Der Angsthund-Thread....

  • Huhu ? meine Lillymaus hat viele Ängste an denen wir fleißig arbeiten. Was mich und sie aber am meisten stresst ist die Autobahn. In der Stadt liegt sie entspannt im Auto, manchmal legt sie auch den Kopf ab und döst ein bisschen. Sobald wir auf die Autobahn auffahren fängt sie an sich zu ducken, sitzt in Angststellung ganz klein und hechelt als gäbs kein Morgen mehr.. habt ihr einen Tipp, wie ich ihr den Stress nehmen könnte?

    Landstraße ist auch kein Problem, findet sie nicht geil aber sie legt sich ab und kann zumindest ein bisschen entspannen.

  • Hallo ihr Lieben,

    Kami ist kein allgemeiner Angsthund, aber ich habe gehofft, hier trotzdem einen Rat zu bekommen.


    Nach einem Böllervorfal, hat Kami Angst vor Silvester, Feuerwerk,... Zittern, pumpen, keine Futterannahme, quasi vor der Haustür entleeren und dann so schnell wie möglich wieder rein. Sie hat dann Panik und man muss aufpassen, das sie sich dadurch nicht selbst verletzt. Verknüpft hat sie da aber hauptsächlich Geruch und Dunkelheit, also tagsüber um Silvester geht es auch.

    Sileo bringt inzwischen aber kaum mehr was, dieses Jahr werden wir definitiv etwas "härteres" nehmen, was man auch länger geben kann.


    Das weitete sich dann klassisch auf Gewitter aus. Und nun, die Meisterin der Verknüpfungen, hat sie sogar schon bei Regen Angst. Keine Panik, aber Angst, aber das reicht schon und ich hätte ungern, das es sich noch steigert, denn der Zustand hält nicht nur den Regenguss an, sondern auch danach, ich nehme an der Luftdruck spielt da eine Rolle.


    Frage: Gibt es da etwas medikamentöses was man gut bei AKUTEN Ereignissen einsetzen kann?


    Sie ist im Alltag super entspannt und eher die Kategorie stoische Ruhe, eine dauerhafte Unterstützung braucht sie also nicht und etwas das man ein-und ausschleichen muss, macht ja bei plötzlichem Regen oder Gewitter auch keinen Sinn. Schilddrüse wird beim baldigen Check trotzdem mal mitgemacht, zur Sicherheit, sonst ist sie gesund.


    Absprache mit der Tierärztin ist klar, aber vielleicht habt ihr Tipps, in welche Richtung man mal überlegen könnte oder womit ihr gute Erfahrungen gemacht habt.

  • Es gibt einen Extra Thread für Silvester (Angst)Hunde Probleme. Da haben einige Tipps zu Medikamenten ( Sileo, Xanor, Diazepam und Co)...

    Silvester 2019 - Der Angsthundethread


    Edit, wenn es allerdings schon bei Regen zu Angstzuständen kommt, finde ich das nicht mehr als nur "in Akutsituation", mal kurz vorm Regen was einnehmen funktioniert eher nicht.

    Wind ist bei uns auch ein größeres Problem...


    Bei uns hilft Eierlikör, bei Akutereignissen wie Silvester

  • Es gibt einen Extra Thread für Silvester (Angst)Hunde Probleme.

    Danke, ja den Thread kennen wir leider nur zu gut. Aber ich werde da nochmal drin wühlen. :nicken:


    Sileo ging in dem einen Jahr ganz gut, letztes Jahr (da war es uns leider auch nicht möglich außerhalb zu "feiern") dann eher kaum noch. Deshalb gibt es da dieses Jahr in jedem Fall etwas, was man schon Wochen vorher einschleicht und auch danach noch 1-2Wochen geben kann.


    Zylkene,... bringt nix und im Silvesterthread sind ja viele Sachen eher so, das man sie länger geben muss.


    Aber ich schau mal, ob es da auch etwas für akute Situationen gibt. Eierlikör, war auch nur so semi gut und vorallem, muss das dann mit Zwang ins Tier, weil sie es sonst nicht nimmt, auch nicht untergemogelt.


    Ich schau mal, aber vielleicht fällt hier ja jemandem noch etwas für solche kurzfristigen Ereignisse ein.

  • weils einfach so gut ist und sie schon so ganz normal sein kann dog-face-with-floating-hearts-around-headface, aufmerksam, ohne Tunnelblick, einfach nur auch mental ganz bei uns :)


    [media]https://www.youtube.com/watch?v=VhQYxRFVwh0&t=4s[/media]

  • Hallo Zusammen,


    schön, dass ihr diesen Thread eröffnet habt. Der kommt mir gerade genau gelegen!


