Enttäuscht und Verletzt vom eigenen Hund

  • Mach dir nichts draus, du bist nicht allein. Ich kenne das Gefühl auch, wobei ich, wenn sowas ist, immer stinksauer auf mich selber bin, weil ich die Situation nicht unter Kontrolle hatte.

    Wir haben soviele Fortschritte mit seiner Leinenaggression gemacht, dass wir uns "immer mehr trauen" und in der Natur der Dinge liegt halt auch, dass man manchmal eine Situation einfach falsch einschätzt und zu spät oder falsch reagiert. Hinterher ist man immer klüger, wie es so schön heißt.

    Hier gibt es einen Hund der (neben seiner normalen Leinenaggression) sein absoluter Erzfeind ist .... da könnte er schon ausflippen, wenn nur der Geruch des Hundes in der Luft liegt :headbash: . Wenn wir den sehen, dann machen wir halt ne elegante Kehrtwende und versuchen erst gar nicht möglichst entspannt an ihm vorbei zu kommen. Bei anderen Hunden funktioniert das mittlerweile ganz gut aber man soll das Elend ja nicht herausfordern.

    Nimm es also nicht persönlich.

    Was mich interessieren würde, du schreibst du hast vor deinem Hund gekniet ... wie kommt das dazu? ist das der Ansatz deiner HuSchu die Situation zu händeln? Wäre nett, wenn du dazu noch was schreiben würdest.

  • Hallo Xixime,
    ehrlich - ich hätte das gerne gesehen - eine akrobatische Meisterleistung, Du, vom Hund umgenietet auf dem Boden liegend, Dich hinterher hechtend und grad noch ein Hinterbein erwischend....

    :rate10:

    Versuch, es mit Humor zu nehmen und Deinem Hund nicht mehr böse zu sein (meist übertragen wir ja den Frust mit uns selbst aufs Hundi), Deine Schrammen tun weh, heilen aber auch bald wieder)

    Ihr habt schon soviel erreicht, manchmal braucht man solche - vermeintlichen - "Blamagen", um wieder auf den Teppich zurückzukommen.

    Ich bewundere Deine Sportlichkeit, Dein Zähne Zusammenbeißen im Moment der Schmerzen und Deine Beherztheit!

    :respekt:

    Ich habe ein recht sonniges Gemüt und versuche, solche "peinlichste Momente im Leben eines HH" immer mit Humor zu betrachten (solange alles irgendwie gut ausgegangen ist) - vermutlich hätte ich nach dem Aufrappeln völlig überrascht den anderen HH angesehen und gesagt "Oh, ich wußte nicht, dass wir Zuschauer haben - wir üben grad unsere Kür fürs Dog-Dancing"...

    Los, raus mit Dir, weiterüben!

    Liebe Grüße,
    Chris

  • Ja, meistens macht man ein paar Schritte nach vorne und dann halt auch mal einen zurück.

    Leider können uns die Racker nichts sagen was sie in so einem Moment denken, bzw fühlen. Deiner Erzählung nach hat er sich aber nur mit dem anderen Hund beschäftigt, irgendein Signal von dem, könnte Benno so aus der Fassung gebracht haben, das er nichts anderes mehr registriert hat.

    Wie ist euer Trainer damit umgegangen wenn Benno an der Leine Spannung aufbaut?

    Groetjes

    Snoepje

  • Hier wurden Dir gute Ratschläge gegeben , und ja, nimm es nicht persönlich. Dein Hund hat einen Erzfeind, den hat fast jeder Hund, und am besten geht man denen aus dem Weg. Seht Ihr Euch, umdrehen.
    Wenn der Halter dann Deinen Hund noch anschreit oder auch seinen, sorgt er auch jedesmal dafür, das die Situation aufheizt.
    Führst Du Deinen Hund am Geschirr oder am Halsband ?

    Halsband unterstützt nämlich die Leinenagro zum einen, und zum anderen wenn Du eine Geschirr mit Bügel hast, wie K9, Limex oder so, kannst Du den kräftigen Hund besser halten.

    Wenn Ihr einen so traumatischen Hund bekommen habt, der eine Angstagression an der Leine gezeigt hat, dann könnt Ihr sehr stolz auf das bisher Erreichte sein.
    Rückfälle, und dann noch bei diesem Hund, müssen leider immer mal wieder mit bedacht werden.
    Sei nicht enttäuscht von ihm. Er hat sich bisher doch viel Mühe gegeben und Dir vertraut, sonst hättet Ihr dieser Angst an der Leine nicht Herr werden können.
    Das ganze Thema ist ein sehr schwieriger Weg, seh es einfach auf dem letzten Stück als kleinen Stolperstein, die da ab und zu noch rumliegen.

