Erneut: alleine bleiben
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Hallo, liebe Leute!
Habe schon einen anderen Threat zu diesem Thema eröffnet, da aber leider die Antworten ausbleiben versuche ich es erneut - bin wirklich verzweifelt!
Unsere 8 Monate alte Hündin haben wir vor fünf Wochen vom Bauernhof geholt und übern seitdem das alleine bleiben.
Wir haben natürlich kleinweise angefangen (Müll, Post) und die Intervalle kontinuierlich gesteigert. Eine halbe Stunde schaffte sie nach ein paar Tagen ohne Problem, daher verlängerten wir auf 40 Minuten, wieder problemlos, dann schließlich 50 Minuten. Sicherheitshalber ließ ich ein Diktiergerät laufen und als wir nachhause kamen, kam die große Enttäuschung - unsere Kleine bellte nonstop, angefangen nach 45 sec. Wahrscheinlich hat sie in den 40 Minuten auch schon gebellt.An diesem Punkt ist zu erwähnen, dass unsere Hündin sehr auf uns fixiert ist, d.h. sie folgt uns überall hin (bis aufs WC). Daher begann ich, sie innerhalb der Wohnung daran zu gewöhnen, dass wir nicht immer für sie da sei können. Ich schloss die Türe kurz, wartete ein paar Atemzüge, öffnete sie wieder und verlängerte die Intervalle bis zu 45 Minuten. Natürlich ignorierte ich Phoebe wenn ich die Türe wieder öffnete, denn sie sollte schließlich lernen, dass das alleine ein völlig normal ist.
Leider konnte ich diese Intervalle nicht mehr steigern, am Tag nach den 45 Minuten schaffte sie keine 5 Minuten, gester waren es 15 Minuten, heute ging nicht mal eine halbe Minute. Gerade eben haben wir die Wohnung verlassen, kaum waren wir draußen bellte sie schon!!!
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter! Ich weiß nicht wieso sie mal "brav" ist und dann wieder nicht. Ich habe auch versucht, ihr ein Rinderohr da zu lassen (liebt sie) - rührt sie aber nicht an! Sie steht vor der Tür und bellt. Dann haben wir versucht, sie im Wohnzimmer zu lassen, wenn wir kurz raus gehen. Da steht ihr Bett drin und ich dachte, wenn der Raum eingegrenzt ist, fühlt sie sich sicherer. Denn im Auto wartet sie auch ohne Problem.
Wir geben sie auch regelmäßig für kurze Zeit zu einer Freundin, die sie sehr gut kennt und gerne mag. Bei ihr bellt sie zwar nicht, aber sie sitzt vor der Türe und winselt....
Ich habe gehört, dass viele Hundehalter ihre Hunde in eine Box geben, wenn sie alleine sind, da sie sich in dieser "Höhle" geborgen fühlen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das auch gegen das Bellen helfen kann, oder? Ein Anti-Bellhalsband will ich ihr eigentlich nicht zumuten....
Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps für mich! Ich habe mich wirklich ausführlich informiert und denke auch, dass das soweit richtig ist, wie ich es mache. Es ist eben so deprimierend, wenn es 0 Fortschritt gibt
Bitte lasst mich nicht hängen
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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Vermeiden von Problemsituationen
Die grundlegende Regel für alle Methoden der Behandlung von Trennungsangst durch eine systematische Verhaltenstherapie, besteht darin, dass der Hund zu keiner Zeit allein gelassen werden darf außer in den kurzen Perioden während der Therapie. Den Hund länger allein zu lassen, könnte einen Rückschritt verursachen.
