, es wurde weiter gegeben an die Staatsanwaltschaft von denen ich auch ein Schreiben erhielt das es eingestellt wurde, nachdem eine Verwarnung der Dame ins Haus flatterte.

    Habe sie noch öfter getroffen, ab und an sogar mit Schlepp und ich bilde mir ein der Umgang war anders. Aber: würde ich heute nicht mehr machen. Heute liegt mir mehr an einem längeren Gespräch in der Hoffnung das vielleicht die wichtigsten Dinge hängen bleiben und der Gegenüber die Möglichkeit hat sein Handeln zu überdenken und sich für eine andere Sicht zu entscheiden.

    So bleibt man wenigstens im Gespräch.

  • Super ätzend sowas !!! Ich finde auch, man sollte versuchen, mit den Leuten zu reden, aber gegen Dummheit kommt man immer so schlecht an :hilfe:

    Ist mir aber wirklich ein Rätsel, wie eine Hundeschule bzw die Trainer da weiter fleißig ihr Geld kassieren, ohne den Besitzern mal ins Gewissen zu reden.

    Wir haben bei uns in der Nachbarschaft Leute, die einen Dobermann haben und glaube ich allen ernstens nur im Dunkeln mit ihm rausgehen. Es hat sie jedenfalls kaum jemand jemals bei Tageslicht gesehen. Die Frau hat den Dobermann kurz an der Leine, er zieht und sie flüchtet panisch vor jede Hundebegegnung. Man könnte noch nicht mal mit ihr reden, weil sie fast wegrennt. Der Hund ist noch nichtmal leinenaggressiv, möchte einfach nur röchelnd (und unerzogen) zu den anderen Hunden :gott: Der tut mir auch jedesmal einfach nur leid.

    So, und jetzt nochmal ein nettes Beispiel, mir hilft das manchmal, zu sehen,dass es auch anders geht: :smile:
    Auch in der Nachbarschaft haben wir eine indische Familie, die wohl recht traditionell leben, mit einem kleinen Labradormix. Nicht gerade top erzogen, sicher kein HuSchu Training, Hund etwas übergewichtig, aber der Hund ist freundlich und verträglich und Familie + Hund sehr nett. Der Mann hat mir mal erzählt, dass sein Sohn den Hund einfach eines Tages von Freunden mitgebracht hat und keiner in der Familie jemals mit Hunden zu tun hatte. Er hätte nie Tiere gehabt und keine Ahnung gehabt, wie man mit einem Hund umgeht, aber jetzt könnte er sich ein Leben ohne Hund garnicht mehr vorstellen. Sohnemann fährt im Wald Fahrrad mit Hund, Vater und Mutter trifft man oft beim Spazierengehen. Und wenn wir bei ihnen vorbeikommen, lädt der Vater uns mit unsererem Hund immer in den Garten ein, damit die Hunde spielen können. Mit dem Kommentar "Mein Hund möchte ja auch nicht immer nur mit mir spielen". Die sind einfach nur klasse! :D

    Lg, Trixi + Diego

  • Ja, Terry, normalerweise bin ich auch beherrschter, stelle erstmal harmlose :fies: Fragen, höre zu und agiere dann mit der "ja, aber ..."-Strategie; das ist allemal sinnvoller als gleich den Zeigefinger zu heben. Aber wenn einem Tier offensichtlich Schmerzen zugefügt werden und sich gleichzeitig eine völlig Fremde wie eine Furie gebärdet - tja, das war's dann auch mal mit meiner Beherrschung!

    Die Verfolgungs-Idee finde ich übrigens super, dazu gehört ja auch eine gewisse Dreistigkeit ;) .

    Liebe Grüße
    Wauzihund

  • Ich misch mich nicht in fremder Leute Hundeerziehung ein, aber ich frag mich schon manchmal ob manche Hundehalter so gar nicht nachdenken. Warum guckt sich so manch lernresistenter Mensch nicht ein paar Tricks bei einem funktionierenden Mensch-Hund-Gespann ab? So hab ich es auch gelernt und die meisten anderen von euch wahrscheinlich auch.
    Im Gegenteil wird dann bei uns oft noch bemängelt wie streng ich doch sei.

  • Hey ihr Lieben, danke für eure zahlreichen Beiträge...

    schlimm dass es mir nicht allein so geht (aber das habe ich ja erwartet) :sad2:

    Also zum Thema anzeigen: Das Problem wird auf jeden Fall der Nachweis sein. Angenommen das kontrolliert mal jemand, dann sehen die ein hundefreundliches Haus mit viel Spielzeug und Garten. Einen extrem freundlichen Hund (LIssy ist laut Aussage von der Frau im Haus sehr ruhig und lieb...), der nicht mal im Garten aufmuckt. Eine Besitzerin, die sogar in der Huschu ist...die gehen ja wohl kaum mit ihr Gassi und selbst wenn wird sie sich wohl schwer zusammenreissen...