    Und dieses Gefühl im Dreck zu liegen :ops: ich kenn das.
    Aber sehr viele Leute sehen auch, das meine zwei gut erzogen sind.
    Du solltest Dich deswegen nicht schämen das Du gestürzt bist, sondern die anderen sich dafür, das sie selber so unbeherrscht sind, dadurch einen solchen Hund haben, der das sicher auch ausstrahlt

  • Hi

    also zu dem "gedemütigt" fühlen kann ich nur sagen, nimm es nicht so ernst, sei froh dass nichts weiter passiert ist. mein kurt hat auch seine spinnenden momente an denen wir arbeiten müssen. er hat 26kg ich beinahe 90, aber wenn er an der leine doch mal einen anderen hund sieht an dem wir vorbeimüssen und er kann ihn gar nicht riechen gehts auch rund. da hat er es auch schon hinbekommen dass ich beim ausweichen auf ein feld einen falschen tritt gemacht habe, der länge nach im (nassen!!!) dreck lag, dann folgte eine mehr oder weniger elegante rolle über die schulter und ich sah aus wie ein ksk soldat im tarnanstrich :headbash: . naja, der andere hundebesitzer konnte sich das lachen kaum verkneifen :D und ich bin auch nur aufgestanden (die leine zum glück immer in der hand gehalten) und musste mitgrinsen, auch aus erleichterung weil sich die beiden hunde auch wieder beruhigt hatten. das sind so geschichten bei denen man sich zuerst bis an den anschlag aufregt aber hinterher hat man dann doch eher ne kleine anekdote zum erzählen... :lachtot:

    dass du dich dabei verletzt hast tut mir echt leid....

    zu den verhaltenstipps halte ich mich zurück, da wurden einfach schon zuviel gute abgegeben.

    ich hoffe ich konnte dich damit ein wenig aufbauen und dir zeigen dass du beileibe nicht der einzige hundebesitzer bist der sich mal in die horizontale begeben hat ;)

    grüße von alex und kurt

  • Chris, da ist mir doch jetzt auch ein Grinsen über Gesicht gelaufen. So habe ich es noch nicht gesehen. :hust:

    Wegen der Leinenangstagression:
    Unsere Hundetrainerin hat uns die Desenibilisierung nah gebracht. Anfangs haben wir 50 m abseits des Weges gestanden, Benno ins Sitz gebracht, er darf nach den Hund schauen, muss aber auf unser Kommando "Guck mal" den Blick abwenden und zu uns schauen, dafür gibts ein Leckerlie. Die Distanz haben will langsam gekürzt, bis hin, dass jetzt auch Hund frontal uns eingegenkommen können. Selbes Prinzip beim vorbeilaufen.

    Wenn ein anderer Hund sehr nah an uns vorbei geht, haben wir gute Erfahrung gemacht, Benno ein zusätzliches Stück Geborgenheit zu geben. Das sieht dann so aus, dass wir die Hand auf sein Brustkorb legen und ein leichten Druck aufbauen und wieder nachgeben. Das hilft sehr gut wenn er schon in einer Angstphase ist (Hecheln oder Zittern). Er hat mittlerweise gutes Vertrauen in uns und diese gewisse Enge hilft ihn, auch in anderen Situationen wo er große Angst (Knallen, laute Geräusche) hat ein Gefühl der Sicherheit zu bekommen.
    Diese Methode wird auch bei hyperaktiven Kinder angewandt, wenn sie sich hochpuschen. Festhalten und Freiraum bieten... Ich hoffe, dass habe ich einigermaßen verständlich erklärt. Das Handauflegen mag sicher nicht bei jeden Hund helfen, aber uns hilfts.

    Normalerweise stehe ich dabei schon neben ihm. Aber bei diesem Hund war das sowieso die falsche Methode.

    Ihr habt recht, dass ICH die jenige bin die nicht korrekt gehandelt hat. Wie geschrieben, dass nächste Mal bin ich schlauer. :roll: Danke für euren Antwort, dass gibt mir Mut.

    BTW: Benno hat ein Geschirr, da er auch sonst nicht der leinenführigste Hund ist.

    ___________
    LG
    Melanie & Benno

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!