Das Hauptproblem ist die geringe Frustrationstoleranz des Hundes. Hunde, die nicht lernen konnten, dass ruhiges Verhalten und Abwarten lohnend ist und zum Ziel führt, werden durch nicht erfüllte Erwartungen schnell unruhig und erregt. Hunde versuchen wie jedes andere Tier auch, durch Verhalten die Umwelt vorhersagbarer zu machen. Der Verlust von Kontrolle ist ein erheblicher Stressfaktor, der zusätzlich noch die Erregung des Hundes steigert. Die verspätete Bestrafung von unerwünschtem Verhalten, z.B. wenn der Hund während der Abwesenheit des Besitzers im Haus Kot absetzt und erst bestraft wird, wenn der Besitzer zurückkehrt, ist aus zwei Gründen nicht angebracht.
Um effektiv zu sein muss eine Bestrafung während es geschieht oder spätestens 1-2 Sek. Später ausgeführt werden.
Zweitens: Angst die durch übertriebene harte Bestrafung bei der Rückkehr des Besitzers konditioniert wird, erhöht die Abneigung des Hundes gegenüber der Situation des Alleinseins und macht das Problem dadurch eher schlimmer als besser.Zusammenfassung der wichtigsten Empfehlungen:
Der Hund sollte niemals das bekommen, was er will (d.h. Fressen, Liebkosungen, Spielen, Aufmerksamkeit, Spaziergang), wenn er bettelt oder belästigendes, aufdringliches, forderndes Verhalten in Form von Bellen, Winseln, Hochspringen, Anstupsen, Belecken, Kratzen etc. zeigt. Er sollte dann einfach ignoriert oder weggeschickt werden, wenn er zu lästig wird.
Ihr solltet die Zeiten und die Dauer jedes sozialen und körperlichen Kontaktes mit dem Hund bestimmen. Wenn er zu Euch kommt, damit Ihr ihm Aufmerksamkeit widmet, mit ihm spielt, ohne dass Ihr ihn gerufen habt, sollte er völlig ignoriert werden. Nachdem er aufgegeben hat und sich entfernt, könnt Ihr ihn rufen und streicheln etc..Ein Kauknochen oder einige Hundespielsachen sollten vor jeder Übungseinheit immer direkt vor dem Korb oder Vorleger platziert werden. Auch diese Gegenstände sollten nach
der Übungseinheit weggeräumt werden. Zu keiner Zeit sollte der Hund freien Zugang zu diesen Sachen haben.Das Bleiben und ruhige Warten im Korb wird während der Übungseinheiten mit Streicheln, Lob und Leckerlis belohnt. Indem mit sehr geringen Anforderungen (d.h. wenigen Sek.) begonnen und dann langsam gesteigert wird, sollte Euer Hund das durchhalten bis zu 3 Min., wenn Ihr im gleichen Zimmer bleibt, bis zu 3 Min. wenn Ihr das Zimmer häufig verlasst und wieder herein kommt, wobei Ihr jedes Mal die Tür hinter Euch schließt,
bis zu 10 Min. bei geschlossener Tür, aber Ihr noch in der Wohnung seid,
bis 10 Min. bei offener Tür, Ihr die Wohnung verlasst.
Die Grundregel besteht darin den Hund niemals länger allein zu lassen, als er es bereits gelernt hat, ruhig und ohne Anzeichen von Beunruhigung aufgrund des Alleingelassenwerdens in seinem Korb zu warten.
Wenn er den Korb verlässt und vor der Tür auf Euch wartet, wenn Ihr den Raum wieder betretet oder Zeichen von Beunruhigung zeigt, lasst Ihr ihn zu lange allein.
In den folgenden Tagen müsst Ihr das Training wieder auf kürzere Zeiten beschränken.Die Dauer der Abwesenheit sollte variabel sein, Euer Hund sollte niemals wissen ob Ihr für 5 Sek. Oder 10 Min. weg seid.
Sollte er aus irgend einen Grund anfangen zu bellen oder Heulen, während Ihr außerhalb des Zimmers oder Hauses seid, verhaltet Euch ruhig und wartet ab bis er mindestens 3 Min. still ist bevor Ihr die Tür öffnet und hineingeht. In dieser Situation den Hund nicht bestrafen oder beschimpfen.