    Die Orga rauszubekommen könnte ich mal versuchen...das wäre sicher ne Massnahme...

    Zum Thema Brief schreiben: Finde ich eine gute Idee. Werde ich mal drüber nachdenken.

    Zum Thema Gespräche führen...ich habe schon mit der Frau gesprochen, habe ihr Tipps gegeben und gefragt ob wir öfter mal zusammen gehen sollen. Mittlerweile redet sie aber mit niemandem mehr, auch freundliche Hilfe nimmt sie nicht an, "Ich bekomme das schon hin." Zweifel an der Huschu wurden bereits von etlichen Nachbarn geäussert und ein guter Trainer zum Hausbesuch empfohlen. Keine Reaktion, bzw . sie ist sehr zufrieden mit der Huschu, warum solle sie es ändern.
    Ich muss euch auch ehrlich sagen, ganz helle ist sie nicht. Sie ist so eine HH mit einem naja, sagen wir mal "beschränkten" Horizont, wenn ihr wisst wie ich meine. Wenn sie Lissy gelegentlich mal anbrüllt macht sich das ganze Asi Potenzial bemerkbar...was es einfach erschwert, mit emphatischen Argumenten daherzukommen, weil ihre Ansicht scheinbar ist "Hund hat zu gehorchen, Hund hat sich ins Leben einzuordnen, wenn er es nicht tut, stimmt was mit dem Hund nicht".
    Vielleicht liegt das auch nicht an ihrer Einfachheit, sondern einfach daran, dass sie nie gelernt hat Fehler bei sich zu suchen, sich zu reflektieren, oder einfach eigene Fehler verdrängen zu wollen. Keine Ahnung.

    Zu ihrem Mann: Mit ihm unterhalte ich mich gelegentlich, wenn ich ihn im Garten treffe. Und natürlich habe ich ihn schon auf seine Frau und Hund angesprochen (natürlich nett und hintenrum). Er resigniert da sofort und gibt auf, winkt ab und sagt immer nur "Das ist ihr HUnd, da kann ich ihr nicht reinreden." Er darf sie ja noch nicht mal zum Spazieren mitnehmen und man rennt da echt gegen eine Mauer.
    Die Frau scheint wohl ziemlich dominant und egoistisch in diesem Thema zu sein...um es mal nett auszudrücken...

    Ein LIchtblick gibt es allerdings. Ich habe mich gestern länger mit einer Frau unterhalten, die erst seit kurzem einen Hund hat. Sie ist einfach super, total normal und arbeitet total emphatisch mit ihrem Hund. Wir beide verstehen uns super und sind total auf einer Wellenlänge. Sie kennt wohl die Frau mit Lissy ziemlich gut und hat sich auch schon vorsichtig negativ über die Erziehung von LIssy geäussert...
    ausserdem hat sie sich einen TErmin mit dem o.g. Hundetrainer gemacht, um an der Unsicherheit ihres HUndes zu arbeiten. Aber wirklich brauchen tut sie ihn nicht, finde ich ;) Sie macht das nämlich super...
    vielleicht kann sie positiv auf Lissys Frauchen einwirken, wenn sie den Trainer gut findet .Kritik oder Vorschläge von ihr kommen dann bestimmt besser an als die der HH wie mir...

    Ich bleibe jedenfalls dran.

  • So ich habe mir heute mal die Bekannte von der Frau geschnappt...habe sie direkt mal gefragt warum sie ihren Hund nicht laufen lässt.

    Sie erzählte mir, dass die Frau von Lissy wohl morgends die 50 m mit Lissy geht, die ich ja immer sehe wenn ich von den Feldern komme. An kurzer Leine, sie kann kaum ihr Geschäft verrichten.
    Mittags um 13 Uhr treffen sie sich wohl immer und dann darf Lissy spielen im Freilauf. Aber sie geht dann keine langen Freilauf Runden mit ihr, sondern sie treffen sich am Feld. Wie lange sie da bleiben weiss ich nicht. Aber sie müssten ja zwei Stunden da stehen damit der Hund das nachholt was er morgends und abends nicht bekommt, und das ist wohl nicht der Fall. Naja, Freilauf gibt es dann wohl, aber nicht lange.

    Abends wieder diesselben 50 m.