    Kurz zum Hintergrund: Ich habe vor 2 Wochen einen 4-Monate alten Welpen aus dem Tierschutz in Ungarn adoptiert. Pepper, ihre 7 Geschwister und die Mutter wurden kurz nach der Geburt von der Straße ins Tierheim aufgenommen. Dort hat sich die Mutter gut um die kleinen gekümmert und sie konnten alle bis vor zwei Wochen zusammenlben. Das Tierheim ist seriös und es wurde sich gut um die kleinen gekümmert. Richtige Sozialisierung fehlte natürlich aus Zeitgründen. Zudem war das Tierheim auf dem Land und recht ruhig gelegen.


    Nun ist Pepper seit 2 Wochen bei mir und die erste Woche war hart. Sie hat den Transport nicht gut verkraftet und hatte eine schlimme Darminfektion, so dass wir andauernd in die Klinik mussten und sie auch 3 Tage dort über nacht bleiben musste. Seit Freitag geht es ihr gesundheitlich viel viel besser und sie blüht zu einem richtig wilden Junghund auf. Zumindest zu Hause.


    Das Problem ist nur, ich wohne mitten in Berlin. Mit super vielen Grünflächen in der Nähe, tollen Hundeplätzen und dem riesengroßen Tempelhofer Feld und Grunewald, was beides tolle Orte für Hunde sind. Da muss man jedoch erst einmal hinkommen. Und da geht es los. Die große Straße vor der Tür macht ihr unendlich Angst. Ich trage sie natürlich bis zum nächsten Park (ca. 4 Minuten) und dort taut sie auch etwas auf, geht auf Erkundungstour und lernt andere Hunde ganz freundlich kennen.


    Nur der Weg dahin ist schrecklich. Die ersten Tage ging es noch, aber nun zittert sie am ganzen Körper und will sich am liebsten in mir verkriechen. Ich habe das Gefühl, es wird von Tag zu Tag schlimmer, weil sie nun weiß, dass nach dem Hof die Straße kommt.


    Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich weiss nun nicht wirklich weiter. Nehme ich sie jeden Tag in den Park, damit sie lernt, dass auf dem Weg nichts schlimmes passiert und das es dort schön ist und viel Hühnchen gibt? Oder mache ich dadurch nur alles schlimmer und ihre Angst wächst mit jedem Mal?


    Oder sollte ich unsere Ausflüge nach draußen doch noch eine Weile auf den Hinterhof beschränken, bis sie mutiger und selbstsicherer wird? Aber wird davon die Angst vor der Straße nicht noch schlimmer, wenn sie nicht merkt, dass die Straße nicht schlimm ist?


    Die kleine Pepper ist mein erster Hund und nach dem holprigen Start mit der Klinik will ich gerne alles richtig machen, so dass es ihr einfach nur gut geht und sie sich wohl fühlt...


    Daher bin ich über jeden Tipp mehr als dankbar :)


    Liebe Grüße

    Lydia

  • Lydia_Cinnamon

    ich glaube wir alle haben das ähnlich erlebt. Meine Hündin ist nach anderthalb Jahren noch nicht entspannt im Park oder im Wald oder in der Stadt.

    Das mit den tollen Orten musst du wahrscheinlich noch ein wenig hinten anstellen und Routine reinbringen.

    Auto oder Radanhänger oder ähnliches hast du nicht? Um auch mal raus aus dem Trubel zu kommen..


    Ich würde in nächster Zeit erstmal nur eine Standartrunde wählen, vielleicht von 10min und die gehen. Oder eben den Hund zum Park bringen und dort 10min verweilen. Und dann reicht das auch mit Eindrücken, bis sie da entspannter wirkt. Dazu vielleicht rausfahren in ruhigere Gebiete. Oder eben den Hinterhof.

    Zwei Wochen ist noch gar nichts, da lag mein Monster auch fast nur im Körbchen unterm Tisch.

    Das kann also alles noch werden und braucht Geduld, gerade in der Stadt.


    Was bei uns in den ersten Monaten funktionierte war nachts um 3Uhr Gassi zu gehen oder am Wochenende ab 6Uhr, da schläft zumindest Leipzig. Manchmal mache ich das heute noch.


    Grundsätzlich kannst du ihre Angst nicht verstärken. (außer du schreist rum oder bist extrem gestresst) Eher abmildern in dem du Schutz gibst. Kann sie draußen Futter aufnehmen? Also frisst sie Leckerlis? Daran kann man manchmal gut das Stresslevel messen.

    Deine Kleine hat natürlich einen Kulturschock plus körperliche Probleme, ist sicher nicht sozialisiert, da hilft es ihr nicht sie zu überfordern.


    Ein älterer souveräner Hund im Freundeskreis, der vielleicht mal mit auf die Wiese kommen kann?

  • Bitte lass ihr Zeit.