Hat Euer Hund gelernt 10 min. allein in seinem Korb oder Vorleger zu beleiben, auch wenn Ihr das Haus verlasst, könnt Ihr die Abwesenheiten weiter steigern. Die Zeiten sollten immer unregelmäßig gestaltet sein. Von nun ab belohnt Euern Hund bei der Rückkehr für sein ruhiges Verhalten, egal ob er in seinem Korb ist oder nicht.
Fortschritte erzielt man schneller, wenn dem Hund vor den Übungseinheiten Gelegenheit zu ausgiebiger körperlicher Betätigung gegeben wird.Es erfordert Geduld, Nerven und viel, viel Zeit. Wenn ihr das nicht investiert werdet Ihr keinen Erfolg haben. Das ist nur eine Empfehlung, um eine genaue Therapi zu erarbeiten müsste man sich das Ganze vor Ort betrachten. Immer freundlich, ruhig, souverän und gelassen dem Hund gegenüber reagieren.
Viel Spaß
Jens -
Wie ist das denn, wenn man nach hause kommt und der Hund springt an einem hoch? Ignorieren, weil man das hochspringen nicht möchte oder begrüßen, damit er sich freut und denkt, alleine bleiben ist gar nicht schlimm...
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Ich persönlich begrüße meine Hunde nicht.
Früher war das ein Ritual, eben damit der Hund nicht sehnsüchtig darauf wartet dass ich nach Hause komme.
Mittlerweile ist es mir einfach unangenehm. Wenn ich nach Hause komme, möchte ich zuerst mal Schuhe und Jacke ausziehen, die Einkäufe wegräumen und eine rauchen. Dann beschäftige ich mich mit den Hunden.Für meine Hunde ist es vollkommen normal, dass ich komme und gehe wann und wohin ich will. Sogar für unseren Stresshund ist das Null Problem, im Gegenteil. Dadurch braucht er sich auch nicht aufregen.
Also ich würde empfehlen, einfach ruhig zur Tür reinkommen, warten bis der Hund sich beruhigt hat und sich dann mit ihm beschäftigen.
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Ok, der Weg wird steinig. Weil sie springt an einem hoch, neben einem... Aber ich hoffe einfach, dass es besser wird dadurch.... Dann werd ich das mal so weiter durchziehen wie bisher. Erst lege ich meine Sachen ab, beschäftige mich irgendwie bis das die Dame sich beruhigt hat.
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Vielen Dank für eure Antworten, danke Jens für die ausführliche Beschreibung. Die Erziehungsfehler, die du beschreibst, sind mir bewusst und ich bestrafe meine Hündin auch nicht, begrüße sie nicht oder lasse sie ihren Willen durchsetzen etc.
Habe mir heute einen Kong besorgt und ihn mit einer richtig "leckeren" Füllung gefüllt. Phoebe fährt voll drauf ab und sie war so beschäftigt, dass sie mir innerhalb der Wohnung gar nicht mehr folgte. daraufhin konnte ich die Wohnung zwei Mal verlassen, zuerst für 5 Minuten, dann für 10. Auf dem Diktiergerät ist deutlich zu hören, dass sie in der Zeit, in der sie alleine war, ununterbrochen schlabberte und schleckte
Jetzt meine Frage: Angenommen es klappt und sie bleibt während der Kong gefüllt ist alleine ohne zu bellen. Meint ihr nicht, dass sie danach so richtig loslegt? Sie sollte schon irgendwann 3 Stunden alleine bleiben können...
LG,
Zoe und Phoebe -
"Die Dauer der Abwesenheit sollte variabel sein, Euer Hund sollte niemals wissen, ob Ihr für 5 Sek. Oder 10 Min. weg seid. "
Hintergrund dazu: wenn Ihr jedes Mal zum Training etwas länger wegbleibt, lernt der Hund nur, wenn ich ruhig bleibe, kommen die nächstes Mal noch später-es bringt ihm also nichts, ruhig zu bleiben! Jedes weitere Training wird ihm daher immer mehr zum Streß! Daher: immer wieder mal nur ganz kurz, etwas länger, wieder kürzer wegbleiben! Hundi darf nie wissen, wann Ihr wiederkommt, er soll lernen, DAß Ihr immer wiederkommt.