    Erst war ich ja begeistert und dachte...juchuu, dann bekommt sie wenigstens etwas Freilauf (obwohl ich auch wenn ich krank bin o. Urlaub habe, die beiden noch nie mittags gesehen habe :???: ). Doch dann sagte mir die Bekannte von der Frau dass sie wohl mit Lissy die BEGLEITHUNDPRÜFUNG machen will :hust:

    Wie soll das denn gehen???? Lissy reagiert auf andere Hunde völlig hysterisch, will hin, spielen. Dann wird sie halb erwürgt.
    Sie kann sich nicht auspowern und Hund sein, richtige Spaziergänge fehlen ihr, also Abruftraining und Vertrauen aufbauen...von solchen Reizen wie Wald oder Schwimmen in Seen ganz zu schweigen ....
    Wie soll man mit einem völlig überdrehten Hund, der einfach nur rennen will, anständig trainieren??? Und wie kann man denken, dass Training bedeutet, den Hund an ca. 10cm Leine neben sich herzuschleifen (von Blickkontakt keine Spur, wie auch?).

    Aaaaaahhhhh, die macht mich echt wahnsinnig... :zensur: :schockiert:

  • Hm und zu diesen Mittagstreffen könntest Du am Wochenende oder so, wenn Du Zeit hast, nicht mal zufällig dazustoßen?

    Meine Erfahrung mit Leuten, die von Hundetrainern mal komplett falsch beraten wurden (z.B. Stachler beim Welpen für die Leinenführigkeit und andere Korrekturen "das ist wie der Griff der Mutterhündin"), ist: Es klappt am besten sie zu überzeugen, wenn die Leute selbst auf den Trichter kommen. Weil 100% sicher, dass das alles so richtig ist, sind sie ja nicht, weil sonst hätten sie nicht den Trainer fragen müssen.

    In meinem Beispielfall lief das so:
    Halterin: "Ihr Hund trägt ja ein Geschirr, sehe ich."
    Ich: "Ja, bei uns klappt die Leinenführigkeit noch nicht so 100%ig und ich möchte ihn nicht am Hals verletzen, bis er es kann."
    Halterin: "Also der Trainer hat meinem Kleinen direkt beim ersten Treffen das Stachelhalsband umgelegt."
    Ich: "Tatsächlich? Und weshalb?"
    Halterin: "Ja, weil der Kleine ja lernen soll nicht an der Leine zu ziehen und man sich Respekt verschaffen muss. Deshalb sollte ich auch streng mit ihm sprechen, damit er mich ernst nimmt."
    Ich: "Ach so, ja, er wollte also dass der Kleine Sie respektiert, verstehe. Die sind aber auch manchmal wild, wie die kleinen Kinder, oder?"
    Halterin: "Hmja, schon, kleine Kinder, hm, wissen Sie, der Trainer hatte ja eben diese sechs Übungsstunden angesetzt bis zum Erfolg."
    Ich: "Ganz schön schnell!"
    Halterin: "Ja, aber es klappte! Leider klappt es jetzt schon nicht mehr ganz so gut, trotz Stachelhalsband, ich weiß ja nicht, aber die Rasse ist eben auch nicht ganz einfach."
    Ich: "Nicht mehr so gut, hm? Dabei ist er doch auch so ein Braver, oder?"
    (ich rufe meinen Hund mit besonders fröhlicher Stimme heran und beide Hunde reagieren)
    Halterin lächelt und überlegt: "Naja, der Trainer wollte eben auch schnellen Erfolg, glaube ich."

    Das war jetzt nur die Kurzfassung des Gesprächs, aber was ich damit sagen will: Viele Leute sind bereit, dazuzulernen, wenn man es nur richtig formuliert. Ich wünsche Dir viel Glück, dass Du die Dame mal mehr oder weniger allein erwischt, da redet es sich leichter als wenn mehrere Leute dabei sind. Da geht jeder erstmal in Abwehrhaltung wenn er kritisiert wird. Und: Zeig Verständnis! Das macht den Einstieg leichter: "Ach herrje, Sie haben es aber auch nicht einfach, die Kleine ist noch ganz schön wild, was?" etc. Hoffentlich klappt es! Ich wünsche es der Hündin!

  • Das hast du nett geschrieben... ;) Ich habe auch schon solche Gespräche geführt, nur leider sind sie mit der beschriebenen Frau nicht möglich, ich habe es ja mehr als einmal erlaubt.

    Hmh, zu den Mittagstreffen könnte ich gehen, aber dann ohne Hunde... :???: Weil wenn die mich sieht wird Lissy ja sofort an die Leine gemacht, weil sie soll ja keinen Hundekontakt zu x beliebigen Hunden haben :headbash:
    Ich bin am Wochenende mit meinen Beiden immer im Wald...

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