    Sie braucht im Moment keine Spaziergänge und schon gar keine anderen Hunde und Menschen.


    Sie hat mit bei euch ankommen und euch kennenlernen genug Input gerade.

  • Hallo zusammen,

    vielen lieben Dank für die schnelle Antwort!


    Ja, ich denke ich werde erstmal weiter Ruhe und Routine reinbringen.

    In der Wohnung ist sie ein kleiner Wirbelwind der nur Schabernack macht ;) So wie es eben sein soll. Wir werden uns da langsam rantasten.


    Im Park angekommen nimmt sie nach ein paar Minuten Ruhe auch Hühnchen (ihr lieblings-leckerli) an. Aber der Weg dorthin, auch wenn er kurz ist, ist reinster Stress leider. Aber gut zu hören, dass ihr auch denkt, dass Ruhe besser ist.


    Auto fahren geht, mit Car Sharing. Aber zu den Autos muss man auch erstmal kommen, was wieder der gleiche Stadt-Stress wäre. Und gerade glaube ich, dass sie Autofahren mit dem Weg zur Klinik verbindet. Das ist auch nicht so schön.


    Dann geniesse ich erstmal die Zeit mit der kleinen Wurst zu Hause ;)


    Danke euch <3

  • Hallo!


    Ich bin ganz neu hier, wollte aber mal schreiben, weil mein Freund und ich vor etwa 6 Wochen einen etwa 7-Monate alten Hund, Mila, aus Rumänien adoptiert haben. Über ihre Vergangenheit wissen wir nicht viel, nur wissen wir inzwischen, dass sie sich wohl auch im Shelter in Rumänien ängstlich gezeigt hat. Das wurde uns allerdings nicht gesagt von der Organisation, weil wir beide auch eigentlich Hundeanfänger sind und absolut keine Erfahrung mit so ängstlichen Hunden haben (meine Familie hatte früher einen Hund, aber das war ein komplett entspannter Berner Sennenhund). Wahrscheinlich sind wir da auch etwas naiv rangegangen bzw. haben uns zu sehr darauf verlassen, dass uns die Organisation die Wahrheit sagt, die haben halt alle unsere Bedenken komplett weggewischt. Naja, nachher ist man ja leider immer schlauer. Wie dem auch sei, bei uns angekommen, ist sie erstmal tagelang fast nicht aus der Box gekommen, nur um zu trinken, essen oder ihr Geschäft zu verrichten. Nach etwa zehn Tagen und viel "ihr müsst nur Geduld haben" von der Organisation kam uns das komisch vor und wir haben eine Hundetrainerin eingeschaltet, die auch direkt einen Hausbesuch gemacht hat und uns empfohlen hat Kontakt mit einer Tierärztin aufzunehmen, weil ihrer Meinung nach überhaupt keine Fortschritte mit Mila möglich seien ohne angstlösende Medikamente. Die Tierärztin hat dann ebenfalls einen Hausbesuch gemacht und das bestätigt. Mit Medikamenten geht es ihr schon etwas besser, inzwischen bewegt sie sich relativ frei im Schlafzimmer, in den Rest der Wohnung hat sie sich noch nicht wirklich getraut. An mir schnüffelt sie auch, wenn ich auf dem Boden sitze oder so, aber aktiv anfassen kann ich sie noch nicht, da sie dann immer zurückschreckt. Vor meinem Freund hat sie immer noch große Angst und bellt und knurrt, wenn er die Wohnung betritt. Insgesamt ist sie halt sehr ängstlich und verzieht sich meistens in ihr Körbchen oder die Box, wenn man sich ihr nähert. An rausgehen ist im Moment nicht zu denken, weil wir ihr dafür ein Geschirr anlegen müssten, etc. Am besten versteht sie sich mit dem 6 Monate alten Welpen meiner Freundin, die zur Zeit bei uns wohnen. Da freut sie sich immer richtig, wenn der andere Hund nach Hause kommt und will auch ständig mit ihr spielen.

    Das jetzt mal ein bisschen zur Situation (sorry, ist recht lang geworden :tropf: ). Wir arbeiten sehr eng mit der Tierärztin (auch Verhaltenstherapeutin) zusammen, die auch meinte, dass wir wahrscheinlich immer noch Milas beste Chance sind, weil wir das eigentlich ganz gut mit ihr machen und ein recht gutes Gespür für sie haben. Zumal man halt nicht wüsste, was mit ihr passieren würde, wenn wir sie abgeben. Ich bin aber dennoch sehr unsicher, weil ich einfach nicht weiß, ob es ihr bei erfahreneren Menschen nicht vllt doch besser gehen würde? Vllt habt ihr ja ein paar Erfahrungen und könnt mir da etwas weiterhelfen, weil ich nur das Beste für die Kleine will

    LG, Steffi

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