Außerdem mache ich das mit dem Ignorieren anders> ich freue mich, wenn ich heimkomme und begr[-e die Hunde / schlie-lich haben sie es gut gemacht alleine. Wenn Ihr von au-en nat[rlich Kl'ffen h;rt, dann NICHT! Tastatur spinnt..
LG,
BieBoss -
Zitat
"Die Dauer der Abwesenheit sollte variabel sein, Euer Hund sollte niemals wissen, ob Ihr für 5 Sek. Oder 10 Min. weg seid. "
Hintergrund dazu: wenn Ihr jedes Mal zum Training etwas länger wegbleibt, lernt der Hund nur, wenn ich ruhig bleibe, kommen die nächstes Mal noch später-es bringt ihm also nichts, ruhig zu bleiben! Jedes weitere Training wird ihm daher immer mehr zum Streß! Daher: immer wieder mal nur ganz kurz, etwas länger, wieder kürzer wegbleiben! Hundi darf nie wissen, wann Ihr wiederkommt, er soll lernen, DAß Ihr immer wiederkommt.
Außerdem mache ich das mit dem Ignorieren anders> ich freue mich, wenn ich heimkomme und begr[-e die Hunde / schlie-lich haben sie es gut gemacht alleine. Wenn Ihr von au-en nat[rlich Kl'ffen h;rt, dann NICHT! Tastatur spinnt..
LG,
BieBossja, so machen wir das auch. aber das dauert.....wir sind jetzt nach einem Jahr bei knapp einer stunde.
aber er hatte auch im auto theater gemacht. Was du auch machen musst, sind die schlüßelreize ausschalten. beobachte deinen hund mal ganz genau. auf was reagiert sie, wenn ihr die wohnung verlasen wollt. bei uns war es der schlüssel.. sobald er ihn klappern gehört hat st er total aufgeregt zur tür gerannt damit wir ihn ja nicht vergessen
haben dann mind 10 mal am tag den schlüssel genommen und ihn wo anders hingelegt. unsere Hund "fragt" uns jetzt ob er mit darf oder nicht. wenn wir die leine in die hand nehmen weiß er, er darf mit, oder ich sag "na komm!" Manchmal kommt 1(!) wuff wenn wir raus sind aber dann ist ruhe. Sind wir länger als ne stunde unterwegs fängt er an zu heulen. dauert es 2h bellt er dann. Aber im auto isser jetzt ruhig. es ist eben wichtig, wirklich jeden tag zu üben und zwischen durch mal nen schritt zurück zugehen
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Bei uns ist es so, dass uns Phoebe überall hin nachrennt, daher ist es egal ob ich den Schlüssel nehme, die Jacke oder die Schuhe anziehe - sie steht sowieso schon neben mir. Trotzdem zieh ich mir mehrmals am Tag die Schuhe aus und an oder nehme den Schlüssel in die Hand - schaden kanns ja nicht
Manchmal geh ich auch nur vor die Tür und komme gleich wieder rein, damit sie nicht denkt "jetzt muss ich noch länger warten als gestern" - tut sie zwar wahrscheinlich eh nicht, aber egal...
Wir üben wirklich mehrmals täglich und ich bin jetzt voller Vertrauen, dass das mit dem Kong auch klappen kann. Mal sehen, was sie dann macht, wenn der Kong leer ist
Danke nochmals für eure Tipps!
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Sag ihr das Du nicht willst das sie Dir ständig hinterherläuft.
Erklär ihr die Regeln.
Wie steht es mit der Impulskontrolle? Hat sie gelrnt das abwarten sich lohnt?LG
Jens - Vor einem Moment
- Neu
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